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THW startet mit Niederlage in Zagreb in die Königsklasse

Champions League

THW startet mit Niederlage in Zagreb in die Königsklasse

Der THW Kiel ist erneut mit einer Niederlage in Zagreb in die "VELUX EHF Champions League" gestartet. Wie im Vorjahr verloren die Kieler ihr Auftaktspiel in einer hektischen Schlussphase. In dieser verwandelten die bissigen Gastgeber mit einem 11:2-Lauf in den letzten 16 Minuten einen 18:20-Rückstand in einen klaren 29:22 (13:11)-Sieg. Kurz vor Schluss sah Horvat nach einem bösen Foul an Rene Toft Hansen und anschließender Rudelbildung die Rote Karte. Im mit 8.600 Zuschauern nur etwas mehr als halbvollen, aber trotzdem brodelnden Hexenkessel "Zagreb Arena" war Rune Dahmke zuvor überragend: Der junge Kieler Linksaußen erzielte 9/2 Treffer aus zwölf Versuchen. 

Drei-Tore-Rückstand nach gutem Start

Die Kieler kamen gut ins Spiel - auch wenn sie im ersten, zwei Minuten dauernden Zagreb-Angriff gleich drei gelbe Karten kassierten. Gut, dass Landin gleich einen Siebenmeter von Horvat und einen Wurf von Stepancic parieren konnte, was Dahmke und Toft Hansen mit dem 2:0 belohnten. Zagreb brauchte über sechs Minuten für den ersten Treffer, hatte nach Pavlovics Ausgleich aber durch eine Überzahlsituation die Möglichkeit zur Führung. Vujin zog aus zehn Metern ab - wieder war der THW in Führung. Doch es sollte für eine Viertelstunde die letzte gewesen sein, denn im Angriff unterliefen den Kielern Fehler, und auch in der 6-0-Defensive des THW fanden die Gastgeber immer wieder Lücken. Die Folge: Nach dem 4:4 durch Duvnjak gelang den "Zebras" in den folgenden sieben Minuten nur noch ein Treffer, während die Kroaten auf 8:5 davonzogen (17.). 

5:0-Lauf zur Zwei-Tore-Führung

Es folgten die stärksten Kieler Minuten der ersten Hälfte. Ganz stark bereits in dieser Phase: Rune Dahmke: Erst legte der 22-Jährige den Ball mit einem 90-Grad-Winkel-Dreher am starken Mihic vobei, dann knallte er den Ball mit Wucht unter die Latte zum 8:8 Ausgleich. Niclas Ekberg traf gegen den als sechsten Feldspieler in Zagreber Unterzahl gebrachten "Ersatz-Torwart" Stefan Vujic zum 9:8, um dann noch einmal nach Landin-Pass ins leere Tor zum 10:8 einzunetzen. Die "Zebras" legten also einen 5:0-Lauf hin, und blieben dabei sechs Minuten ohne Gegentreffer. Nach 22 Minuten schienen die Kieler die Partie in den Griff zu bekommen.

Am Sonntag Spitzenspiel gegen Magdeburg

Am Freitagmorgen reisen die "Zebras" zurück in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt. Erholung von einem intensiven Spiel steht dann aber nicht auf dem Terminplan, denn sofort muss der THW-Fokus wieder auf die DKB Handball-Bundesliga gerichtet sein: Am Sonntag empfängt der THW Kiel um 17.15 Uhr in der Sparkassen-Arena den SC Magdeburg zum Spitzenspiel, für das es noch einige Karten gibt (jetzt Tickets sichern!). Die Tageskasse öffnet am Sonntag um 15.15 Uhr, dann wird es dort auch Karten für die THW-Gala am 22. Oktober im Opernhaus (mehr Informationen zur Gala) geben. 

Vorverkauf für Königsklassen-Heimspiele läuft

Unterdessen laufen in Kiel auch die Vorbereitungen für das erste Königsklassen-Heimspiel auf Hochtouren: Am Sonntag, 27. September, feiern die Kieler gegen den türkischen Meister Besiktas Istanbul ihre Heimpremiere in der "VELUX EHF Champions League" und wollen nach der Auftaktniederlage unbedingt punkten. Für das erste und alle weiteren sechs Vorrunden-Heimspiele läuft der Kartenvorverkauf. Auch die Champions-Card für alle sieben Gruppenspiele (inklusive Stammblatt für die nächste Saison auf europäischer Ebene) ist weiterhin erhältlich. Einzelkarten (ab 13,50 Euro) gibt es im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, im CITTI-Markt, in der KN-Kundenhalle, bei famila und an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen. Online kann man die Karten im THW-Ticketshop bestellen, telefonisch gibt es die Eintrittskarten an der THW-Ticket-Hotline 01806 / 300 234 (0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz). Auf geht's, Kiel!

