Königsklassen-Sonntag in Kiel: Heimspiel gegen Porto
Kein Verschnaufen, kein Innehalten, auch nicht nach dem verlorenen Liga-Spitzenspiel bei den Löwen: Das Hammer-Programm der Zebras bis zum Jahresende sieht keine Pausen vor. Bereits am Sonntag wartet auf den THW Kiel die nächste Herausforderung. Im Heimspiel zum Abschluss der Hinrunde in der VELUX EHF Champions League empfangen die Zebras den starken FC Porto Sofarma. Anwurf in der Sparkassen-Arena ist um 19 Uhr, für das Duell um wichtige Punkte im Kampf um den Gruppensieg gibt es noch Eintrittskarten. Diese sind an allen Vorverkaufsstellen, rund um die Uhr online unter www.thw-handball.de/tickets sowie an der Abendkasse, die am Spieltag um 16 Uhr öffnet, erhältlich.
Duvnjak setzt auf die THW-Fans
Bei Rui Silva laufen Portos Angriffsfäden zusammen
Noch einmal 60 Minuten alles geben, dann ist Halbzeit in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League. Kurz vor der "Pause", die angesichts des harten THW-Programms keine ist, steht der THW Kiel in der Königsklasse glänzend da. Die Tour durch Europa brachte bisher 11:1 Punkte auf das Konto der Kieler. Und eine Menge Renommee. Die Konkurrenz hat mitbekommen, dass sich der THW Kiel nach zwölfmonatiger Auszeit auch auf der ganz großen europäischen Bühne wieder einiges vorgenommen hat. Doch das kleine Polster von drei Punkten Vorsprung auf den HC Vardar ist mit Sicherheit kein Ruhekissen. Denn in dieser schweren Gruppe kann alles passieren: "Bis zur K.o.-Runde ist es noch ein richtig weiter Weg, es sind noch so viele Spiele, in denen wir immer gefordert sein werden", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Wir tun gut daran, immer nur das nächste Spiel im Blick zu haben." Und das hat es in sich: Erst zum fünften Mal überhaupt trifft der THW Kiel am Sonntag auf den starken FC Porto Sofarma (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Duvnjak: "Wir freuen uns auf das Heimspiel. Unsere Fans im Rücken zu haben, ist etwas Besonderes. Sie können uns Sonntag richtig helfen, die wichtigen Punkte in Kiel zu behalten!"
Stabilität im Kader
Trainer Magnus Andersson führte Porto zurück in die Erfolgsspur
Denn der FC Porto Sofarma hat in dieser Königsklasse Serie bereits mehrfach für Aufsehen gesorgt. Kein Wunder, denn der gleiche Trainer steht an der Seitenlinie - und dieser kann auf einen nahezu unveränderte Mannschaft zurückgreifen: Mit Stabilität im Kader und auf der Bank startete der FC Porto Sofarma in die neue Saison der VELUX EHF Champions League. Der Schwede Magnus Andersson, der die Bundesliga aus seiner Zeit bei Frisch Auf! Göppingen kennt, bescherte dem Club im vergangenen Jahr das erste Double aus Meisterschaft und Pokalsieg in der Vereinsgeschichte. Nach zuvor zwei titellosen Jahren führte der 53-Jährige die Blau-Weißen wieder in die Erfolgsspur und in die Königsklasse zurück. Die Erfolgsstory deutete sich schon im Mai in Kiel an: Bei den AKQUINET EHF Cup Finals erreichten die Portugiesen Platz drei. Dabei nahm das Team erstmals bei einem europäischen Finalturnier teil, hatte zuvor den SC Magdeburg in der Qualifikation (23:26/34:27) ausgeschaltet. Im Halbfinale gegen die Füchse Berlin gab es eine 20:24-Niederlage, im kleinen Finale wurde Team Tvis Holstebro mit 28:26 bezwungen, sodass es mit Bronze heimging. "Dieses Wochenende im Mai werden wir nie vergessen", erinnert sich Portos österreichischer Torhüter Thomas Bauer zurück, "deswegen haben wir uns nach der Qualifikation für die Königsklasse insgeheim eine Gruppe mit dem THW Kiel gewünscht."
