THW startet mit Sieg bei den Eulen
Als letzte Mannschaft der DKB Handball-Bundesliga ist der THW Kiel in die neue Saison gestartet - und das erfolgreich: Mit dem 26:19 (13:11)-Sieg holten die Kieler bei den Eulen Ludiwgshafen die ersten beiden Zähler der neuen Spielzeit. Nach einer etwas holprigen ersten Hälfte fingen sich die Zebras im zweiten Durchgang vor allem defensiv, ließen die Gastgeber kaum noch zu Torerfolgen kommen und feierten letztlich einen souveränen Auswärtssieg. Bester Mann auf dem Feld war Lukas Nilsson, der als sechsfacher Torschütze und mit tollen Anspielen glänzte. Ebenfalls sechsmal erfolgreich war Nilssons schwedischer Landsmann Niclas Ekberg, der die Kieler mit fünf Toren vor dem Wechsel auf Kurs gehalten hatte.
Start-Sieben mit zwei Neuen
Niclas Ekberg traf sechs Mal
THW-Trainer Alfred Gislason begann mit zwei Neuzugängen: Magnus Landin startete auf Linksaußen, Hendrik Pekeler kam zunächst nur defensiv zum Einsatz, wechselte mit Lukas Nilsson. Auf der Mitte führte Domagoj Duvnjak Regie, im rechten Rückraum Steffen Weinhold. Niclas Ekberg auf Außen, Patrick Wiencek am Kreis und Niklas Landin komplettierten die erste Start-Sieben der Spielzeit. Die ersten Minuten in der Friedrich-Ebert-Halle, in der sich der Rauch der Einlaufshow nur langsam verziehen wollte, waren allerdings kein Handball-Leckerbissen. Zerfahren ging es hin und her, nach 3:20 Minuten gelang den Gastgebern, die sich leidenschaftlich in die Partie schmissen, der erste Treffer. Nach 5:06 Minuten hatte die neue 6-0-Abwehr mit den offensiven Halben ihr erstes Erfolgserlebnis, Pekeler leitete den Ball weiter zu Ekberg, der das erste Saisontor der Kieler erzielte.
THW kann sich nicht absetzen
Erstes Bundesliga-Spiel, drei Tore: Magnus Landin
Wenig später traf dann der junge Landin zum ersten Mal in der stärksten Liga der Welt, doch die Eulen blieben vorn. Was auch an den Paraden von Stefan Hanemann lag, der im ersten Durchgang insgesamt neun Kieler Würfe stoppte. Nach elf Minuten führten die Ludwigshafener mit 5:3, nutzten Lücken in der noch nicht ganz sattelfesten Abwehr und profitierten von Fehlern im Kieler Angriff. Doch ein Traumpass von Duvnjak auf Wiencek, der Hanemann mit einem Heber überwand, läutete den ersten THW-Zwischenspurt ein. Nilsson bediente kurz darauf Ekberg zum Ausgleich, und in Überzahl traf Wiencek nach einem Schrittfehler der Roten, die mit pinken Socken auch farblich extreme Akzente setzten, ins leere Tor. Als der an den Kreis eingelaufene Ekberg den Ball spektakulär auf Magnus Landin weiterleitete und der das 7:5 erzielte, waren die Zebras auf Kurs, bauten die Führung beim 9:6 durch Ekberg auf drei Tore aus. Absetzten konnten sie sich aber nicht, auch wenn Pekeler in der 24. Minute sein erster Bundesliga-Treffer überhaupt für die Zebras gelang. Die Eulen kämpften sich zurück, waren nach Bührers Siebenmeter zum 11:12 wieder dran. Gut, dass Ekberg mit seinem fünften Treffer, dieses Mal per Strafwurf, noch vor dem Wechsel das 13:11 gelang, da die Kieler nach einem Wechselfehler von Miha Zarabec in Unterzahl in Durchgang zwei starten mussten.
THW Kiel mit starker Abwehr
Ekberg war auch nach dem Wiederanpfiff gleich im Mittelpunkt: Er fing einen Pass ab, vorne wackelte Weinhold die komplette Eulen-Defensive aus. Noch einmal konterten die Ludwigshafener, dann drehten Weinhold und Nilsson auf: Weinhold traf zum 16:12 und 18:14, der Schwede ließ es zum 15:12, zum 17:13, 19:15 und 20:16 krachen, um wenig später Ekberg das 21:17 aufzulegen. Jetzt neigte sich die Partie endgütlig in Richtung Kieler Auswärtssieg, denn die Eulen fanden gegen die Defensive der Zebras kaum noch Möglichkeiten, machten Fehler, verloren Bälle. Und der THW Kiel schlug aus nur sechs Gegentreffer zwischen der 30. und 51. Minute Kapital. Nikola Bilyk bediente Pekeler zum 22:17, Weinhold legte nach, Duvnjak schloss einen Gegenstoß erfolgreich ab: Beim 24:17 (51.) war die Begegnung entschieden, die letzten Minuten glichen dann aber den ersten: Wenig gelang beiden Mannschaften noch vor dem Tor, am Ende freute man sich auf schwarz-weißer Seite trotzdem über einen gelungenen Ligastart mit zwei gewonnenen Auswärtspunkten. Den Schlusspunkt setzte Pekeler mit dem 26:19.
