Mit Spielfreude zum klaren Heimerfolg gegen die HSG Wetzlar
Gislason muss neu justieren
Gegen die Mittelhessen, die den Kielern im Hinspiel eine empfindliche Niederlage beigebracht hatten, musste THW-Trainer Alfred Gislason wegen der Beschränkung auf einen 14-Mann-Kader auf Christian Sprenger und Ilija Brozovic verzichten, Torhüter Niklas Landin erklärte sich hingegen bereit, im Notfall einzuspringen. Acht Minuten nach Anpfiff sah sich der Isländer allerdings bereits gezwungen, seine Mannschaft neu zu justieren. Die hatte mit haarsträubenden Fehlern im Angriff und einer wenig zupackenden Abwehr einen katastrophalen Start hingelegt und lag erst mit 0:4 und nach Ekbergs Anschluss mit 1:5 zurück. Gislason brachte Zeitz nun auch im Angriff und ersetzte den bis dato glücklosen Christian Dissinger durch Nikola Bilyk. Und auf einmal waren die "Zebras" und die Fans da: In der Abwehr ging es nun deutlich aufmerksamer zu, und durch die Ballgewinne ging es fortan auch rasant in Richtung HSG-Tor.
Vier-Tore-Führung zur Pause
Nach dem 3:6 durch den genesenen Mittelmann Philipp Pöter tankte sich Bilyk im Eins-gegen-Eins durch, leitete Wolff mit einer Parade den Gegenstoßtreffer von Dahmke ein, klaute Duvnjak hinten den Ball und bediente Rene Toft Hansen zum Konter und Zeitz wackelte erst die grün-weiße Deckung aus, um dann formvollendet per Dreher die erste Kieler Führung zu erzielen: Nach 15 Minuten stand es 7:6 für den THW. Doch die Gäste ließen sich davon nicht beirren, spielten weiter munter mit, und fanden immer wieder Kohlbacher am Kreis. Beim 10:9 führte die HSG wieder (18.) - es sollte die letzte Führung gewesen sein. Duvnjak erzielte humorlos das 10:10, Ekberg erkämpfte sich einen Abpraller und netzte zum 11:10 ein. Wolff entschärfte Björnsen Gegenstoß, was Zeitz zu seinem vierten Treffer einlud. Dann drehte sich Bilyk um die eigene Achse und traf anschließend zum 13:10. Kurz vor der Pause dann begann die stärkste THW-Phase mit einem Zeitz-Traumpass auf Wiencek und dem komromisslosen Duvnjak-Wurf zum 17:13-Halbzeitstand.
THW startet grandios
Der Neustart nach dem Wechsel war genau das Gegenteil der Anfangsphase: Jetzt war der THW am Drücker, machte kurzen Prozess mit den Gästen: Duvnjak, Zeitz, Patrick Wiencek mit dem linken (!) Arm, ein von Wolff gehaltener Siebenmeter und Bilyks Wurf aus der zweiten Reihe über dem Boden, ein Steal von Zeitz und Ekbergs Gegenstoß: Sieben Minuten nach Wiederanpfiff waren die Rollen angesichts einer 22:13-Führung endgültig klar verteilt. Hier der THW, der elf Minuten kein Gegentor kassiert hatte und zunehmend spielfreudiger agierte, und da die HSG Wetzlar, die nun Fehler machte und das hohe Zebra-Tempo nicht mehr mitgehen konnte - auch weil Wolff mit einem weiteren gehaltenen Siebenmeter zusätzlich zur Verunsicherung der Gäste beitrug.