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Pressekonferenz zum Saisonstart: “Unsere Ziele sind unverändert”

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Pressekonferenz zum Saisonstart: "Unsere Ziele sind unverändert"

Der THW Kiel startet mit einem unveränderten Etat von 9,5 Millionen Euro und klaren Zielen in die Saison 2015/2016: "Oberste Priorität hat bei uns immer der Gewinn der Meisterschaft. Wir wollen unseren Titel verteidigen und die Final-Four-Turniere in Hamburg und Köln erreichen", sagte THW-Trainer Alfred Gislason bei der traditionellen Saisoneröffnungs-Pressekonferenz im Haus des langjährigen THW-Partners Provinzial. Geschäftsführer Thorsten Storm unterstrich vor rund 40 Journalisten, dass es die große Stärke des Clubs sei, wirtschaftlich breit aufgestellt zu sein. "Der kleinste unserer Sponsoren ist jede einzelne Dauerkarte."

Bereits 5.000 Hallenboden-Stücke abgesetzt

Storm erinnerte daran, dass die Provinzial seit mehr als drei Jahrzehnten ein verlässlicher Partner des THW sei. "Und das wird auch so bleiben. Wir haben neue Partner wie die AOK Nordwest, eyes & more, AK Touristik, 'Drück dein Glück', die Fiat AG mit der Marke Jeep und im Gesundheitsberich 'gesund und fit' hinzugewonnen, der Etat bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert." Begeistert sei er über die Resonanz auf den Verkauf des alten Hallenbodens und der Champions-Card: "Mit dem Boden haben wir in die Zukunft, unsere Nachwuchsabteilung, investiert. 5000 Stück sind bereits verkauft. Und mit 6.500 Champions-Cards haben wir fast 2.000 mehr als im Vorjahr abgesetzt." 

Zweites Jahr des großen Umbruchs

Im Nachwuchsbereich könne der THW Kiel durch die Kooperation mit dem TSV Altenholz den Talenten eine komplette Palette an Möglichkeiten für jede Leistungsstärke bieten. "Außerdem ist es uns gelungen, mit Klaus-Dieter Petersen ein ehemaliges 'Zebra' und gleichzeitig einen erfahrenen Nachwuchs-Coach als Koordinator zu gewinnen. Petersen ist die Schnittstelle zu Alfred Gislason." Sportlich sei der THW Kiel im zweiten Jahr des großen Umbruchs, so Storm: "Aus der 68:0-Mannschaft 2012 stehen aktuell nur noch drei Spieler im Kader. Dafür haben wir junge, frische Spieler hinzubekommen." Die Ziele blieben trotz des Umbruchs unverändert, so Storm: "Allerdings wird es durch die Belastung in der Bundesliga für deutsche Teams immer schwerer, in der Champions League ganz oben mitzuspielen. Das ist inzwischen ein ungleicher Wettbewerb."

Gislason fordert 16 Spieler auch in der Liga

Auch Trainer Alfred Gislason bemängelt die Termindichte. "Ich fordere schon seit Jahren Entlastung für die Spieler. Aber die Funktionäre machen das Gegenteil, erfinden hier noch eine Qualifikation oder da noch einen Wettbewerb. Die Folge: Heute gibt es kaum noch einen Rückraumspieler im Alter von 25 Jahren, der nicht schon bleibende Schäden hat." Eine schnell zu lösende Maßnahme, Entlastung für die Top-Spieler zu schaffen, sei die Möglichkeit, auch in der Bundesliga 16 Spieler einsetzen zu dürfen. "Das wäre gut für den Handball-Nachwuchs, der dann eher auch in der Liga eine Chance bekäme." 

"Konkurrenz macht uns stärker"

In der DKB Handball-Bundesliga erwartet Gislason einen harten Kampf um den Titel. "Wir wollen diesen natürlich verteidigen, dafür muss man aber auch Glück mit Verletzungen haben." Als Hauptkontrahenten sieht er die Flensburger ("Haben sich gut verstärkt und sind breiter aufgestellt"), die Rhein-Neckar Löwen ("Auch ohne Landin und Myrhol stark und mit guten Verpflichtungen"), den SC Magdeburg ("Hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet und kann auf Heimstärke bauen") sowie Göppingen, Hannover-Burgdorf, Berlin und Melsungen. In der "VELUX EHF Champions League" sei das Ziel der Gruppensieg. "Auch wenn Paris dafür klarer Favorit ist." Solch eine Vorrundengruppe wie die des THW Kiel in diesem Jahr habe es in der Königsklasse noch nie gegeben, so Gislason: "Bessere Gegner kann man nicht bekommen." Aber er sei froh über diese Konstellation: "Konkurrenz macht uns stärker."

