VELUX EHF Champions League: THW in Kielce ohne Chance
Update #3: KN-Artikel und Stimmen ergänzt
Erfolgreichster Torschütze in Kielce war Filip Jicha. © RobohmDer THW Kiel hat am vierten Gruppenspieltag in der "VELUX EHF Champions League" die erste Niederlage kassiert. Am frühen Samstagabend unterlagen die "Zebras" beim weiter verlustpunktfreien polnischen Meister KS Vive Targi Kielce mit 29:34 (11:17). Bis zum 8:8 (20.) hielten die ersatzgeschwächten Kieler im ausverkauften Hexenkessel "Hala Legionow" mit, doch mit sechs Treffern in Folge geriet Kielce danach auf die Siegerstraße. Der THW kämpfte sich im zweiten Durchgang zwischenzeitlich wieder auf drei Treffer heran, das Umbiegen der Partie gelang aber nicht mehr. Erfolgreichster Torschütze der Partie war Kielces Rückraumshooter Michal Jurecki, der acht Treffer erzielte. Beim THW war Filip Jicha 7/1 Mal erfolgreich.
THW ohne Wiencek und Palmarsson
Ausgeglichene erste 20 Minuten
Zebras lassen Chancen liegen
Rene Toft Hansen hatte beim polnischen Meister einen schweren Stand. © RobohmDoch Kielce legte zunächst weiter vor: Ein verzögerter Abschluss bei Jureckis Sprungwurf brachte das 4:3, und nachdem Jicha verzogen hatte, erhöhte Cupic per Siebenmeter auf 5:3. Der THW lief in dieser Phase zwar einem leichten Rückstand hinterher, hatte aber durchaus die Chancen, das Kommando zu übernehmen. Jedoch ließen Vujin vom Siebenmeterstrich und Toft Hansen vom Kreis beste Chancen aus, so dass die Gastgeber durch zwei Lijewski-Treffer weiter vorn blieb. Nichtsdestotrotz zeigte der THW nun sein Potential: So vollendete Vujin per zweiter Welle aus zehn Metern wuchtig zum 4:5; so zeigte Spielmacher Rasmus Lauge einen fantastischen Stemmwurf zum 5:6. Und als Vujin dann in Unterzahl - Toft Hansen hatte für ein kleines Scharmützel mit Musa im Angriff (!) eine Zeitstrafe kassiert - das 6:7 gelang, Sjöstrand Rechtsaußen Cupic einen Ball abkaufte und Jicha einen von Sprenger erkämpften Strafwurf verwandelte, hatten die Kieler nach 17 Minuten wieder ausgeglichen.
Kielces 6:0-Lauf vorentscheidend
Auch eine Auszeit von THW-Trainer Alfred Gislason konnte den Kielce-Lauf nicht stoppen. © RobohmIndes: Nach 19 Minuten und dem 8:8 Jichas lief bei den "Zebras" nicht mehr viel zusammen. Christian Sprenger kassierte mur wenige Sekunden nach diesem Kieler Treffer eine Zeitstrafe, nachdem er die schnelle Mitte der Gastgeber durch Strlek regelwidrig unterband. Cupic traf per Siebenmeter zum 9:8, und nachdem Vujins Hüftwurf bei angezeigtem Zeitspiel geblockt wurde und sich Sigurdsson beim Rausrücken in der Abwehr verschätzte, hatte Lijewski freie Bahn zum 10:8. Die kurzzeitig ruhiger gewordene "Hala Legionow" brodelte nun wieder, Alfred Gislason versuchte mit einer Auszeit entgegenzuwirken. Jedoch scheiterte Jicha kurz darauf mit einem Strafwurf an Losert, und der im Angriff lange Zeit glücklose Toft Hansen konnte den Kroaten auch nicht überwinden. So erhöhten Rosinski per Durchbruch und Strlek per Gegenstoß nach einem Block gegen Vujin auf 12:8 für die Polen. Doch damit nicht genug: Da Lauge sich einen Ballverlust erlaubte und Jicha ein Stürmerfoul abgepfiffen wurde, sorgten Rosinski und Cupic gar für das 14:8 für Kielce, ehe Ekberg die über achtminütige Kieler Torflaute beendete.
Sechs-Tore-Führung für den Gastgeber
Sjöstrand-Paraden halbieren Rückstand
Filip Jichas Tore wurden von den Polen oftmals schnell gekontert. © RobohmDer THW kehrte personell unverändert aus der Kabine zurück: Christian Zeitz schwang weiter den Taktstock, doch Kielce legte zunächst weiter vor: Als Abwehrchef Musa nach Jichas Treffer die schnelle Mitte mitmachte und zum 20:13 traf, betrug Kielces Vorsprung sogar schon sieben Treffer. Doch die Kieler gaben sich noch lange nicht geschlagen, machten ordentlich Tempo und hatten nun auch ausnahmsweise mal das Glück auf ihrer Seite: Ein abgewehrter Zeitz-Hüftwurf landete bei Rene Toft Hansen, der endlich seinen ersten Treffer erzielen konnte und verkürzte. Es war der Auftakt zu den besten schwarz-weißen Minuten der Partie: Begünstigt durch drei Paraden Sjöstrands gegen Cupic, Buntic und Tkaczyk pirschten sich die "Zebras" heran: Sigurdsson per Gegenstoß und der von Jicha bediente Toft Hansen trafen zum 16:20, und nach Aguinagaldes Treffer verkürzten Zeitz per Schlagwurf und Jicha per Gegenstoß, nachdem Lauge ein Kreisanspiel Buntics antizipiert hatte, gar auf 18:21.
Ekberg knallt gegen Werbebande
Kielce gelingt frühe Entscheidung
Freute sich über die gute Leistung seiner Mannschaft: Kielces Coach Bogdan Wenta. © RobohmMittlerweile hatte Rene Toft Hansen eine verdiente Ruhepause bekommen. Seinen Platz am Kreis übernahm kurzzeitig Filip Jicha, während Wael Jallouz im Rückraum wirbelte. Doch nachdem Gudjon Valur Sigurdsson aus dem Rückraum an Losert scheiterte und einmal mehr Jurecki auf 26:20 erhöhte, war die Kieler Aufholjagd endgültig ins Stocken geraten. Zwar traf Sigurdsson wenig später per Nachwurf von Rechtsaußen (!) artistisch zum 21:26, doch nachdem der viel Verantwortung übernehmende Jicha einmal mehr am Gesamtkonstrukt Mittelblock/Losert scheiterte und Lauge den Ball verlor, hatten Rosinski und Cupic gar auf 28:21 für Kielce gestellt. Zwölf Minuten vor dem Spielende war die Partie in der "Hala Legionow" endgültig entschieden.