
Mittwoch gegen den Titelfavoriten: Der THW Kiel empfängt den Tabellenführer Füchse Berlin
Aktueller DHB-Pokalsieger gegen den Meisterschafts-Favoriten der DAIKIN Handball-Bundesliga: Nur drei Tage nach dem schwarz-weißen Triumph von Köln müssen die Zebras in der "stärksten Liga der Welt" wieder ran. Am Mittwoch zu Gast sind die Füchse Berlin, die in dieser Saison so nah am Meistertitel sind wie vielleicht noch nie. Anwurf zum Spitzenspiel ist um 19 Uhr, Dyn überträgt live. Die Wunderino Arena ist seit Wochen ausverkauft, Ticket-Rückläufer werden umgehend unter www.thw-tickets.de, in der THW-FANWELT und auf dem offiziellen Zweitmarkt von Fans für Fans angeboten. THW-Kapitän Patrick Wiencek hofft auf eine großartige Unterstützung der Heim-Fans: "Unsere weiße Wand hat in Köln richtig Alarm gemacht, und jetzt am Mittwoch haben wir sogar 10.000 Fans hinter uns, die gemeinsam mit uns den Füchsen ein Bein stellen wollen. Ich bin mir sicher, dass unsere Fans uns in jeder Phase des Spiels Energie geben werden."
Kurze Pokal-Feierlichkeiten
Die Zebras änderten am Sonntag kurzfristig ihr Programm. Nach dem 28:23 im Pokalfinale gegen die MT Melsungen ging es für sie nicht wie ursprünglich vorgesehen direkt mit dem Bus nach Hause, sondern spontan in ein kleines Brauhaus in der Nähe der Lanxess Arena. Dort feierten die Pokalhelden mit ihren Familien und Freunden die erfolgreiche Rückkehr zum Pokal-Final4 und den insgesamt 13. Titel im DHB-Pokal, der den Status des Rekordpokalsiegers manifestiert. Montagfrüh machte sich "KI-EL 1" dann mit dem silbernen Extra-Gepäck auf den Weg in die Pokalsieger-Stadt, in der sich die nach zwei harten Pokal-Partien müden Zebras am Dienstag dann auf die Partie gegen die Füchse vorbereiten.
Gidsel spricht als erster von der Meisterschaft

Welthandballer Mathias Gidsel
Die Berliner sind nach Platz zwei im Vorjahr in dieser Saison klar auf Titelkurs. Auch, wenn das offiziell in der Hauptstadt niemand zu sagen wagte. Bis Superstar Mathias Gidsel unlängst das beinahe schon traditionelle Understatement-Schweigen der Füchse brach: "Das dritte Mal stehen wir in einer Saison hier und sagen: Wir können Deutscher Meister werden", erklärte der unlängst zum zweiten Mal in Folge zum "Welthandballer" gekürte dänische Weltmeister und Olympiasieger in der BILD. "Die letzten zwei Jahre haben wir das nicht geschafft. Aber dieses Jahr habe ich ein anderes Gefühl, denn immer, wenn die Spiele eng waren, gewinnen wir. Wir wissen, wir sind dran. Das hat uns irgendwie eine Extra-Energie gegeben. Wir haben gerade diese Mentalität. Und die musst du haben, wenn du Deutscher Meister werden willst."
Welthandballer prägende Figur des Berliner Spiels

Torgefährlich: Lasse Andersson
Die Füchse Berlin sind aus der Deckung gekommen, in der sie sich lange Zeit hinter der Konkurrenz versteckten. Kein Wunder, sind die Hauptstädter doch Tabellenführer der DAIKIN Handball-Bundesliga, haben das mit Abstand beste Torverhältnis sowie ein gutes Restprogramm. Sie sind so nah am ersten Titelgewinn in der stärksten Liga der Welt wie vielleicht noch nie. Das liegt auch, aber nicht nur an Gidsel: Der Linkshänder ist natürlich die prägende Figur im Spiel der Berliner, kaum zu stoppen und als Anspieler wie Torschütze gleichermaßen gefährlich. Mit 191 Treffern ist Gidsel erneut bester Torschütze seiner Mannschaft und steht auf Rang zwei der Liga-Liste hinter Marko Grgic. Doch die Berliner sind längst mehr als Gidsel. Mit Linksaußen Tim Freihöfer, Jung-Nationalspieler, haben die Füchse sogar noch einen zweiten Spieler aus ihren Reihen in den Top-Fünf der Liga-Torschützen. Wegen einer Bänderverletzung im Fuß kann Freihöfer am Mittwoch allerdings nicht spielen.
Zwei Neue im Füchse-Team

