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Mittwoch in Flensburg: Letzter Akt der Derby-Trilogie

Champions League

Mittwoch in Flensburg: Letzter Akt der Derby-Trilogie

Derby-Wochen, letzter Akt: Bereits am Mittwoch treffen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt erneut aufeinander. Nach zwei Spielen in Kiel geht es für den THW Kiel nun in den Norden. Um 18:30 Uhr wird der Klassiker zwischen den beiden schleswig-holsteinischen Teams angepfiffen, Sky Sport überträgt den Start der Rückrunde in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League live aus der ausverkauften Flensburger Arena.

Kaum Zeit für Verarbeitung

Den "Zebras" blieb nach dem 22:30 am Sonntagabend kaum Zeit, um das Geschehen bei der höchsten Derby-Heimniederlage in der 32-jährigen Geschichte des Landes-Duells zu verarbeiten. "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht", befand Torhüter Niklas Landin. "Jetzt müssen wir uns so gut es geht erholen und sehen, wie wir die Dinge besser machen können." Die Erholungsphase ist allerdings kurz: 71 Stunden nach der deutlichen Niederlage vor den eigenen Fans geht es für den THW Kiel in Flensburg um wichtige Punkte. "Vielleicht ist es gut, dass wir gleich wieder die Möglichkeit haben, einiges gerade zu rücken", sagt Kapitän Domagoj Duvnjak. "Wir fahren natürlich nach Flensburg, um dort zu gewinnen. Aber dafür muss dann auch alles passen. Das tat es Sonntag nicht. Und wir müssen in Flensburg viel, viel besser spielen als zuletzt, um dort Punkte zu holen."

Bisher 54 Siege für die "Zebras"

Den Kielern steht auf jeden Fall eine sehr schwierige Aufgabe ins Haus. Von den letzten sechs Spielen an der dänischen Grenze konnten die "Zebras" lediglich eine Partie für sich entscheiden - das Achtelfinal-Hinspiel 2015. Mit 30:21 gewann der THW damals in der Flensburger Arena, seitdem war für die Kieler dort nichts mehr zu holen. In der vergangenen Saison kassierten sie ersatzgeschwächt beim 27:37 die höchste von bisher insgesamt 32 Derby-Niederlagen (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). 54 der bisher gespielten 90 Landes-Duelle gewannen hingegen die "Zebras".

Kieler Lazarett füllt sich

Zu allem Ãœberfluss füllte sich am Sonntag auch das Kieler Lazarett weiter: Neben dem Langzeitverletzten Christian Dissinger nahm Nikola Bilyk Platz (Probleme an der Achillessehne), noch vor dem Anpfiff musste Blazenko Lackovic mit einer Zerrung in der Wade passen. Während des Derbys reihten sich mit Christian Zeitz, Steffen Weinhold und Lukas Nilsson drei weitere "Zebras" in den Kreis der angeschlagenen Spieler ein. Besonders hart erwischte es Abwehrchef Rene Toft Hansen, der sich einen Haarriss im Schienbeinkopf und eine Zerrung des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zuzog und - je nach Heilungsverlauf - drei bis vier Wochen pausieren muss. Damit wird der dänische Olympiasieger wohl mindestens einen Großteil wenn nicht gar alle der neun noch ausstehenden Spiele bis zum Jahreswechsel verpassen.    

"Versuchen, ein besseres Spiel zu machen"

"Wir haben nicht die Breite des Flensburger Kaders. Dass wir nun zahlreiche Verletzte haben, hilft uns nicht gerade", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Wir werden mit dem, was wir noch haben, nach Flensburg fahren und versuchen, ein besseres Spiel als zuletzt zu machen." Während die personellen Sorgenfalten des THW-Trainers größer wurden, konnte sein Pendant Ljubomir Vranjes am Sonntag mit Thomas Mogensen und Lasse Svan sowie den nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommenen Kentin Mahé, Henrik Toft Hansen und Mattias Andersson gleich fünf Leistungsträger für die Partie am Mittwoch schonen. Gislason hingegen musste alle einsatzfähigen Spieler auf die Platte schicken - inklusive des jungen Sebastian Firnhaber aus dem erweiterten Kader, der bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den THW Kiel auch gleich sein erstes Tor im schwarz-weißen Trikot mit der Nummer "5" erzielte. 

Sky überträgt live

Die "Zebras" werden am Mittwoch mit dem Bus nach Flensburg reisen. Begleitet werden sie von rund 200 Fans, die trotz der frühen Anwurfzeit ihre Mannschaft im Landes-Duell unterstützen wollen. Geleitet wird dieses von den beiden rumänischen Unparteiischen Constantin Din und Sorin-Laurentiu Dinu, als EHF-Delegierter wird der Portugiese Antonio Goulao vor Ort sein. Für alle, die nicht in der ausverkauften Arena dabei sein können, überträgt Sky die Partie live. In zahlreichen Sky-Bars (u.a. Hotel "Rosenheim" in Schwentinental,  Bar Cultura, Sporthotel Avantage, McLang's Irish Pub, Gutenberg, Pagelsdorf Sportcenter und Projensdorfer Sportsbar) kann man gemeinsam mit anderen den THW anfeuern. Auch der Liveticker auf der THW-Homepage versorgt schwarz-weiße Fans mit Informationen: Auf geht's, Kiel!

KN: Zebras gehen ohne Drei in die dritte Runde

Kiel. Ring frei für Runde drei: Der THW Kiel trifft heute (18.30 Uhr) erneut auf den Landesrivalen SG Flensburg-Handewitt. Zum Rückspiel in der Champions League müssen die Zebras erstmals reisen und kämpfen mit personellen Problemen. "Ein Auswärtsspiel in Flensburg ist eine der härtesten Aufgaben überhaupt", sagt THW-Trainer Alfred Gislason, der eine klare Steigerung im Vergleich zum Sonntag erwartet. "Wir müssen besser spielen. Die vielen Fehler dürfen einfach nicht sein", so der Isländer, der zudem auf bessere Schiedsrichter hofft: "Meine Landsleute haben das nicht gut gemacht, vor allem gegen Patrick Wiencek viel zu wenig gepfiffen." Wienceks große Aufgabe ist es nach der Verletzung von René Toft Hansen, der mindestens drei Wochen fehlen wird, den Mittelblock zusammenzuhalten. Ihm zur Seite stehen wird Ilija Brozovic, der nach langem Fieber aber noch nicht topfit ist. Da auch Christian Dissinger und Blazenko Lackovic ausfallen, hofft Gislason auf eine Rückkehr von Nikola Bilyk. Der Österreicher könnte in Abwehr und Angriff Domagoj Duvnjak und Lukas Nilsson entlasten. In der Offensive ruhen die Hoffnungen auch auf Steffen Weinhold und Christian Zeitz, die wie Nilsson zwar angeschlagen sind, sich aber spielbereit meldeten. "Auch wenn es etwas aus der Not geboren ist, weil mehrere Halblinke ausfallen - oft hat es mit zwei Linkshändern im Rückraum gut funktioniert", sagt Gislason, der auch Sebastian Firnhaber wieder nominiert hat. Dem 22-Jährigen attestiert der Coach ein gutes Debüt und baut auf ihn als Backup. (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2016)