Porto startet richtig durch
Sprunggewaltiger Rückraumspieler aus Deutschland: Djibril M'Bengue
Platz drei im EHF-Cup - ein Riesen-Erfolg auf internationaler Ebene für Porto, der die Richtung für die aktuelle Spielzeit vorgab. Und bei dem sich die "Leuchttürme" des Double-Siegers schon einmal vor großem Publikum präsentierten: Die starken Torhüter Bauer und Alfredo Quintana waren ein großer Rückhalt, während vorne die Flügelzange aus Diogo Branquinho und Antonio Areia (insgesamt 56 Tore im EHF-Pokal) für die einfachen Tore sorgte. Offensichtlich war auch, dass Trainer Andersson bei seinen Schützlingen immer wieder das Spiel Sieben gegen Sechs bevorzugt. Darüber hinaus setzt mit dem rechten Rückraumspieler Djibril M’Bengue ein Akteur Akzente, der in Baden-Württemberg geboren wurde und bereits in der Bundesliga für den TVB Stuttgart spielte. Dabei war die bisherige Karriere des 27-Jährigen von schweren Verletzungen geprägt: Nach dem Teilabriss der Patellasehne zog er sich in der Reha einen Kniescheibenbruch zu. Die Laufbahn hing am seidenen Faden. "Ich hätte nie gedacht, dass das jemals aufhört", meinte M’Bengue, der wegen seiner Sprungkraft schon mal "Sky" gerufen wird, damals. Jetzt ist er fit - und startet wie der FC Porto Sofarma richtig durch.
Nur zwei Punkte Rückstand auf Platz zwei
Thomas Bauer: "Wir reisen nicht als Touristen nach Kiel!"
Mit nur einer personellen Veränderung gegenüber dem Mai reist Porto zum Königsklassen-Auswärtsspiel an die Förde. Im Gepäck: Ein großes Selbstbewusstsein. "Wir reisen nicht als Touristen nach Kiel", sagt Thomas Bauer. "Wir kommen als Gegner, der die Punkte stehlen will!" Dass dies durchaus ernst gemeint ist, bewiesen der FC Porto Sofarma in dieser Spielzeit bereits mehrfach: So musste PGE Vive Kielce in eine 30:33-Niederlage in Porto einwilligen, bei der Antonio Areia Rodrigues, mit 25 Treffern bester Torschütze der Portugiesen, acht Treffer erzielte. Auch gegen Brest (27:25) und Zaporozhye (35:35) wurde gepunktet, zuletzt dem französischen Topclub und zweifachen Champions-League-Sieger Montpellier HB beim 23:23 ein Unentschieden abgerungen. Mit derzeit sechs Zählern liegt die Mannschaft von Magnus Andersson nur zwei Punkte hinter Platz zwei. Auch das ist ein Beleg für die neue Stärke des FC Porto Sofarma, der beständig an der Erfüllung des Königsklassen-Ziels arbeitet: "Wir wollen ins Achtelfinale", gab Kapitän Hugo Laurentino seiner Mannschaft mit auf den Weg in die Gruppe B.
Noch Tickets erhältlich
"Unser Ziel sind die zwei Punkte, die wir gemeinsam mit unseren Fans holen wollen", macht Duvnjak noch einmal klar. "Wir spielen zu Hause, das wollen wir Porto sofort spüren lassen." Anwurf ist am Sonntag um 19 Uhr, die Begegnung wird von den norwegischen Referees Lars Jorum und Havard Kleven geleitet. Für die EHF reist der Delegierte Bjarne Munk Jensen aus Dänemark an. Sky überträgt live aus der Sparkassen-Arena, für die es aber auch noch Tickets in allen Kategorien gibt. Karten ab 14,50 Euro sind an allen Vorverkaufsstellen, in der THW-FANWELT, bei CITTI, am Ticketcenter der Arena, bei famila-Märkten mit Eintrittskarten-Service und online unter www.thw-handball.de/tickets erhältlich. Die THW-FANWELT mit Trophäen, Trikotverkauf und Abendkasse hat am Sonntag von 16 Uhr bis Anpfiff zusätzlich geöffnet. Weiter geht's in der VELUX EHF Champions League, Kiel!
Service: Parken rund um die Arena
Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Anreise. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Exerzierplatz (350 noch freie Plätze) und weitere mehr als 4500 Parkplätze in Arena-Nähe: 470 im Parkhaus der Arena, 571 im neuen ZOB-Parkhaus (ca. 12 Gehminuten), 134 auf dem Parkplatz Hopfenstraße (ca. 12 Gehminuten), 845 im Parkhaus Sophienhof (Hopfenstraße, gegenüber des Parkplatzes), 950 auf dem Wilhelmplatz (ca. 15 Gehminuten von der Arena entfernt), 450 im Förde-Parkhaus (Zufahrt über Kai- und Hafenstraße, ca 15 Minuten), 350 im Parkhaus Holstenstraße I (Wall, ca. 15 Minuten), 332 im Parkhaus Holstenstraße II (ca. 15 Gehminuten) und 557 im Altstadt-Parkhaus (Flämische Straße, ca. 15 Minuten). Wieder eröffnet ist auch das ZOB-Parkhaus mit seinen 541 Stellflächen. Einen aktuelle Anzeige, wo noch freie Plätze für das Auto zu finden sind, bietet die Landeshauptstadt Kiel mit dem Parkleit-System und auf ihrer Homepage. Anwohner-Parkplätze sind unbedingt für die berechtigten Personen freizuhalten, zudem hat die Stadt Kiel intensive Park-Kontrollen angekündigt.