"Zebras" feiern klaren Heimerfolg gegen Minden
Update #3: Videos und Fotos ergänzt
Patrick Wiencek erarbeitete sich und seiner Mannschaft viele Chancen. © Sascha KlahnZuletzt machten es die Handballer des THW Kiel stets spannend: Die Heimspiele des deutschen Rekordmeisters gegen Gummersbach und Wetzlar gerieten zu Krimis. Gegen GWD Minden aber machten die "Zebras" von Beginn an klar, dass sie ihre erneut großartigen Fans dieses Mal nicht bis zur Schlusssekunde zittern lassen wollten. Nach einem 19:11 zur Pause gewann der THW Kiel am Ende deutlich mit 34:25. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragte Torhüter Johan Sjöstrand mit 19 Paraden heraus, bester Kieler Torschütze war Niclas Ekberg mit sechs Toren.
Blitzstart der "Zebras"
Sjöstrands 13 Paraden sorgen für klare Pausenführung
Stark: Johan Sjöstrand zeigte 19 Paraden in 50 Minuten. © Sascha KlahnAber auch aus dem gebundenen Spiel wussten die "Zebras" an diesem Abend zu überzeugen. So glänzte Lauge als Regisseur genauso mit vielen tollen Anspielen wie Jicha, die sowohl die Außen bedienten als auch immer wieder eine Lücke am Kreis fanden. In diese hatte sich zumeist Patrick Wiencek bewegt. Und der Nationalspieler, der für den angeschlagenen Rene Toft Hansen in die Startformation gerückt war, nutzte diese perfekt: Entweder er holte Siebenmeter heraus, wie vor Vujins 7:3 (9.), oder er traf selbst - und dies zum Teil artistisch. Beim 7:11 kamen die Gäste noch einmal heran (18.), weil vor allem die GWD-Außen eine gute Partie machten. Aber nach diesem Anschlusstor traf Ekberg zum 12:7, da sicherte Sigurdsson gedankenschnell einen Abpraller und bediente Wiencek zum 13:7, ehe der Linksaußen - traumhaft bedient von Lauge - selbst zum 14:7 traf. Drei Tore in drei Minuten - die Gäste bekamen kaum Luft zum Durchschnaufen. Auch, weil die Kieler Defensive sicher stand. Aber auch, weil Johan Sjöstrand allein in den ersten 30 Minuten 13 Bälle parierte. Mit einer ungewohnt hohen 19:11-Führung verabschiedeten sich die "Zebras" in die Pause.
THW lässt nichts mehr anbrennen
iclas Ekberg war mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze. © Sascha KlahnAus dieser kamen sie allerdings nicht ganz so frisch wie zuvor. Nur ein Treffer gelang den Kielern in den ersten acht Minuten nach dem Seitenwechsel. Die Gäste verkürzten auf 14:20 (38.), während THW-Trainer Alfred Gislason mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft haderte - oder mit dem Glück. Denn allein zehnmal trafen die "Zebras" an diesem Abend Holz. Aber die Gäste konnten auch daraus keinen Nutzen ziehen, denn nach Palmarssons Schuss in die lange Ecke und Ekbergs tollem Treffer im Gegenstoß führte der THW wieder mit acht Toren (23:15, 41.). Da auch Dominik Klein, zur Pause für Sigurdsson gekommen, erneut treffsicher war, kamen die Gäste nicht mehr in Reichweite.
Am Mittwoch in Magdeburg
Dominik Klein erzielte im zweiten Durchgang drei Treffer. © Sascha KlahnDie 10.285 Fans in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena feierten ihre Mannschaft schon weit vor dem Schlusspfiff mit der La Ola und stehenden Ovationen. Zum Stimmungshöhepunkt wurde die 55. Minute, in der Neuzugang Wael Jallouz nach zuletzt drei Spielen ohne Torerfolg wieder einnetzte und von den Zuschauern mit einem ohrenbetäubenden "Hej, Willy, hej" gefeiert wurde. Als Rene Toft Hansen wenig später das 32:22 markierte, war der Kieler Vorsprung erstmals auf zehn Tore angewachsen. Dass dieser nach dem tollen Kempatrick von Dominik Klein auf Niclas Ekberg zum 34:24 keinen Bestand mehr hatte, war Oliver Teschs finalem Tor zu verdanken. Trotzdem feierten die Kieler Zuschauer ihre "Zebras" mit lautem Jubel - zu Recht. Denn der THW Kiel hatte an diesem Abend mit einer tollen Mannschaftsleistung den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Alle eingesetzten Feldspieler - einzig Christian Sprenger wurde geschont - trafen. Und auch spielerisch geht die Entwicklung klar nach oben. Das muss sie aber auch, denn auf die "Zebras" wartet am kommenden Mittwoch eine Herkulesaufgabe: Der heimstarke SC Magdeburg empfängt dann den THW Kiel zum Duell, das ab 20.15 Uhr live in Sport1 zu sehen sein wird. (Christian Robohm)