Ege-Comeback beim Kantersieg in Erlangen
Gislason muss zwei weitere Ausfälle verkraften
Für THW-Trainer Alfred Gislason begann die Auswärtstour nach Nürnberg gleich mit zwei Hiobsbotschaften: Weder Rune Dahmke, der an einer Fußverletzung laboriert, noch Torhüter Johan Sjöstrand konnten die Zug-Reise nach Franken antreten. Sjöstrand blieb wegen einer Grippe zu Hause. Angesichts der Verletzung von Andreas Palicka musste Gislason also beim heimstarken Aufsteiger auf sein angestammtes Torhüter-Duo verzichten. Gut nur, dass Steinar Ege bereits spielberechtigt ist: Das reaktivierte Ex-Zebra mit der Nummer 32 nahm in Nürnberg aber erst einmal auf der Bank Platz, während Gislason dem dänischen Nachwuchs-Keeper Kim Sonne das Vertrauen schenkte.
9:3 nach elf Minuten
Die Kieler begannen vor der stimmungsvollen Kulisse, zu der auch 50 Mitglieder des Fanclubs "Zebrasprotten" im 625 Kilometer von Kiel entfernten Nürnberg beitrugen, mit einer offensiven Abwehr. Und die schien den Gastgebern überhaupt nicht zu schmecken: Ruckzuck führte der THW mit 4:0, ließ erst nach 6:32 Minuten den ersten Gegentreffer zu. Ganz stark: Domagoj Duvnjak zwang als Spitze der 3:2:1-Deckung Erlangens Regisseur Martin Stranovsky zu zahlreichen Fehlern, was die "Zebras" im Gegenstoß eiskalt bestraften. Als Duvnjak im Eins-gegen-Eins das 9:3 erzielte, waren elf Minuten gespielt: Die Heim-Fans waren geschockt.
8:0-Lauf zur Vorentscheidung
Zumal der THW Kiel nicht nachließ: Nach Preiß' Anschlusstreffer zum 4:9 bediente Steffen Weinhold den eingelaufenen Canellas am Kreis, dann schloss der gebürtige Franke die zweite Welle dynamisch ab, ehe er gleich noch einmal zuschlug. Als Palmarsson zum 13:4 traf, nahm Erlangens Coach Andersson bereits seine zweite Auszeit (17.). Allein: Auch sie half nicht. Die Kieler blieben stark, zogen nach Sonnes Traumpass auf Ekberg auf 15:4 und 17:4 davon. Ein 8:0-Lauf, der gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung war, denn die Kieler waren an diesem Tag für den HCE einfach eine Nummer zu groß.
Klein verletzt sich am Knie
Auch, weil Kim Sonne eine gute Partie im Kieler Tor zeigte. Doch auch dem Dänen stockte in der 19. Minute der Atem, als Dominik Klein von zwei Gegenspielern bedrängt den Ball fing, ihn zum 19:7 im Tor unterbrachte, dann aber mit großen Schmerzen liegen blieb und sich das linke Knie hielt. Sofort eilte Erlangens Mannschaftsarzt und Alfred Gislason auf die "Platte", Klein musste humpelnd vom Feld begleitet werden. In einer ersten Diagnose schloss der Arzt einen Kreuzbandriss aus, eine genaue Untersuchung soll am Montag Klarheit über die Schwere der Verletzung geben. Die "Zebras", bei denen Rasmus Lauge auf Linksaußen ging, spielten fortan auch für ihren Dienstältesten und gingen mit einer 22:12-Führung in die Pause.