KN: Dinos eröffnen am 23. August in Dortmund die neue Saison
THW Kiel und VfL Gummersbach feiern in knapp drei Monaten ein Wiedersehen
Der VfL ist das letzte Urgestein der Liga, er war Gründungsmitglied und bis heute ständig dabei. Kiel stieß in der zweiten Saison 1967/68 dazu und fehlte nach dem einzigen Abstieg der Klubgeschichte nur in der Saison 1973/74. In der ersten Bundesliga-Saison 1966/67 der damals noch zweigleisigen Liga trug der VfL Gummersbach das Finale gegen den TV Hochdorf ebenfalls in Dortmund aus - und gewann. Es folgten legendäre Europapokal-Schlachten der Blau-Weißen in der Westfalenhalle, an die sich auch THW-Geschäftsführer Thorsten Storm noch bestens erinnern konnte. "Ich habe viele dieser Spiele live gesehen. Heiner Brand, Hansi Schmidt, Klaus Westebbe und wie sie alle hießen", sagte Storm. "Das ist schon ein besonderes Ereignis, gerade an diesem Ort. Der VfL mit den großen Erfolgen der Vergangenheit und wir, die in den letzten Jahren eine ähnliche Rolle eingenommen haben." Storm konnte im Presseraum der Schwalbe-Arena zu diesem Zeitpunkt wieder gelassener in die Zukunft blicken, hatte seine Mannschaft nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit die Partie doch noch aus dem Feuer gerissen und mit dem Sieg im vorletzten Auswärtsspiel der Saison die Zeichen auf Meisterschaft gesetzt. "Es war offenbar schwer für die Jungs, eine so lange Zeit kein Spiel gehabt zu haben", sagte Storm mit Blick auf die rund dreiwöchige Länderspielpause. "Vielleicht lag die Halbzeit eins auch daran. Ich wusste aber, dass wir nicht zwei solche Halbzeiten in einem Spiel abliefern." Tatsächlich zeigte der Tabellenführer nach Wiederanpfiff eine ganz andere Einstellung, packte in der Deckung aggressiver zu und spielte im Angriff mit deutlich mehr Schwung. Mit jedem Tor der Zebras, die innerhalb von zehn Minuten einen 13:16-Rückstand in eine vorentscheidende 20:16-Führung verwandelten, ließ der Mut der Gastgeber nach. "Wir waren in dieser Phase wie der Hase vor der Schlange", ärgerte sich Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, der trotz einer starken ersten Halbzeit das Duell gegen den überragenden Kieler Andreas Palicka verlor. "Er hat uns in der ersten Halbzeit am Leben gehalten", lobte THW-Trainer Alfred Gislason. "Da waren wir die viel schlechtere Mannschaft und hätten klarer zurückliegen müssen." Bis zum Saisonfinale am 5. Juni gegen den TBV Lemgo (20 Uhr) müssen die Kieler nur noch einmal auswärts antreten. Gastgeber ist dann, drei Tage nach dem "Final4" der Champions League in Köln, die TSV Hannover-Burgdorf, die in Jens Bürkle (34) vom Zweitligisten DJK Rimpar inzwischen einen Nachfolger für Christopher Nordmeyer gefunden hat. Der Trainer hatte nach viereinhalbjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt zum Saisonende erklärte. Er begründete diese Entscheidung damit, dass er das Gefühl habe, nicht mehr der Richtige für die TSV zu sein. Mit zwei Heimsiegen gegen GWD Minden (Mittwoch, 20.15) und Lemgo könnte sich der THW bei zwei Minuspunkten Vorsprung auf die Rhein-Neckar Löwen und dem deutlich besseren Torverhältnis sogar eine Niederlage gegen die Niedersachsen leisten. (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.05.2015, Foto: Angela Grewe)