Landin kündigt Comeback an

Traditionell stellen sich bei der Saison-Eröffnung auch die Spieler vor. Niklas Landin kündigte an, nach seiner Verletzung bald für den THW auf der Platte stehen zu wollen - "wenn der Trainer mich lässt". Er fühle sich richtig wohl in der Mannschaft, sagte der dänische Nationaltorhüter. "Das ist eine gute Truppe". Das kann auch Nachwuchs-Mann Dominik Plaue bestätigen: "Die Mannschaft hat mich toll aufgenommen." Seine Ziele mit dem TSV Altenholz, bei dem Plaue das Erstspielrecht hat, und dem THW Kiel hat der junge Mann hoch gesteckt: "Ich will mit Altenholz in die 2. Liga, die Mannschaft hat das Zeug dazu. Und ich möchte als kleines THW-Puzzleteil dazu beitragen, dass der THW Erfolg hat." 

"Freue mich darauf, im THW-Trikot zu spielen"

Christian Dissinger feierte einst im Alter von 18 Jahren mit Friesenheim sein Bundesliga-Debüt in der Sparkassen-Arena. "Das war ein Meilenstein." Fünf Jahre später wird die Arena zu seinem "Wohnzimmer": "Ich freue mich unglaublich darauf, mit dem THW-Trikot dort zu spielen." Er wisse, dass angesichts seiner Vorgeschichte einiges kritisch gesehen werde, so der Rückraumspieler. "Aber ich bin jetzt anderthalb Jahre verletzungsfrei, möchte Verantwortung übernehmen und meinen Teil zum Erfolg beitragen." Seine Chance nutzen möchte auch Alexander Williams, der "bis auf die D-Jugend" alle Nachwuchsmannschaften des THW Kiel durchlaufen hat und nun bei den Profis ist. "Ich möchte viel lernen und mich weiter entwickeln". Als Vorbild für die vielen Talente beim THW Kiel sieht er sich - noch - nicht. "Diesen Part hat Rune Dahmke sich verdient, weil er sich in der vergangenen Saison bereits durchgesetzt hat. Ich muss mich erst beweisen." 

"Jeder Handballfan in Brasilien kennt Kiel"

Erfahrenster Neuzugang ist Torsten Jansen. Der 38-Jährige Zimmergenosse von Dahmke könne dem Youngster, der so gerne Handball-Geschichten hört, einiges erzählen. "Aber immer ohne erhobenen Zeigefinger. Denn ich bin auch in Kiel, um zu lernen - und voller Vorfreude auf die Saison in dieser Mannschaft, die locker ist, aber den nötigen Ernst bei der Arbeit nicht vermissen lässt." Erst in der vergangenen Woche stieß Rogerio Ferreira zur "Zebraherde": Der erste Brasilianer beim THW Kiel hat in der Heimat für großes Aufsehen gesorgt: "Jeder Handballfan in Brasilien schaut die Bundesliga, und jeder Handballfan kennt dort den THW Kiel. Deshalb wurde viel über meinen Wechsel berichtet." Er sei gut angekommen, so Ferreira: "Es wird sich super um mich gekümmert, und ich habe schon viele Menschen kennengelernt. Jetzt möchte ich das Beste daraus machen, in diesem großen Team spielen und trainieren zu dürfen."

"Die Sparkassen-Arena ist ein besonderer Ort"

Die Vorbereitung, berichtete Alfred Gislason, sei auch aufgrund der vielen angeschlagenen Spieler schwierig gewesen. "Aber ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft hat überragend gearbeitet und sie ist zu einem richtigen Team zusammengewachsen. Ich bin stolz darauf, wie die Jungs sich präsentiert haben." Dass die Vorbereitung unter Alfred Gislason kein Zuckerschlecken sei, habe ihm jeder vorhergesagt, erklärte Torhüter Nikolas Katsigiannis. "Und Alfred ist seinem Ruf gerecht geworden. Es war sehr hart, aber auch sehr fundiert. Ich verbessere mich - und darauf kommt es an." Für ihn, der mit vielen Clubs bereits in Kiel gespielt und stets verloren hat, "ist die Sparkassen-Arena ein ganz besonderer Ort im Handball. Er ist aber auch die Verpflichtung, jedes Mal alles zu geben und gut zu spielen! Auf geht's, Kiel!