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KN: Deutsche Handballer ungeschlagen

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KN: Deutsche Handballer ungeschlagen

Bremen. Nach dem makellosen Durchmarsch in der EM-Qualifikation genossen die deutschen Handballer minutenlang die Ovationen der begeisterten Fans. Auch ohne zahlreiche Stars verabschiedete sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop als ungeschlagener Gruppensieger in den verdienten Urlaub. Das mit einigen Stammkräften verstärkte Perspektivteam des Europameisters gewann am Sonntag gegen die Schweiz mit 29:22 (12:13) und wahrte damit die weiße Weste in der Ausscheidung für die Endrunde vom 12. bis 28. Januar 2018 in Kroatien.

DHB-Auswahl schlägt die Schweiz

Beste deutsche Werfer vor 8513 Zuschauern in Bremen waren Marcel Schiller mit sieben Toren und Jannik Kohlbacher (5). "In der ersten Halbzeit haben wir keine gute Leistung gezeigt", sagte Prokop. Nach dem Wechsel dann brachte vor allem Linksaußen Schiller frischen Wind ins Angriffsspiel der Hausherren. Zudem gab der für Heinevetter zwischen die Pfosten gerückte Andreas Wolff der jungen deutschen Mannschaft mit zahlreichen Paraden den nötigen Rückhalt.  "Ich bin zufrieden, dass wir das Spiel noch gedreht haben", so Prokop. Länderspiel-Debütant Schiller war "sehr, sehr glücklich mit dem Ergebnis und meiner eigenen Leistung. Meine Mitspieler haben mich super in Szene gesetzt. Ich werde alles dafür tun, dass ich nicht zum letzten Mal hier dabei bin." Eine Viertelstunde vor Schluss lag das DHB-Team erstmals mit fünf Toren in Führung, die gegen nachlassende Gäste bis zum Schluss weiter ausgebaut wurde. Schon zuvor stand der Titelverteidiger als Sieger in der Gruppe 5 fest. Dadurch winken bei der EM-Endrunde leichtere Gegner in der Vorrunde, die am kommenden Freitag in Zagreb ausgelost wird. Bei der von DHB-Vizepräsident Bob Hanning ausgerufenen Mission Titelverteidigung werden dann auch wieder alle Stars dabei sein, von denen Prokop im bedeutungslosen Gruppenfinale etliche schonte. Prokop nutzte die willkommene Gelegenheit zum Testen junger Spieler, die sich in der zurückliegenden Bundesligasaison in den Fokus gespielt hatten. Vom olympischen Bronze-Team von Rio waren nur noch fünf Mann übrig. Bevor es losging, gedachte die in Trauerflor spielende DHB-Auswahl mit einer Schweigeminute dem am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorbenen Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl. Als dieser 1990 zum Kanzler der deutschen Einheit wurde, waren aus dem Perspektivteam des Europameisters lediglich Rückraumspieler Kai Häfner und Silvio Heinevetter schon auf der Welt. Der Torwart vom Bundesligisten Füchse Berlin führte den "DHB-Kindergarten" in Vertretung von Uwe Gensheimer, der wie die meisten Stammkräfte schon im Urlaub weilte, als Kapitän auf das Parkett. (Aus den Kieler Nachrichten vom 19.06.2017, Foto: Archiv/Sascha Klahn)

Statistik: EM-Quali: Deutschland - Schweiz: 29:22 (12:13)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (1 Tor); Sellin (1), Wiede (2), Hornke (3), Kneule, Schmidt (1), Häfner (1), Weber (3), Dahmke, Kühn (4), Kohlbacher (5), Link (1), Suton, Schiller (7), Michalczik
Schweiz: Kindle, Portner; Schmid (10), Meister (2), Rubin, Lier (2), Sidorowicz (2), Röthlisberger, Küttel (1), Markovic, Maros (5), Huwyler, Kusio, Strebel, Zehnder, Gerbl Zuschauer: 8513 in Bremen