Kam aus Nexe: Manuel Strlek
Dafür wird mit Lasse Andersson ein weiterer torgefährlicher Däne (128 Treffer) im Rückraum wirbeln, der immer häufiger von Nationalspieler Nils Lichtlein in Szene gesetzt wird. Mit Mijajlo Marsenic steht eine echte Kante am Kreis, im Tor sind Dejan Milosavljev und Lasse Lasse Ludwig ein starkes Duo. Das Gesamtpaket bei den Berlinern, das Trainer Jaron Siewert geschnürt hat, stimmt. Und die Füchse haben nicht nur Rückschläge, wie das verletzungsbedingte Karriereende von Paul Drux, weggesteckt, sondern zuletzt auch schnell auf Veränderungen im Kader reagiert, um ihre Saisonziele nicht zu gefährden: Nachdem sich Linksaußen Jerry Tollbring das Kreuzband riss, holte man mit Manuel Strlek einen erfahrenen kroatischen Nationalspieler vom Kieler EHF European League-Gegner RK Nexe als Verstärkung. Und als Tobias Reichmann um Auflösung seines Vertrages gebeten hatte, verpflichtete man im Januar flugs den jungen italienischen Nationalspieler Leo Prantner für Rechtsaußen.
Berliner im Liga-Jahr 2025 noch ungeschlagen
Zwei Transfers, die unterstreichen: Berlin will in diesem Jahr den großen Wurf, und das nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch in der europäischen Königsklasse, in der die Hauptstädter im Achtelfinale den polnischen Top-Club aus Kielce aus dem Rennen warfen. In der DAIKIN HBL gab es nach den zuvor starken Auftritten gegen Flensburg (36:31) und in Magdeburg (33:30) zuletzt mit einem Unentschieden beim HC Erlangen ein bisschen Sand im Getriebe. Trotzdem hielt die beeindruckende Serie der Hauptstädter: Im Kalenderjahr 2025 sind die Füchse Berlin in der stärksten Liga der Welt bis dato ungeschlagen, haben überhaupt erst drei Spiele in Hannover, Melsungen und Flensburg verloren. Auch das Hinspiel gegen die Zebras war letztlich eine klare Sache für die Berliner: Anfang November unterlag der THW Kiel in der Max-Schmeling-Halle mit 26:35 (siehe Spielbericht).
Infos zum Spiel
Während die Füchse aktuell also auf einer Erfolgswelle schwimmen und sich elf Tage lang auf die Partie in der Wunderino Arena vorbereiten konnten, stecken den Kielern die Strapazen des langen und intensiven Pokal-Wochenendes in den Knochen. "Der Pokalsieg hat uns richtig gut getan und wir werden Mittwoch von 10.000 Fans unterstützt", freut sich Emil Madsen auf das Wiedersehen der Pokalsieger mit ihrer Arena. "Ich hoffe, dass alle Vollgas geben. Wir brauchen gegen diese starken Füchse unsere Tribünen!" Anwurf ist um 19 Uhr, Dyn überträgt live. Die Wunderino Arena ist seit Wochen ausverkauft, mögliche Ticket-Rückläufer werden unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT angeboten. Eine zusätzliche Möglichkeit, noch an ein Ticket zu kommen, bietet der offizielle Zweitmarkt von Fans für Fans. Geleitet wird die vorgezogene Top-Partie des 27. Spieltags von Hanspeter Brodbeck und Simon Reich. Weiter geht’s gegen Berlin, Kiel!