Verabschiedung und zwei wichtige Punkte: Heimspiel gegen Wetzlar am Samstag
Die Kieler behalten ihren Rhythmus bei: Nach dem Sieg gegen Vojvodina im fünften Spiel innerhalb von nur 13 Tagen geht es für sie bereits am kommenden Samstag in die letzte Begegnung des ereignisreichen Novembers: Zu Gast ist ab 19 Uhr die HSG Wetzlar. Die Hessen sind nicht unbedingt ein Lieblingsgegner der Zebras, sorgen mit ihrem auf extrem lange Angriffe ausgelegten Spiel oftmals für Hektik auf der Platte. "Wir müssen geduldig spielen, unsere Chancen kreieren und dann nutzen", sagt daher THW-Linksaußen Rune Dahmke vor der Partie, die live bei Dyn gezeigt wird. Wer den THW Kiel im Kampf um zwei wichtige Punkte in der spannendsten DAIKIN HBL aller Zeiten unterstützen möchte, bekommt bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, am Samstag von 10 bis 19 Uhr geöffnet, noch Eintrittskarten. Nach dem spannenden Spiel wird es dann nochmal emotional: Die ehemaligen Zebras Karl Wallinius und Samir Bellahcene werden offiziell verabschiedet.
Offizielle Verabschiedung von zwei ehemaligen Zebras
In der Nationalmannschafts-Woche wurden zeitversetzt zwei Entscheidungen vollzogen, die schon im Sommer gefallen waren: Torhüter Samir Ballahcene ging zum TVB Stuttgart, Rückraum-Rechtshänder Karl Wallinius wechselte zu Ribe-Esbjerg HH in die erste dänische Liga. Am Samstag haben beide Zeit gefunden, um gemeinsam vom THW Kiel und seinen Fans verabschiedet zu werden. Im Anschluss an das Heimspiel gegen Wetzlar sagt Kiel "Danke und au revoir, Samir" sowie "Danke und hej da, Kalle" zu den beiden sympathischen Ex-Zebras. Zuvor aber haben die ehemaligen Kollegen der beiden noch einmal 60 Minuten Schwerstarbeit zu verrichten, ist die HSG Wetzlar doch ein Gegner der Kategorie "unbequem". Den bisher letzten Wetzlar-Auftritt in der Wunderino Arena hat Kiel noch schmerzhaft im Gedächtnis: Im Oktober 2023 verlor der THW Kiel in der dritten Pokalrunde zu Hause gegen die HSG (Spielbericht). Am Samstag wollen es die Zebras natürlich mit der Unterstützung ihrer Fans besser machen und zwei wichtige Zähler holen.
Wetzlar auf Mission Klassenerhalt
Und das gegen eine HSG Wetzlar, deren jüngsten Bundesliga-Abschlussplatzierungen einer wilden Achterbahnfahrt ähnelten: Achter, Siebter, Sechzehnter, Dreizehnter - 2022 feierten die Mittelhessen noch das beste Saisonergebnis seit fünf Jahren, zwölf Monate später sprangen sie dem Abstieg nur knapp von der Schippe. In der vergangenen Spielzeit sicherten sich die Wetzlarer den Klassenerhalt etwas früher und deutlicher - eine erfolgreiche Mission, die man in Wetzlar zum Vorbild für diesen Durchgang der DAIKIN Handball-Bundesliga erkoren hat. Doch so richtig umgesetzt bekamen das die Wetzlarer anfangs noch nicht. Der Start in die Spielzeit 2024/25 verlief mit fünf Niederlagen in den ersten sechs Spielen nicht so wie erhofft, zwischendurch fand sich das Team von Trainer Frank Carstens sogar auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Nach der bitteren 22:30-Niederlage gegen den ThSV Eisenach Mitte Oktober bat Jasmin Camdzic, Sportlicher Leiter der HSG, um Verständnis und besonders Geduld: Man wisse, dass die Mannschaft der HSG in manchen Dingen schnell besser werden müsse. "Wir haben vor der Saison nicht ohne Grund darum geworben, dass wir Geduld mit dieser Mannschaft brauchen. Was ich aber nach sechs Spielen feststellen muss, ist, dass der eine oder andere im Umfeld schon jetzt diese notwendige Geduld verliert."
