Spielfreudiger THW zieht souverän ins Viertelfinale ein
Update #3: KN-Artikel und Fotos ergänzt
Der THW Kiel hat zum zehnten Mal in Folge das Viertelfinale in der "VELUX EHF Champions League" erreicht. Am späten Sonntagnachmittag besiegten die "Zebras" den ukranischen Meister HC Motor Zaporozhye deutlich mit 40:28 (20:13), nachdem sie bereits das Hinspiel im ungarischen Györ für sich entscheiden konnten. Vor 7.800 Zuschauern in der Sparkassen-Arena präsentierte sich der deutsche Rekordmeister sehr spielfreudig, letztlich konnten sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Die meisten Treffer gelangen Filip Jicha, der sechsmal erflgreich war.
Sjöstrand wieder dabei
Sieben-Tore-Lauf des THW
Drei Tore betrug das Kieler Polster aus dem Hinspiel - im Handball daher keins, auf dem man sich ausruhen kann. Dementsprechend optimistisch gingen die Gäste zunächst auch in die Partie und legten zunächst dreimal vor. Doch nachdem Kreisläufer Olexandr Shevelev in Unterzahl zum 3:2 für den HC Motor traf, setzten die "Zebras" ihre ersten Nadelstiche: Palicka parierte nacheinander gegen Sergiy Onufryienko und Sergii Burka, bevor der zunächst nur in der Abwehr für Marko Vujin eingesetzte Christian Zeitz per zweiter Welle egalisierte. Erneut war Palicka gegen den 2,08m-Hünen Burka zur Stelle, und Gudjon Valur Sigurdsson erzielte im Gegenstoß die erste Kieler Führung. Doch die Schwarz-Weißen hatten noch lange nicht genug: Die 6:0-Deckung mit Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek war hellwach, blockte unzählige Würfe der Gäste und zwang selbst den im Hinspiel noch bärenstarken Spielmacher Inal Aflitulin zu technischen Fehlern. Über acht Minuten ließen die Kieler - auch dank eines parierten Siebenmeters Palickas gegen Skopintsev - keinen Gegentreffer zu und erhöhten durch Christian Sprenger, einen Hüftwurf Vujins in den Winkel, einem Doppelpack des starken Filip Jicha und einen weiteren Treffer Vujins bis zur 13. Minute auf 9:3. Der Gesamtvorsprung des THW betrug damit bereits neun Treffer.
THW zieht weiter davon
Zwar gelang Shevelev dann endlich der vierte Treffer für Zaporozhye, doch zwei Minuten später hatten die Kieler nach einem Steal Sigurdssons und einem tollen Leger Sprengers sogar auf 12:4 erhöht. Nachdem Zeitz kurz darauf eine Zeitstrafe kassierte und die "Falken" in dieser Phase mit drei Treffern in Folge verkürzen konnte, nahm Gislason sofort seine Auszeit. Dabei sagte er seiner Mannschaft, dass sie im Angriff genau so wie bisher weiterspielen solle. Und das tat sie: Einen rasanten Spielzug schloss Sprenger zum 13:7 ab, ein Block Toft Hansens gegen Semikov landete genau bei Wiencek, der im Gegenstoß das 14:7 folgen ließ. Nachdem Sprenger mit einem erneuten Leger und Vujin aus dem Rückraum auf 16:8 erhöht hatten, nahm Gästetrainer Sergey Bebeshko wutentbrannt bereits seine zweite Auszeit. Doch erst nach Sigurdssons 19:10 (25.) zeigten sich die Kieler als gute Gastgeber: Eine fünfminütige Torflaute nutzte der HC Motor zur Ergebniskosmetik, ehe erneut Sigurdsson mit seinem vierten Treffer für den 20:13-Pausenstand sorgte.
Doppelschlag von Jicha sorgt für Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel griff Bebeshko nach dem letzten Strohhalm, brachte in Angel Perez de Inestrosa einen neuen Spielmacher und ließ nun noch offensiver Deckung, nachdem die über weite Strecken des ersten Durchgangs fabrizierte 5:1-Deckung den THW nicht vor Probleme stellen konnte. Die "Zebras" brauchten ein paar Minuten, um sich an diese Umstellung zu gewöhnen. Dass die Gäste in dieser Phase nicht verkürzen konnten, lag aber an der weiterhin starken Kieler Deckung, die sogar mehrere Wurfversuche Burkas blocken konnte - zudem zeigte Andreas Palicka einmal mehr gute Reflexe. Als Kapitän Filip Jicha dann mit einem Doppelschlag zum 25:17 (38.) traf, hatte sich Zaporozhye endgültig ergeben.
Ein Höhepunkt jagt den nächsten
"Standing Ovations" nach Rankes Treffer
Der THW ließ aber auch in der Schlussviertelstunde nicht locker - höchstens ein wenig in der auf eine 3:2:1-Variante umgestellten Abwehr. Besonders Jallouz traute sich im nun von Sigurdsson geführten Rückraum etwas zu und kam dadurch noch zu vier weiteren umjubelten Treffern. Auch bei Zeitz' Hüftgeschoss zum 32:22, Kleins gefühlvollem Heber zum 38:27 und Sjöstrands pariertem Siebenmeter gegen Semikov bebte die Sparkassen-Arena. Und nachdem sich die Altenholzer Leihgabe Fynn Ranke nach einem artistischen Treffer zum 39:28 als letzter Kieler Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnte, erhoben sich die Fans von ihren Sitzen und durften noch einmal jubeln, als Jallouz mit seinem fünften Treffer die 40 voll machte.