THW Kiel ist Sonntag in Leipzig gefordert
Nach drei Heimspielen in Serie, die der THW Kiel allesamt souverän für sich entschied, sind die "Zebras" jetzt wieder auf fremdem Terrain gefordert: Am Sonntag empfängt sie der SC DHfK Leipzig zum Duell um zwei wichtige Punkte in der DKB Handball-Bundesliga. "Die Leipziger werden alles in dieses Spiel legen", ist sich Harald Reinkind sicher. "Nach dem durchwachsenen Saisonstart wollen sie mit einer guten Leistung für positive Schlagzeilen sorgen. Wir blicken aber nur auf uns, wollen mit einer guten Abwehr unser Spiel durchziehen und die zwei Punkte holen!" Live zu sehen sein wird das Spiel nicht nur bei Sky, sondern auch im Free-TV: Der MDR überträgt ab 15 Uhr live aus der Arena Leipzig, in der rund 200 Kieler Fans ihre Mannschaft unterstützen werden. Anpfiff ist um 15 Uhr.
Verletzungssorgen schon vor Saisonbeginn
Ex-Zebra in neuem Gewand: Raul Santos trägt auch in Leipzig die "92"
Die Leipziger hatten einen schwierigen Start in die Saison zu verkraften - gleich vier Langzeitverletzte stellten die ursprüngliche Kaderplanung, bei der das ehemalige "Zebra" Raul Santos und Kreisläufer Maciej Gebala von Champions-League-Teilnehmer Orlen Wisla Plock eine wichtige Rolle spielen, auf die Probe: Torwart Jens Vortmann riss sich in der Vorbereitung das Kreuzband. Für ihn war damit aller Voraussicht nach mindestens die Hin-Serie schon vor dem ersten Spieltag beendet. Kurzfristig verpflichtete Geschäftsführer Karsten Günther Rene Villadsen. Der inzwischen 32-Jährige kam von Aarhus Handbold aus Dänemark und ist in der DKB Handball-Bundelsiga kein Unbekannter: Von 2013 bis 2015 hütete er das Tor des ThSV Eisenach, bevor er für zwei Jahre zur MT Melsungen wechselte. Probleme gab und gibt es auch auf der Linkshänder-Position: Mit den inzwischen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegenen Lucas Krzikalla (Mittelfußbruch) und Gregor Remke (Knorpelschaden) sowie Andreas Rojewski (Knie-Operation) musste der Ausfall von gleich drei Spielern auf der rechten Außenbahn und im rechten Rückraum kompensiert werden.
Leipzig rutscht in den Tabellenkeller
Bester Torschütze: Neuzugang Patrick Wiesmach
Trotz der Ausfälle ist die rechte Seite der Leipziger bisher ihre gefährlichste Waffe: Neuzugang Patrick Wiesmach, der vom letztjähriger Kieler Champions-League-Gegner Aalborg Handbold in die Messestadt wechselte, und Franz Semper, 21-jähriges Eigengewächs aus der SC DHfK Nachwuchsarbeit, führen die teaminterne Torschützenliste mit jeweils 36 Treffern vor Nationalspieler Philipp Weber (34) an. Zusammen gelang dem Trio mehr als die Hälfte aller Leipziger Torerfolge in den bisher sieben Spielen. Diese verliefen nicht unbedingt nach Plan: Vor allem die knappe 26:27-Heimniederlage gegen Stuttgart, das 21:25 zu Hause gegen Wetzlar und zuletzt die 28:30-Niederlage beim VfL Gummersbach setzten den Leipzigern zu, während sie beim SC Magdeburg und bei der MT Melsungen chancenlos waren. Die Konsequenz: Mit erst einem Saisonsieg (31:24 gegen Bietigheim) rutschte der SC DHfK in den Tabellenkeller. "Das ist eine Situation, die viele Spieler von uns nicht kennen. Jetzt ist die Frage, wie wir damit umgehen und ob wir den Kampf da unten annehmen", erklärte Günther nach dem Spiel in Gummersbach - und legte nach: "Wenn die Niederlage etwas Positives hat, dann, dass nun bei allen die Sinne geschärft sein müssten. Die Tabelle lügt nicht, aktuell spiegelt sie das wider, was wir auf die Platte bringen."