Sieben neue Spieler im Team
Denn der Umbruch, den die Wetzlarer in dieser Saison stemmen müssen, ist einmal mehr ein großer. Acht Spieler verließen den Verein im Sommer, darunter wichtige Stützen wie der Schweizer Torjäger Lenny Rubin (ging zum TBV Stuttgart) oder Spielmacher Magnus Frediksen (spielt jetzt in Sonderjyske in Dänemark). Sieben neue Spieler kamen hinzu. Einer von ihnen ist der deutsche Nationalspieler Philipp Ahouansou, der bis zum Sommer von den Rhein-Neckar Löwen an den Zweitligisten GWD Minden ausgeliehen war. "Ich bin bereit, künftig eine verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen, so dass wir in Wetzlar gemeinsam erfolgreich sind", sagte Wetzlars erklärter Wunschspieler Ahouansou bei der Bekanntgabe seiner Verpflichtung. Für die Position im mittleren Rückraum holte man gleich zwei neue: Als Königstransfer gilt die Verpflichtung von Dominik Mappes vom VfL Gummersbach. Mit 49 Treffern ist er dem besten HSG-Torschützen Domen Novak (51) dicht auf den Fersen. Dem Torjäger-Duo folgt Rückraum-Linkshänder Stefan Cavor mit 40 Treffern. Aber auch Justin Müller, der aus Dänemark zurück nach Deutschland wechselte, hat bisher einen starken Eindruck hinterlassen.
Wetzlars Grundgerüst blieb bestehen
Das Grundgerüst der Mannschaft von Trainer Frank Carstens blieb der trotz der vielen Neuen aber bestehen. Eine der wenigen Positionen, auf denen bei den Mittelhessen in diesem Jahr alles beim Alten blieb, ist das Tor. Mit Nachwuchs-Torhüter Marius Göbner, Anadin Suljakovic und dem deutschen Nationaltorwart Till Klimpke hat die HSG ein starkes Trio mit Konstanz zwischen den Pfosten. Besonders auf dem 26-jährigen Klimpke - ein Ur-Wetzlarer - ruhen große Hoffnungen. Den Zebras ist er vom bisher letzten Aufeinandertreffen beider Teams, dem 29:27-Auswärtserfolg im Mai, nicht nur aufgrund vieler Paraden im Gedächtnis geblieben: In einem nickeligen, schmutzigen Spiel leistete sich Klimpke einige Unsportlichkeiten, provozierte erst Wallinius und dann Eric Johansson, was damals sogar zur im Handball eher ungebräuchlichen "Rudelbildung" führte.
HSG inzwischen auf Rang 13
Die Gemüter sollten sich allerdings inzwischen beruhig haben, denn in der aktuellen Saison hat sich die HSG Wetzlar mit inzwischen vier Siegen aus elf Spielen nicht nur Luft im Abstiegskampf verschafft, sondern nach dem schwierigen Start immerhin schon bis auf Rang 13 hochgekämpft. Beim TVB Stuttgart sowie im Heimspiel gegen den HSV Hamburg ging die HSG ebenso als Sieger vom Platz wie zuletzt in den beiden wegweisenden Partien in Erlangen und gegen Potsdam. Damit ist der Vorsprung auf Rang 16 mit sechs Punkten inzwischen genauso groß wie der Abstand zu Platz fünf - die Mission Klassenerhalt nimmt also Konturen an.
Infos rund um das Spiel
Nun steht das inzwischen 53. Ligaduell beider Teams auf dem Programm (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Anwurf in der Wunderino Arena ist um 19 Uhr, Dyn überträgt live aus Kiel. Wer mittendrin sein möchte, kann sich auch noch Tickets für das Spiel sichern: Eintrittskarten ab 15 Euro (für junge Menschen unter 25 Jahren ab 11 Euro) gibt es bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die am Samstag von 10 bis 19 Uhr durchgehend geöffnet hat. Angeboten wird dort unter anderem auch der hochwertige Adventskalender mit edlen Trüffel-Pralinen. Zudem werden in der Wunderino Arena die Kartons für die "Weihnachten im Schuhkarton"-Charityaktion ausgegeben. Schiedsrichter der Begegnung sind Julian Fedtke und Nils Wienrich, in welcher Besetzung sie und alle Fans den THW Kiel allerdings sehen werden, ist noch unklar: Zahlreiche Kieler Spieler sind aktuell noch angeschlagen oder erkrankt. Umso wichtiger werden die schwarz-weißen Fans am Samstag sein: Weiter geht's gegen Wetzlar, Kiel!
Fotos: HSG Wetzlar