Dienstag erstes Heimspiel
Direkt nach der Begegnung machten sich die Zebras wieder auf den Heimweg. Aus gutem Grund, denn bereits am Dienstag feiern sie ihre Premiere vor eigenem Publikum: Um 19 Uhr ist dann der TBV Lemgo Lippe, der nach dem Erfolg gegen die HSG Wetzlar mit viel Selbstbewusstsein an die Förde reist, erster Gegner der Saison in der Sparkassen-Arena. Für das erste Heimspiel der Saison gibt es noch einigte Sitz- und Stehplatztickets im freien Verkauf an allen bekannten Ticketkassen, bei CITTI, den famila-Märkten, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena und online unter www.thw-handball.de/tickets. Auf geht's in die Arena, Kiel!
Statistik: DKB Handball-Bundesliga, 2. Spieltag, 02.09.18: Die Eulen Ludwigshafen - THW Kiel: 19:26 (11:13)
Eulen Ludwigshafen: Lenz (51.-60., 3 Paraden), Hanemann (1.-51., 11/1 Paraden); Stüber (1), Salger (2), Dietrich (2), Scholz (2), Haider (1), Feld (4), Falk (1), Hofmann, Durak (2), Bührer (3/3), Müller (1), Dippe; Trainer: Matschke
THW Kiel: N. Landin (1.-60., 9/1 Paraden) , Wolff (1 Siebenmeter, keine Parade); Duvnjak (1), Reinkind, M. Landin (3), Firnhaber (n.e.), Weinhold (4), Dissinger (n.e.), Wiencek (2), Ekberg (6/1), Dahmke (n.e.), Zarabec, Vujin (n.e.), Bilyk (1), Pekeler (3), Nilsson (6); Trainer: Gislason
Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Zeitstrafen: Eulen: 4 (3x Dippe (14., 35., 40.), Müller (22.), Stüber (44.)) / THW: 4 (2x Weinhold (16., 41.), Wiencek (23.), Zarabec (29.))
Rote Karte: Eulen: Dippe (3. Zeitstrafe (40.))
Siebenmeter: Eulen: 5/3 (Bührer an den Pfosten (13.), Landin hält Bührer (55.)) / THW: 2/1 (Hanemann hält Ekberg (1.))
Spielfilm: 1:0 (4.), 1:1 (6.), 2:2 (7.), 3:3 (9.), 5:3 (11.), 5:7 (18.), 6:7, 6:9 (20.), 7:10, 8:11 (24.), 10:11 (26.), 11:12 (30.), 11:13;
11:14 (32.), 12:14 (33.), 12:16 (35.), 14:18, 17:20 (41.), 17:24 (51.), 18:25 (53.), 19:25 (59.), 19:26,
Zuschauer: 2.200 (ausverkauft) (Friedrich-Ebert-Halle, Ludwigshafen)
Stimmen zum Spiel:
THW-Trainer Alfred Gislason: Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit unserer Angriffsleistung in der ersten Halbzeit bin ich es aber nicht. Wir haben uns gute Chancen erspielt, dann aber die Konzentration vermissen lassen. Später waren wir zu statisch und haben zu früh abgeschlossen. In der zweiten Halbzeit waren dann Abwehr, Angriff und Torhüterleistung besser. Magnus Landin und Niclas Ekberg haben das auf Außen sehr gut gelöst, Steffen Weinhold war halbrechts zunehmend besser, während Harald Reinkind extrem nervös bei seinem ersten Spiel für den THW Kiel war. Wir haben zwei Wochen auf dieses Spiel gewartet. Insgesamt hat man gemerkt, dass die Mannschaft schon ein bisschen nervös war. Je länger es ging, desto sicherer wurde mein Team.
Eulen-Coach Benjamin Matschke: Bis zur 45. Minute haben wir das gut gemacht, aber wir hatten zunehmend Probleme, die Zweikämpfe zu gewinnen. Wir hatten große Schwierigkeiten, den Ball am Leben zu halten. Für ein erstes Heimspiel gegen einen Meisterschaftskandidaten kann man aber zufrieden sein. Der Druck auf unserer Seite war nicht ganz so groß.
THW-Neuzugang Hendrik Pekeler: Wir haben noch nicht gezeigt, was wir zeigen können. Trotzdem ist es ein gutes Gefühl, jetzt das erste Spiel beim THW Kiel absolviert zu haben. Mir kommt die neue Abwehrvariante mit den offensiven Halben entgegen, aber die Absprachen müssen noch besser funktionieren. Das ist aber nach vier, fünf Wochen, die wir jetzt diese spanische Vairante spielen, ganz normal.
THW-Kapitän Domagoj Duvnjak: Die ganze Mannschaft war nervös, aber das ist beim ersten Pflichtspiel doch irgendwie auch normal. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber ich fühle mich viel besser als in der vergangenen Saison und freue mich über viel Spiel-Praxis. Ich glaube, wir sind bereit für unser erstes Heimspiel am Dienstag gegen Lemgo.