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32:29-Heimsieg über Melsungen – THW bleibt ungeschlagen

Bundesliga

32:29-Heimsieg über Melsungen - THW bleibt ungeschlagen

Bundesliga, 7. Spieltag: 25.09.2013, Mi., 20.15: THW Kiel - MT Melsungen: 32:29 (13:12)

Update #1: KN-Artikel und Fotos ergänzt...

Der THW Kiel hat seine weiße Weste und die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga auch am 7. Spieltag gewahrt. Am Mittwochabend bezwangen die "Zebras" in einer hitzigen und hektischen Partie in der ausverkauften Sparkassen-Arena die MT Melsungen mit 32:29 (13:12). Nach einem engen Spielverlauf konnten sich die Kieler Mitte der zweiten Halbzeit von 20:20 auf 26:21 vorentscheidend absetzen und brachten den 16. Bundesligasieg in Serie souverän nach Hause. Erfolgreichster Torschütze beim THW war einmal mehr Marko Vujin mit 9/2 Treffern.

THW zunächst ohne Toft Hansen

Nach der anstrengenden Champions-League-Partie in Plock durfte Rene Toft Hansen gegen Melsungen zunächst auf der Bank Platz nehmen. Seine Aufgaben im Mittelblock der 6:0-Deckung neben Filip Jicha und im Angriff am Kreis übernahm Patrick Wiencek. Ansonsten begann der THW mit Johan Sjöstrand zwischen den Pfosten, Sigurdsson und Sprenger auf außen, Rasmus Lauge auf der Rückraummitte sowie Marko Vujin im rechten Rückraum. Die Abwehraufgaben des Serben übernahm im ersten Durchgang der von einer Bronchitis wiedergenesene Christian Zeitz.

Von Beginn an Feuer unter dem Dach

Die Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena standen von Beginn an hinter ihrer Mannschaft und pushten sie nach vorne - die Revanche für die 25:29-Heimniederlage gegen die Hessen aus der Vorsaison sollte unbedingt gelingen. Doch die MT zeigte sofort, dass sie sich erneut viel an der Förde vorgenommen hatte und ging durch einen frechen Siebenmeter-Heber Allendorfs in Führung. Der Linksaußen agierte in der Abwehr zudem als Spitze einer 5:1-Abwehr und versuchte dort, das Kieler Aufbauspiel zu stören. Die "Zebras" gingen aber gut mit dieser Situation um. Angetrieben vom routiniert Regie führenden Lauge sorgten Sigurdsson per zweiter Welle und Wiencek vom Kreis beim 2:1 schon für die erste Kieler Führung.

Hitzige Partie

Es entwickelte sich fortan eine hitzige und hektische Partie, die auch die erfahrenen EHF-Schiedsrichter Geipel/Helbig nur selten beruhigen konnten. Keine der Mannschaften konnte sich zunächst einen Vorteil erarbeiten. Ging ein Team in Führung, gelang der anderen prompt der Ausgleich. Beim THW zeichneten sich im ersten Durchgang besonders der quirlige Sigurdsson auf Linksaußen sowie der starke Marko Vujin aus, der fast die Hälfte aller Kieler Treffer vor dem Seitenwechsel markierte. Alfred Gislason hatte nach 15 Minuten seine Deckung auf die offensive 3:2:1-Variante umgestellt, und um Kapitän Filip Jicha eine Verschnaufpause zu gönnen, schickte er Wael Jallouz aufs Parkett. Melsungen aber ließ sich - auch dank einiger guter Paraden Appelgrens und der Treffer Allendorfs - nicht abschütteln.

Knappe Halbzeitführung für den THW

Erst nach einer Zeitstrafe gegen Jallouz gelang dem THW die erste Zwei-Tore-Führung: Vujin setzte sich nach klugem Jicha-Pass auf der rechten Außenseite durch und traf zum 8:7, und nach einem Fehlpass von Philipp Müller war Sigurdsson zum 9:7 zur Stelle. Diesen Vorsprung hielten die "Zebras" aber nur für wenige Minuten. Als Jallouz mit seinen zwei Wurfversuchen ebenso scheiterte wie Wiencek vom Kreis, und als Filip Jicha für ein Foul an Danner eine Zeitstrafe kassierte, gelang den Gästen zwei Minuten vor dem Seitenwechsel der Ausgleich zum 11:11 - und das, obwohl Allendorf zuvor einen Gegenstoß an den Pfosten setzte und mit einem Strafwurf an Palicka scheiterte. Doch immerhin: Nach einem Treffer Sprengers, der schön von Jicha bedient wurde, und einem Siebenmeter Vujins ging der THW mit einer knappen Führung in die Kabinen - so etwas hatte es in der Sparkassen-Arena zuletzt zum Saisonauftakt gegen den Bergischen HC gegeben.

