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Ein THW-Abend im Zeichen der Inklusion
Für die "Handiballer" des SC Gut Heil Neumünster war im Dezember schon vor dem Heiligabend Bescherung angesagt: Die Inklusionsmannschaft aus Neumünster, in der Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam auf Torejagd gehen, besuchte das Pokal-Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke.
"Es war das Erlebnis schlechthin. Allein die Ankündigung der Teilnahme löste bei den Spielern mit und ohne Handicap wahre Jubelgesänge aus", berichtet Ilona Koopmann von den ersten Reaktionen der "Handiballer". Sie hatte den Abend für die besondere Handballmannschaft, in der Menschen mit geistigem und/oder körperlichen Handicaps mit Menschen ohne Handicap das Handballspielen erlernen und erleben wollen, organisiert. Unterstützt wurde sie dabei vom THW Kiel, dem HVSH, dem KHV Neumünster, dem KSV Neumünster sowie den Stadtwerken Neumünster. "Dafür möchten wir uns im Namen der Mannschaft noch einmal ganz herzlich bedanken, schön, dass unser Gedanke hier mitgelebt wird", freute sich Ilona Koopmann.
Gemeinsam ging es für das Trainerteam mit den Teammitgliedern und deren Begleitern im Bus von Neumünster nach Kiel. Rechtzeitig vor Spielbeginn konnten die 45 Neumünsteraner ihre Plätze beziehen und die besondere Atmosphäre aufnehmen. Tausend Fragen wurden gestellt, alle Eindrücke aufgenommen und dann ging es endlich los. "Einige von unseren Spielern kommen ohnehin nur wenig raus aus ihrem Alltag. Dann ist so eine gemeinsame Fahrt mit dem Ziel, den THW Kiel live zu erleben, schon ein Wahnsinnserlebnis", erklärte Ilona Koopmann.
Allein die Einlaufzeremonie der THW Spieler habe bei den Spieler, die zum ersten Mal den THW Kiel live sahen, großen Eindruck hinterlassen, berichtet Ilona Koopmann. "Das Spiel war dann so spannend, dass die Handiballer vor Begeisterung teilweise nur schwer auf den Sitzen zu halten waren." Das Trainerteam habe deshalb kaum etwas von dem Spiel mitbekommen, so Ilona Koopmann: "Wir hatten soviel Spaß daran zu sehen, wie unsere Spieler das ganze aufgenommen und den THW angefeuert haben, das war einfach unbeschreiblich!"
Doch es ging noch weiter mit der Aufregung. Als Weihnachtsüberraschung hatte jedes Teammitglied einen Rucksack erhalten, in dem sich unter anderem ein Ball und ein Signierstift befanden. Und los ging es auf Autogrammjagd. "Als die Spieler nach dem Abpfiff in die Kabine gegangen sind, wurden alle etwas nervös, doch die THW Spieler sind ja bekannt dafür, dass sie im Anschluss wiederkommen und alle Autogrammwünsche erfüllen. Und so gab es am Ende noch strahlende Gesichter und natürlich mit Dominik Klein noch ein tolles Gruppenbild zur Erinnerung an einen wunderschönen Abend", berichtete Ilona Koopmann.
Die Rückfahrt der Neumünsteraner Inklusionsmannschaft verlief etwas ruhiger-diese Eindrücke mussten erst einmal verarbeitet werden. Bereits drei Tage später absolvierte das Team dann im Rahmen den ersten öffentlichen Auftritt. Zwar mit großem Lampenfieber - aber mit Bravour. Wie die großen Vorbilder halt auch.