KN: Urlaub? Noch nicht ganz
Nach der Handball-Bundesliga ist vor der EM-Quali
Für Kreisläufer Wiencek beginnt der Urlaub schon nach der Portugal-Pflichtaufgabe. Dahmke und Wolff beenden die erfolgreiche EM-Quali-Mission dann am Sonntag (15 Uhr) in Bremen mit der Begegnung gegen die Schweiz. Auch die bereits qualifizierten Schweden Niclas Ekberg und Lukas Nilsson müssen ran – am Mittwoch in Montenegro, am Sonnabend in Lidköping gegen die Slowakei. Marko Vujin will mit Serbien am Mittwoch in Nis gegen Polen sowie am Sonntag in Minsk gegen Weißrussland auch gern auf den EM-Zug aufspringen. Eine Aufgabe, die für den Österreicher Nikola Bilyk in Gruppe drei ungleich schwerer wird. Die finalen Gegner lauten zunächst in Vantaa Finnland (Mittwoch) und dann in Wien Bosnien-Herzegowina (Sonnabend). "Platz drei macht mich froh, denn wir alle wollen wieder Champions League spielen. Das ist wichtig für unsere Entwicklung", sagte der 20-jährige Rückraumspieler nach dem Krampf in Balingen. Die Vorfreude auf den Urlaub in der Heimat, in Kroatien und schließlich in der Sonne von Mallorca war dem Youngster allerdings deutlich anzumerken. Urlaub, der für Torwart Niklas Landin eigentlich auch längst begonnen haben sollte. Doch der Plan, sich die Quali-Spiele in den Niederlanden und gegen Lettland zu schenken und schon jetzt die Zeit mit dem zweijährigen Pelle zu verbringen, ging nicht auf. Wegen einer Verletzung von Kevin Möller musste Landin doch zur Nationalmannschaft. "Ich freue mich auf die Ferien", sagt der Däne. Familienurlaub ist in Kroatien geplant. Sein Urlaubsziel verrät Christian Zeitz indes nicht, gibt nur zu Protokoll: "Gleich Montag, gleich weg, weit weg." Der 36-jährige Routinier freut sich allerdings sehr auf den bitter nötigen Urlaub: "Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer, die Saison kommt mir von Mal zu Mal länger vor." Einer, der noch eine Weile auf seine verdiente Auszeit warten muss, ist THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. Für ihn gilt: Nach der Saison ist vor der Saison. "Ich werde erst Mitte August Urlaub machen", sagt der 52-Jährige, der derzeit mit der Suche nach einem Linksaußen als Ersatz für den verletzten Österreicher Raul Santos (Knorpelschaden) beschäftigt ist. "Vorerst ist die Suche nach einem Linksaußen die einzige personelle Baustelle", so Storm, der allerdings auch auf anderen Ebenen Weichen für die Zukunft stellen will. "Ich werde jetzt auch Gespräche mit dem gesamten Umfeld führen, denn wir hatten einfach einen zu hohen Verletzungsstand in dieser Saison. In den entscheidenden Momenten standen uns die Leistungsträger zu oft nicht zur Verfügung", sagt der THW-Manager. "Es geht jetzt um eine gemeinsame Analyse unter Einbeziehung aller Abteilungen - von den Spielern bis zu den Ärzten." Bundestrainer Christian Prokop musste der Kieler Misere vor dem Abschluss der EM-Qualifikation ebenfalls Tribut zollen. Christian Dissinger steht der Nationalmannschaft derzeit nicht zur Verfügung, gar nicht erst nominiert wurden die angeschlagenen Europameister Steffen Weinhold (THW) und Steffen Fäth (Füchse Berlin). "Weinhold hat sich durch die letzten Bundesligawochen geschleppt. Und Fäth plagt sich mit chronischen Achillessehnenproblemen. Da muss man nicht auf unnötigen Verschleiß gehen", begründete Prokop den Verzicht. Nach der Partie gegen Portugal schickt Prokop die Stammkräfte Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek in den vorzeitigen Urlaub. Für das Quartett stoßen Marcel Schiller, Tim Suton, Tim Hornke und Erik Schmidt zum Team. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 13.06.2017, Foto: Marco Wolf)