Zebras verlieren nach großem Kampf in Veszprem
THW beginnt mit viel Tempo
Zebras vier Tore vorn
Bereits nach etwas mehr als neun Minuten - und vier Toren Rückstand - nahm Veszprems Trainer Ljubomir Vranjes eine erste Auszeit, doch blieben die Bemühungen der Ungarn erst einmal vergebens. Erst tankte Miha Zarabec sich beherzt durch die im weiteren Verlauf immer stärker zupackende Abwehr, kurz darauf vergab der ungarische Superstar Laszlo Nagy gegen Andreas Wolff (13. Minute). In der 16 .Minute schalteten die Kieler nach einem Stürmerfoul vom Ex-Zebra Momir Ilic an Rene Toft Hansen schnell um, und Nikola Bilyk versenkte den Gegenstoß zum 10:6 aus Kieler Sicht. Allerdings nahmen die beiden russischen Referees im kompletten Spiel durch ihre Auslegung der Stürmerfoul-Regelung viel Schwung aus diesem sehenswerten Duell auf Augenhöhe.
Kieler Führung zur Pause
Die Ungarn kamen nun aber besser in die Begegnung herein, stellten sich mit ihrer zupackenden Abwehr den Kieler Angriffen mit Erfolg entgegen. In der 20. Minute zirkelte Gasper Marguc den Ball von Rechtsaußen an Wolff vorbei ins Tor und brachte sein Team damit zum 10:10-Ausgleich. Doch die "Zebras" ließen sich davon keinesfalls verunsichern. Sie hielten voll dagegen, erarbeiteten sich mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz wieder Vorteile und zogen zur Pause auf 15:12 davon. Die letzte Aktion im ersten Durchgang brachte den THW-Fans in Veszprem und vor den Fernsehern einen kleinen Schockmoment: Kreisläufer Patrick Wiencek war vor seinem Treffer zum Pausenstand von der Veszpremer Abwehr ordentlich in die Mangel genommen worden und blieb mit blutender Nase liegen. Nach einer kurzen Behandlung auf dem Feld richtete sich Wiencek wieder auf, streckte als Symbol für den Kampfgeist des gesamten THW-Teams den Daumen hoch.
Veszprem legt vor - Kiel legt nach
Zebras unterliegen knapp
Zwei Heimspiele stehen an: Göppingen und Flensburg
Am Montag kehren die "Zebras" von der bisher längsten Auswärtstour der Saison zurück nach Kiel. Dann bleiben ihnen noch drei Tage, um sich auf die kommenden Heim-Aufgaben vorzubereiten. Am Donnerstag empfängt der Rekordmeister den Altmeister Frisch Auf! Göppingen zum Duell in der Sparkassen-Arena, für die Partie gibt es noch Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter der Hotline 01806 30 02 34 (0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz) und im Online-Ticket-Shop des THW Kiel. Die Göppinger sind unter ihrem neuen Trainer Dr. Rolf Brack wieder auf Kurs, rangen zuletzt der SG Flensburg-Handewitt, am kommenden Sonntag nächster Königsklassen-Gegner der Zebras (jetzt noch Tickets sichern!), ein Unentschieden ab. Weiter geht's mit zwei schweren Heimspielen, Kiel!
Statistik:VELUX EHF Champions League, 4. Spieltag: Telekom Veszprem - THW Kiel: 26:24 (12:15)
Telekom Veszprem: Mikler (17.-60., 9 Paraden), Alilovic ( (1.-16., 2 Paraden); Manaskov (4), Schuch, Ilic (6), Gajic (4), Tönnesen, Nilsson, Nagy (3), Ugalde, Marguc (1), Terzic, Blagotinsek, Sulic (2), Jamali (1); Lekai (5) Trainer: Vranjes
THW Kiel: Landin (41.-60. und 1 Siebenmeter, 6/1 Paraden), Wolff (1.-40, 11 Paraden); Firnhaber (n.e.), Toft Hansen, Weinhold (8), Dissinger, (1), Wiencek (3), Ekberg (3), Zeitz, Frend Öfors, Rahmel, Dahmke, Zarabec (3), Vujin (1), Bilyk (3), Nilsson (2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter: Evgeny Zotin / Nikolay Volodkov (RUS)
Zeitstrafen: Veszprem: 3 (2x Terzic (34.,44.), Blagotinsek (43.)) / THW: 1 (Nilsson (43.))
Siebenmeter: Veszprem 2/1 (Landin hält Ilic (22.)) / THW: 1/0 (Ekberg scheitert (59.))
Spielfilm: 0:1 (2.), 2:3 (5.), 3:7 (9.), 5:9 (14.), 9:10 (20.), 10:10 (24.), 10:12 (26.), 12:12 (28.), 12:15;
14:15 (32.), 15:15 (33.), 15:16 (34.), 16:17 (36.), 18:17 (38.), 20:20, 21:20 (45.), 23:21 (53.), 23:23 (56.) 25:23 (58.), 26:23, 25:24 (60.)
Zuschauer: 5.019 (ausverkauf) (Veszprem-Arena, Veszprem (HUN)
Stimmen zum Spiel:
THW-Geschäftsführer Thorsten Storm: Insgesamt war das ein starker Auftritt. Schade, dass es für uns nicht für etwas Zählbares in Veszprem gereicht hat. Aber auf dieser Leistung kann man aufbauen. Kleinigkeiten haben am Ende gegen diesen abgezockten Gegner entschieden.
Alfred Gislason, THW-Trainer, in den KN: Die Mannschaft hat zusammen gekämpft, Andi war in der ersten Halbzeit sehr gut, die Deckung auch. Leider konnten wir nach der Pause aus dem linken Rückraum keinen Druck mehr entwickeln. Verwandelt Niclas den Siebenmeter in der Schlussphase, wäre Veszprém noch einmal richtig unter Druck.
Ljubomir Vranjes, Veszprém-Coach, in den KN: Diese Punkte in der eigenen Halle sind wichtig, denn in der Champions League schlägt man keinen Gegner so einfach. Natürlich hat der THW zwei der besten Torhüter der Welt, aber 17 Fehlwürfe sind zu viel. Wir hatten 60 Minuten lang Probleme mit Steffen Weinhold.
Momir Ilic, Ex-Zebra von Telekom Veszprém, in den KN: Heute haben Kleinigkeiten entschieden, zum Beispiel der verworfene Siebenmeter am Ende. Aber ich wusste, dass der THW bald wieder erstarken würde, weiß, wie in Kiel gearbeitet wird. Darum war ich vor dem Spiel etwas ängstlich.