VELUX EHF Champions League: THW siegt deutlich gegen Plock
Update #3: KN-Artikel und Stimmen ergänzt...
Erfolgreichster Torschütze: Aron Palmarsson traf acht Mal ins gegnerische Tor. © Sascha KlahnDer THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League" vorzeitig sein Achtelfinal-Ticket gelöst. Am Sonntagnachmittag besiegten die "Zebras" vor rund 8.600 Zuschauern in der Sparkassen-Arena den polnischen Vizemeister Orlen Wisla Plock souverän mit 34:25 (16:11) und sind damit drei Spieltage vor Schluss nicht mehr von einem der ersten vier Plätze in der Gruppe B zu verdrängen. Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern, die bereits vor dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg stellten, war Regisseur Aron Palmarsson mit acht Treffern. Bei den Gästen war Petar Nenadic 9/2 Mal erfolgreich.
Achtelfinale vorzeitig erreicht
Ausgeglichene Anfangsphase
Marcin Lijewski startete stark, musste aber in der 32. Minute verletzt raus. © Sascha KlahnAlfred Gislason startete wie zuletzt mit Aron Palmarsson, Filip Jicha und Marko Vujin im Rückraum sowie einer 6:0-Deckung mit Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek im Mittelblock. Zwischen den Pfosten durfte Johan Sjöstrand beginnen, die Flügelzange bildeten Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg. Und die "Zebras" erwischten gleich einen guten Start: Palmarsson markierte das 1:0, Jicha erhöhte nach einem von Toft erkämpften Strafwurf auf 2:0. Doch die Gäste aus Polen hielten zunächst gut dagegen, was sie vor allem ihrem Torhüter verdankten: Der Kroate Marin Sego entnervte früh Toft Hansen am Kreis, entschärfte auch die ersten beiden Vujin-Würfe und sorgte in der achten Minute für ungläubiges Raunen im weiten Oval der Sparkassen-Arena, als er nicht nur gegen Jicha, sondern auch beim Nachwurf Ekbergs zur Stelle war. So konnte Plock, das mit Petar Nenadic neben Spielmacher Eklemovic auf der Königsposition für den verletzten Jurkiewicz begann, die Partie zunächst offen gestalten. Marcin Lijewski und eben Nenadic egalisierten zum 2:2 und glichen auch nach zwei Kieler Treffern durch Vujin jeweils postwendend aus. Und nach Segos bereits erwähnter Doppelparade sorgte der von Lijewski in Szene gesetzte Kreisläufer Toromanovic beim 4:5 gar für die erste Gäste-Führung und Jubelstürme unter den mitgereisten Schlachtenbummlern.
Erstes Ausrufezeichen durch Wiencek
Rene Toft Hansen hatte gegen die hart packende Deckung der Polen erneut einen schweren Stand. © Sascha KlahnNachdem Patrick Wiencek, der mittlerweile im Angriff Rene Toft Hansen ersetzte, die erste Zeitstrafe der Partie kassierte und Lijewski mit seinem bereits dritten Treffer das 6:5 für Plock erzielte, hatten die Polen in Überzahl gar die Chance, noch weiter davonzuziehen. Doch der THW konnte sich auf Filip Jicha verlassen, der sich unnachahmlich auf der linken Außenbahn durchsetzte und einen Dreher zum 6:6-Ausgleich ins Tor legte. Als der THW wieder komplett war, sorgte ausgerechnet der zurückgekehrte Patrick Wiencek für ein erstes Kieler Ausrufezeichen: Obwohl der Kreisläufer von Abwehrchef Kwiatkowski nach einem Palmarsson-Anspiel im Klammergriff gehalten wurde, setzte sich der deutsche Nationalspieler willensstark durch, traf zum 7:6 und sorgte zudem für die erste Überzahlsituation für seine "Zebras". Wiencek vergab allerdings kurz darauf bei einem Gegenstoß die Chance, auf 8:6 zu erhöhen, und zu fünft gelang Plock durch Nenadic der Ausgleich zum 7:7.
THW setzt sich erstmals ab
Kieler Endspurt in Hälfte eins
THW lässt Plock nicht mehr herankommen
Rückraumspieler Petar Nenadic avancierte mit 9/2 Treffern zum erfolgreichsten Schützen der Partie. © Sascha KlahnPlock setzte auch den ersten Treffer nach Wiederanpfiff, allerdings humpelte Marcin Lijewski nach seinem fünften Treffer zum 12:16 auf die Bank. Es war die letzte Aktion des 36-jährigen Polen, der von der Bank mitansehen musste, wie die Kieler schnell für noch klarere Verhältnisse sorgten. Protagonisten dieser Phase waren Andreas Palicka und Aron Palmarsson. Während Letzterer mit einer feinen Einzelleistung und einem wuchtigen Schlagwurf im Kieler Angriff zur Stelle war, parierte Palicka gegen Nikcevic sowie Kavas und leitete mit einem weiten Pass auf Dominik Klein auch einen Konter ein. Zwar konnte Kiels Linksaußen, der seit dem Seitenwechsel mit Christian Sprenger auf den Flügeln agierte, noch unfair gestoppt werden, doch nach Jichas Siebenmeter lagen die "Zebras" mit 19:13 vorne. Ein Sprungwurf des etatmäßigen Linksaußen Wisniewski, der nun im linken Rückraum aushalf, sorgte zwar für den 14. Treffer Plocks, doch der vierte erfolgreiche Jicha-Siebenmeter, eine Parade Palickas gegen Wisniewski und ein Sprungwurf Vujins zum 21:14 sorgten nicht nur für eine von Manolo Cadenas genommene Auszeit, sondern nach 38 Spielminuten auch bereits für die Vorentscheidung.
Mit Gegenstoßgewitter zum deutlichen Sieg
Wael Jallouz spielte die letzten 13 Minuten für Filip Jicha und erzielte einen Treffer. © Sascha KlahnUnd die Kieler ließen auch in den verbleibenden 22 Minuten nichts mehr anbrennen. Nur einmal - beim 19:24 durch Kavas - konnten die Gäste noch einmal auf fünf Treffer verkürzen. Doch mit der Rückkehr Johan Sjöstrands ins Kieler Tor wurde das letzte Aufbäumen der Polen endgültig beendet. Sjöstrand war gegen Toromanovic, Goralski und Nenadic zur Stelle, nach einem umjubelten Treffer des für Jicha gekommenen Jallouz und einem Gegenstoß von Dominik Klein hatten sich die Kieler bis zur 51. Minute gar auf 29:21 abgesetzt. Bis zur Schlusssirene blieb es ein munteres Spielchen, in dem sich nach Zeitz' Hüftwurf zum 31:23 alle Kieler Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten und der THW durch drei Gegenstöße durch Palmarsson, Klein und Sprenger auch die letzten Akzente setzte und damit den souveränen 34:25-Erfolg unter Dach und Fach brachte.