Zagreb dreht Partie zur Pause

Bis zum Wechsel hielt dieser Vorsprung allerdings nicht: Erst scheiterte Dahmke an Mihic und dem Pfosten, dann fiel Kontrec ein Abpraller vor die Füße. Horvat erzielte per Siebenmeter den Ausgleich (25.), den Canellas mit einem Wurf unter die Latte konterte. Doch die letzten vier Minuten der ersten Hälfte blieben die Kieler torlos, machten technische Fehler und luden in der Abwehr die Gastgeber zu leichten Toren ein, was vor allem Luka Stepancic dankend annahm. Mit einem 11:13-Rückstand ging es für den THW Kiel in die Pause. 

20:18-Führung nach 44 Minuten

Im zweiten Durchgang gab es zunächst Handball kurios: Wieder war der sechste RK-Feldspieler in Unterzahl daran beteiligt: Erst erzielt eben dieser mit Leibchen ausgestattete Vujic das 15:13, fehlte dann aber hinten: Canellas schoss den Anwurf direkt ins leere Tor. Insgesamt waren die "Zebras" durch die Umstellung auf die 3-2-1-Abwehr und einigen klasse Paraden von "Geburtstagskind" Nikolas Katsigiannis auf einem sehr guten Weg: Nach 37 Minuten hatte der THW den Halbzeitrückstand nach zwei Steals und Gegenstößen über Dahmke und Sprenger ausgeglichen und war nach 38 Minuten durch Sprengers sicheren Wurf von Außen erstmals wieder in Führung gegangen. Nach dem 18:18-Ausgleich durch Sprem waren es Dahmke nach Schneller Mitte und Duvnjak im Gegenstoß, die das 20:18 erzielten. Da waren 44 Minuten gespielt. 

Zwei Strafwürfe bringen die Entscheidung

Es folgten die bitteren letzten 16 Minuten, in denen den "Zebras" das Glück fehlte (Horvat bekommt einen Katisigiannis-Abpraller, liegt im Kreis und erzielt das 21:20), die falschen Entscheidungen im Angriff getroffen wurden und Zagreb zunehmend offensiver und aggressiver deckte. Der Nutznießer war Torwart Filip Ivic, der nun reihenweise Bälle parierte. Und doch waren die Kieler beim 21:23 (52.) noch dran. Dann wurde ein Weinhold-Wurf bei angezeigtem Zeitspiel geblockt, was Obranovic bestrafte. Die Schnelle Mitte des THW endete an der Latte, im Gegenzug traf Horvat per Siebenmeter zum 25:21, dem kurz darauf ein zweifelhafter weiterer Strafwurf zum 26:21 folgte (57.). Die Partie war entschieden.

Rudelbildung nach Horvats brutalem Foul

Dann wurde es richtig brutal: Horvat stieß den fallenden Rene Toft Hansen völlig unnötig und mit Wucht den Ellenbogen in den Rücken. Ein Foul, das durchaus rotwürdig gewesen wäre. Die Schiedsrichter entschieden sofort auf Zwei-Minuten, Toft schubste Horvat aus Verärgerung über das Foul, wofür auch er zwei Minuten auf die Bank musste. Was folgte, war ein wüstes Revanchefoul von Horvat an Toft Hansen, das erst zur Rudelbildung und dann zur Roten Karte für den Außen führte - die die Gastgeber und ihre Fans aber nur noch mehr anstachelte. Die Folge: Pavlovic, Obranovic und Stepancic warfen in den letzten zwei Minuten noch einen vielleicht zu hohen, aber aufgrund der geringeren Fehlerrate und besseren Angriffs-Effizienz nicht unverdienten 29:22-Erfolg für Zagreb heraus. Das Horvat-Foul war allerdings ein unrühmlicher Höhepunkt eines intensiven Spiels.