Viva Colonia! THW bucht das Ticket nach Köln
Starkes Comeback von Palicka
Mit einer unglaublichen Entschlossenheit liefen die "Zebras" in den ohrenbetäubenden Hexenkessel Sparkassen-Arena ein. Allen voran: Geburtstagskind Filip Jicha, der zu einer der bestimmenden Persönlichkeiten des Spiels werden sollte. Die zweite war Andreas Palicka: Mehrere Wochen hatte der Kieler Keeper wegen einer schweren Verletzung gefehlt, als es um alles oder nichts ging, war er wieder zur Stelle. Von Beginn an zeigte der Schwede hinter einer starken Verteidigung eine großartige Leistung, parierte insgesamt zwölf Bälle und hielt zwei Siebenmeter - mit seinen Aktionen hievte er die Stimmung der 10.000 auf ein Rekordlevel.
Szegeds erste Auszeit nach zehn Minuten
Die Fans hatten verstanden: Als Lundström sich in der Abwehr einen Pass klaute und Weinhold zum 1:0 auf die Reise schickte, entlud sich die Anspannung in einem Orkan. Den befeuerten die "Zebras" immer wieder mit spektakulären Aktionen und geballtem Jubel - als Aron Palmarsson nach 5:51 Minuten und dem 4:1 erstmals den notwendigen Vorsprung herausgeworfen hatte, waren die "Zebras" noch längst nicht zufrieden. Nach Parrondos Anschluss war es Vujin, der mit Glück und Geschick den alten Abstand wieder herstellte. Jicha jagte einen Gegenstoß zum 6:2 in die Maschen - nach zehn Minuten nahm Szeged die Auszeit, und die schwarz-weißen Fans riss es von den Sitzen.
Jicha trifft ins verwaiste Tor
Zehn-Tore-Führung
Die Frage war, ob der THW Kiel angesichts dieser klaren Führung weiter seine Dominanz behalten würde. Die Antwort gaben Domagoj Duvnjak, Palicka, Jicha und Sprenger zwischen der 35. und 38. Minute: Källman hatte zum 13:19 getroffen, dann hielt Palicka einen Siebenmeter von Balogh, und die angesprochenen Feldspieler machten das 22:13 (38.). Zehn Minuten später hielt Ege einen weiteren Strafwurf, wurde ohrenbetäubend gefeiert und zeigte mit der Hand an der Ohrmuschel an, dass dieser Jubel ruhig noch lauter werden könne - er wurde es, auch weil Jicha Wiencek mustergültig bediente: Spätestens nach diesem 25:15 (49.) waren auch die letzten Zweifel an der erneuten Final4-Teilnahme der Kieler beseitigt.
Auslosung am Dienstag
Viva Colonia!
Die letzten elf Minuten wurden zur großen schwarz-weißen Köln-Party: Mit traumhaften Toren, wie Wienceks frechem Heber zum 26:16 oder Vujins Rückraum-Kempa aus halblinker Position zum 28:18, mit frenetischen Fans und einer ausgelassen jubelnden "Zebraherde" nach dem Schlusspfiff. Mit einer Energieleistung aus Leidenschaft und Einsatz hatte es der THW Kiel gemeinsam mit seinen Fans erneut nach Köln geschafft - und am Ende erklang wieder der Song, den man in Kiel am zweitliebsten singt: "Da simmer dabei! Dat es prima! Viva colonia!"