32:29-Heimsieg über Melsungen - THW bleibt ungeschlagen
Update #1: KN-Artikel und Fotos ergänzt...
Der THW Kiel hat seine weiße Weste und die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga auch am 7. Spieltag gewahrt. Am Mittwochabend bezwangen die "Zebras" in einer hitzigen und hektischen Partie in der ausverkauften Sparkassen-Arena die MT Melsungen mit 32:29 (13:12). Nach einem engen Spielverlauf konnten sich die Kieler Mitte der zweiten Halbzeit von 20:20 auf 26:21 vorentscheidend absetzen und brachten den 16. Bundesligasieg in Serie souverän nach Hause. Erfolgreichster Torschütze beim THW war einmal mehr Marko Vujin mit 9/2 Treffern.
THW zunächst ohne Toft Hansen
Von Beginn an Feuer unter dem Dach
Die Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena standen von Beginn an hinter ihrer Mannschaft und pushten sie nach vorne - die Revanche für die 25:29-Heimniederlage gegen die Hessen aus der Vorsaison sollte unbedingt gelingen. Doch die MT zeigte sofort, dass sie sich erneut viel an der Förde vorgenommen hatte und ging durch einen frechen Siebenmeter-Heber Allendorfs in Führung. Der Linksaußen agierte in der Abwehr zudem als Spitze einer 5:1-Abwehr und versuchte dort, das Kieler Aufbauspiel zu stören. Die "Zebras" gingen aber gut mit dieser Situation um. Angetrieben vom routiniert Regie führenden Lauge sorgten Sigurdsson per zweiter Welle und Wiencek vom Kreis beim 2:1 schon für die erste Kieler Führung.
Hitzige Partie
Es entwickelte sich fortan eine hitzige und hektische Partie, die auch die erfahrenen EHF-Schiedsrichter Geipel/Helbig nur selten beruhigen konnten. Keine der Mannschaften konnte sich zunächst einen Vorteil erarbeiten. Ging ein Team in Führung, gelang der anderen prompt der Ausgleich. Beim THW zeichneten sich im ersten Durchgang besonders der quirlige Sigurdsson auf Linksaußen sowie der starke Marko Vujin aus, der fast die Hälfte aller Kieler Treffer vor dem Seitenwechsel markierte. Alfred Gislason hatte nach 15 Minuten seine Deckung auf die offensive 3:2:1-Variante umgestellt, und um Kapitän Filip Jicha eine Verschnaufpause zu gönnen, schickte er Wael Jallouz aufs Parkett. Melsungen aber ließ sich - auch dank einiger guter Paraden Appelgrens und der Treffer Allendorfs - nicht abschütteln.
Knappe Halbzeitführung für den THW
Melsungen kontert und legt vor
Nach Wiederanpfiff hatten es die "Zebras" eilig: Noch sieben Sekunden lang waren die Gastgeber in Überzahl, daher sollte schnell der 14. Treffer folgen. Rasmus Lauge wurde auch schnell am Kreis angespielt, als die Partie unterbrochen werden musste - die Uhr am Zeitnehmertisch hatte den Wiederanpfiff "verschlafen". Als das Problem behoben war, durfte der THW zwar seinen Angriff fortsetzen, allerdings war die Melsunger Deckung nun schon wieder vollzählig. Schnell war klar: Auch im zweiten Durchgang dürfte es hektisch werden auf dem Parkett. Den besseren Start in die zweiten 30 Minuten hatten dann auch tatsächlich die Gäste: Nachdem Sprenger nur den Pfosten traf und Appelgren zwei Jicha-Würfe entschärfte, gingen die in dieser Phase cool agierenden Hessen durch einen Sellin-Siebenmeter, einen Allendorf-Konter und einen Sprungwurf Philipp Müllers mit 17:15 in Führung. Erinnerungen wurden wach an die Partie aus dem Vorjahr, doch der THW wurde diesmal nicht nervös: Der von Jicha bediente Toft Hansen, eine Parade des frisch eingewechselten Palicka gegen Philipp Müller und eine tolle Einzelleistung Marko Vujins brachten dem THW den 17:17-Ausgleich.
Ausgleich 20 Minuten vor Schluss
Starke Kieler Phase
Nun aber läuteten die "Zebras" ihre stärkste Phase ein: Christian Zeitz setzte Patrick Wiencek am Kreis ein, der nur unsanft gestoppt werden konnte. Siebenmeter Vujin - 21:20. Dann kassierte Wiencek eine Strafzeit, doch Ekberg sprintete in einen Melsunger Querpass und sorgte in Unterzahl per Gegenstoß für das wichtige 22:20. Danach wurde auch noch Filip Jicha für zwei Minuten auf die Bank geschickt, doch die doppelte Unterzahl-Situation überstanden die Kieler schadlos - auch dank Andreas Palicka, der gegen Sellin einen weiteren Siebenmeter parierte. Opfer in dieser hitzigen Phase wurde auch Michael Allendorf, der sich bei einem Einwurf mit einem Zuschauer ein Scharmützel lieferte und dafür ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte. In Überzahl sorgte Zeitz per Durchbruch dann für das 23:20 - die erste Drei-Tore-Führung der Partie.