Melsungen kontert und legt vor

Nach Wiederanpfiff hatten es die "Zebras" eilig: Noch sieben Sekunden lang waren die Gastgeber in Überzahl, daher sollte schnell der 14. Treffer folgen. Rasmus Lauge wurde auch schnell am Kreis angespielt, als die Partie unterbrochen werden musste - die Uhr am Zeitnehmertisch hatte den Wiederanpfiff "verschlafen". Als das Problem behoben war, durfte der THW zwar seinen Angriff fortsetzen, allerdings war die Melsunger Deckung nun schon wieder vollzählig. Schnell war klar: Auch im zweiten Durchgang dürfte es hektisch werden auf dem Parkett. Den besseren Start in die zweiten 30 Minuten hatten dann auch tatsächlich die Gäste: Nachdem Sprenger nur den Pfosten traf und Appelgren zwei Jicha-Würfe entschärfte, gingen die in dieser Phase cool agierenden Hessen durch einen Sellin-Siebenmeter, einen Allendorf-Konter und einen Sprungwurf Philipp Müllers mit 17:15 in Führung. Erinnerungen wurden wach an die Partie aus dem Vorjahr, doch der THW wurde diesmal nicht nervös: Der von Jicha bediente Toft Hansen, eine Parade des frisch eingewechselten Palicka gegen Philipp Müller und eine tolle Einzelleistung Marko Vujins brachten dem THW den 17:17-Ausgleich.

Ausgleich 20 Minuten vor Schluss

Es blieb auch in der Folge ausgeglichen: Melsungen legte durch einen frechen Heber Sellins vom Siebenmeterstrich noch einmal vor, Jicha konterte mit seinem ersten Treffer zum 18:18. Dann legte Rasmus Lauge elegant auf Christian Sprenger ab. Der Kieler Rechtsaußen vollstreckte zwar souverän zum 19:18 für den THW, stieß bei seiner Landung aber unglücklich mit seinem Assistgeber zusammen. Für Sprenger war die Partie beendet, für ihn wechselte Gislason Ekberg ein. Auch Christian Zeitz war mittlerweile für Marko Vujin aufs Parkett beordert worden, und dieser führte sich mit einem unnachahmlichen Hüftwurf zum 20:19 auch gleich stark ein. Da Michael Müller aber einen Schlagwurf genau in den Winkel wuchtete, stand es nach 40 Minuten 20:20 unentschieden.

Starke Kieler Phase

Nun aber läuteten die "Zebras" ihre stärkste Phase ein: Christian Zeitz setzte Patrick Wiencek am Kreis ein, der nur unsanft gestoppt werden konnte. Siebenmeter Vujin - 21:20. Dann kassierte Wiencek eine Strafzeit, doch Ekberg sprintete in einen Melsunger Querpass und sorgte in Unterzahl per Gegenstoß für das wichtige 22:20. Danach wurde auch noch Filip Jicha für zwei Minuten auf die Bank geschickt, doch die doppelte Unterzahl-Situation überstanden die Kieler schadlos - auch dank Andreas Palicka, der gegen Sellin einen weiteren Siebenmeter parierte. Opfer in dieser hitzigen Phase wurde auch Michael Allendorf, der sich bei einem Einwurf mit einem Zuschauer ein Scharmützel lieferte und dafür ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte. In Überzahl sorgte Zeitz per Durchbruch dann für das 23:20 - die erste Drei-Tore-Führung der Partie.

Vorentscheidung

In der Folge verpassten es die Kieler allerdings zunächst, "den Sack zuzumachen": Lauge scheiterte vom Kreis an Sandström, Vujins Siebenmeter-Aufsetzer sprang an den Querbalken, und Philipp Müller gelang der erste Melsunger Treffer seit acht Minuten - und das in doppelter Unterzahl. Doch wieder war es Christian Zeitz, der per Durchbruch für den THW nachlegte. Nachdem dann ein Kreisanspiel Michael Müllers nicht den richtigen Empfänger fand, schickte Palicka Niclas Ekberg zum 25:21 auf die Reise. Und als sich Patrick Wiencek dann den Ball in der Abwehr angelte und Jicha das Ergebnis per Gegenstoß auf 26:21 stellte, war die Partie nach 50 Minuten so gut wie entschieden.

Vujin macht den Deckel drauf

Die Mannschaft von Michael Roth kämpfte in der Schlussphase noch einmal, kam durch zwei schnelle Treffer Schröders auf 27:30 heran. Und als Sigurdssons Wurf zwei Minuten vor Schluss am gegnerischen Kasten vorbei trudelte und Philipp Müller bei angezeigtem Zeitspiel auf 29:31 verkürzte, keimte bei den Gästen noch einmal leise Hoffnung auf einen Punktgewinn auf. Die Kieler aber blieben in dieser Phase ganz cool: Sigurdsson legte gegen die offensive Manndeckung Melsungens mustergültig für Vujin auf, der mit seinem neunten Treffer die Entscheidung herstellte. Dies war auch das letzte Tor des Spiels, da Johan Sjöstrand mit einer Doppelparade gegen Philipp Müller und Ex-"Zebra" Daniel Kubes aufwartete und damit die Party in der Sparkassen-Arena endgültig starten ließ.

Am Sonntag kommen Kim Andersson und Kopenhagen

Saisonübergreifend feierte der THW damit den 16. Bundesligasieg in Folge und liegt mit nun 14:0 Punkten weiter ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Am kommenden Wochenende soll auch in der "VELUX EHF Champions League" der Erfolgskurs gehalten werden, wenn der dänische Spitzenclub KIF Kolding-Kopenhagen mit dem ehemaligen Kieler Superstar Kim Andersson in der Sparkassen-Arena zu Gast ist. Der Anwurf erfolgt am Sonntag um 15.00 Uhr, im Vorverkauf sind noch Tickets erhältlich. (Sascha Krokowski)