Biegler freigestellt
Andre Haber ist wieder Chefcoach der Leipziger
Eine Folge des Abwärtstrends: Anfang der Woche trennten sich die Leipziger von Coach Michael Biegler, der zuvor bereits einige Spiele aufgrund einer Herz-Kreislaufschwäche verpasst hatte. An der Seitenlinie steht gegen den THW Kiel - wie zuletzt auch - der bisherige Co-Trainer Andre Haber, der den SC DHfK bereits nach dem Abschied von Bundestrainer Christian Prokop bis zum Amtsantritt von Biegler geführt hatte. "Wir sind mitten in der Aufarbeitung unserer aktuellen Situation und haben dabei viele Punkte festgestellt, die nicht passen. Diese zu verbessern, wird ein schwieriger und vielleicht auch langwieriger Prozess, der den maximalen Einsatz von Spielern, Trainern und aller handelnden Personen bedarf. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, diesen Weg ab sofort mit André auf der Trainerposition zu bestreiten", erklärte Geschäftsführer Günther diesen personellen Schritt und bedankte sich bei Michael Biegler "für sein Engagement und die neuen Impulse, die er unserem Verein gegeben hat. Für seine Zukunft wünschen wir ihm sportlich, privat und vor allem gesundheitlich alles Gute.“
Szilagyi: "Müssen am Optimum spielen"
Maciej Gebala: Kreisläufer mit reichlich Königsklassen-Erfahrung
"Wir müssen wieder als Mannschaft funktionieren", fordert Günther für das Spiel gegen Kiel. "Die Tugenden für unseren Erfolg waren immer, als Einheit auf der Platte zu stehen, die sportlichen Aufgaben mit Demut und voller Leidenschaft zu bestreiten und dabei immer ans Maximum zu gehen. Das soll uns auch in Zukunft wieder auszeichnen und für unseren gemeinsamen Weg stehen.“ Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter des THW Kiel, weiß, zu welchen Leistungen die Leipziger in der Lage sein können: "Das haben sie in Mannheim eindrucksvoll unter Beweis gestellt." Dem DHB-Pokalsieger hatte der SC DHfK, schon unter der Leitung von Haber, beim 24:24 den ersten Punktverlust der Saison beschert, dabei unglücklich sogar einen Sieg verpasst. Szilagyi: "Die Leipziger sind bisher, sicherlich aufgrund ihrer verletzungsbedingten Ausfälle, hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Das Leipziger Spiel in Mannheim war ein Ausrufezeichen, das wir verstanden haben: Wir müssen am Sonntag an unserem Optimum spielen, um beide Punkte mitnehmen zu können. Denn die zwei Punkte sind unser Ziel."
Sky und MDR übertragen live
Der mobile THW-Fanshop ist in Leipzig
Die "Zebras" reisen bereits am Samstag in die Messestadt, um sich optimal auf die Partie beim SC DHfK vorbereiten zu können. Am Sonntag ertönt dann um 15 Uhr der Anpfiff des Unparteiischen-Duos: Peter Behrens und Marc Fasthoff leiten die Begegnung. Die ungewöhnliche Anwurfzeit hat einen Grund: Neben Sky überträgt auch der MDR das Spiel - je nach Parallelveranstaltungen aber möglicherweise nicht in kompletter Länge - live im Free-TV. Unterstützt wird der THW Kiel in der ausverkauften "Arena Leipzig" von gut 150 mitgereisten Fans, zudem haben sich rund 60 Mitarbeiter des THW-Partners "Bauerfeind" im schwarz-weißen Fanblock angekündigt. Für alle Anhänger der Schwarz-Weißen macht sich auch der mobile THW-Fanshop auf den Weg nach Leipzig. Beim THW-Fanshop-Mobil vor der Arena bekommt man vom Schlüsselanhänger über den neuen Windbreaker bis hin zum Trikot, das vor Ort mit dem Namen und der Nummer des Wunschspielers beflockt werden kann, alles in Schwarz-Weiß. Wer die "Zebras" noch vor Ort unterstützen möchte, sollte sich beeilen: Noch gibt es einige Tickets (hier geht's zum Leipziger Shop) für diese Begegung. Zeitnahe Informationen zum Spiel liefern wie gewohnt der Liveticker auf der THW-Homepage und auf dem Twitter-Kanal der "Zebras" (www.twitter.de/thw_handball). Auf geht's nach Leipzig, Kiel!