VELUX EHF Champions League: Deutlicher Sieg in Dunkerque
Update #3: KN-Artikel ergänzt
Niclas Ekberg war erfolgreichster Kieler Schütze mit 6/2 Treffern. © RobohmDer THW Kiel bleibt auch in der "VELUX EHF Champions League" in der Erfolgsspur. Am frühen Sonntagabend gewannen die "Zebras" ihr Gruppenspiel beim französischen Vizemeister US Dunkerque dank einer über weite Strecken konzentrierten Leistung souverän mit 29:21 (19:13). Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern war Niclas Ekberg mit 6/2 Treffern, bei den Gastgebern war Linksaußen Baptiste Butto ebenfalls sechs Mal erfolgreich. Eine starke Leistung zeigte auch THW-Keeper Johan Sjöstrand, der insgesamt 15 Würfe entschärfte.
THW steht auf Platz zwei
Beide Teams mit viel Tempo
Das "Stade des Flandres" war gegen den THW Kiel ausverkauft. © RobohmDie Kieler begannen im ausverkauften "Stade de Flandres" unweit der belgischen Grenze mit ihrer zuletzt erfolgreichen 6:0-Deckungsformation um Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen im Mittelblock. Im Angriff dirigierte erneut Aron Palmarsson das Spielgeschehen zwischen Filip Jicha und Marko Vujin. Auf den Außenbahnen spielten Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg durch, im Tor durfte Johan Sjöstrand ran. Und der THW startete mit unheimlich viel Tempo. Auch von Dunkerques Schachzug, mit einer eher defensiven Abwehrvariante zu agieren, ließen sich die Kieler nicht verunsichern. So entwickelte sich eine rasante Partie, in der Gudjon Valur Sigurdsson den ersten Treffer markierte. Die Gastgeber gingen das hohe Tempo mit, so dass es nach etwas mehr als vier Spielminuten bereits 3:3 stand.
THW setzt sich langsam ab
Sechs-Tore-Führung zur Halbzeit
Kassierte bis zum Wechsel zwei Zeitstrafen: Wael Jallouz. © RobohmDunkerques Trainer Patrick Cazal reagierte, brachte Mittelmann Lamon für Espen Lie Hansen und stellte in der Abwehr einen Sonderbewacher für Filip Jicha ab. Seine Mannschaft konnte in der Folgezeit tatsächlich bis auf 9:12 verkürzen - in erster Linie aber, weil Patrick Wiencek eine Zeitstrafe absitzen musste und der THW einige gute Chancen ausließ. So trafen Filip Jicha, Aron Palmarsson und Niclas Ekberg binnen dreißig Sekunden dreimal das Torgebälk statt ins Netz. Nachdem dann der vom erneut starken Palmarsson in Szene gesetzte Toft Hansen einen Heber über das gegnerische Tor bugsierte, hatten die Gastgeber gar die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Doch Johan Sjöstrand war gegen Rechtsaußen Touati zur Stelle und Wiencek sorgte per zweiter Welle für das wichtige 13:9. Und die "Zebras" ließen sich auch von der zweiten Zeitstrafe gegen ihren Kreisläufer nicht aus dem Konzept bringen: Jicha per Siebenmeter, eine weitere Sjöstrand-Parade gegen Mokrani und ein Vujin-Aufsetzer aus halblinker Position brachten dem THW beim 15:9 (23.) die erste Sechs-Tore-Führung ein. Ein Vorsprung, der auch dank zweier toller Sigurdsson-Treffer bis zum Seitenwechsel Bestand halten sollte, obwohl Wiencek-Vertreter Wael Jallouz im Mittelblock bis zur Pausensirene ebenfalls noch zwei Zeitstrafen kassieren sollte.
Frühe Entscheidung dank starker Deckung
Auch Aron Palmarsson stärkte den Kieler Deckungsverband. © RobohmDer Auftakttreffer im zweiten Durchgang gelang diesmal den Gastgebern durch Bastien Lamon. Indes: Es sollte der letzte Treffer für Dunkerque für über zehn Minuten bleiben. Die Kieler Deckung rührte in der Folgezeit Beton an, und so geriet der deutliche Vorsprung auch nicht in Gefah, obwohl Torhüter Vincent Gerard nun etliche Paraden gegen Jicha und den zum Wiederanpfiff eingewechselten Christian Zeitz zeigte. Als Kreisläufer Benjamin Afgour in der 42. Spielminute endlich der 15. Treffer für die Franzosen gelang, hatten zweimal Sigurdsson sowie Ekberg und Jicha jeweils per Siebenmeter beim zwischenzeitlichen 23:14 bereits für mehr als nur eine Vorentscheidung gesorgt.
Zwei rote Karten
Rene Toft Hansen kassierte in der 49. Minute die rote Karte. © RobohmAuch danach blieb es eine muntere, allerdings nun von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägte Partie mit wenigen Toren. Filip Jicha durfte bereits frühzeitig Feierabend machen, sein Vertreter Wael Jallouz sorgte mit seinem Geschoss zum 24:15 noch einmal für einen Paukenschlag, ebenso Palmarsson mit seinem Sprungwurf zum 25:16. Doch die Partie wurde kurzzeitig doch noch einmal hitzig. Zunächst kassierte Rene Toft Hansen eine rote Karte, nachdem er den jungen Theophile Causse unglücklich niederstreckte. Eine Minute später hatte Guillaume Joli dann die Chance, per Strafwurf auf 18:25 zu verkürzen. Sein strammer Versuch traf Johan Sjöstrand aber genau am Kopf, weshalb der französische Welt- und Europameister folgerichtig ebenfalls des Parketts verwiesen wurde. Die Gemüter beruhigten sich in der Schlussphase wieder, was auch den klaren Kräfteverhältnissen auf dem Parkett geschuldet sein durfte. Der THW brachte den Vorsprung locker über die Zeit. Für die letzten drei Kieler Tore sorgte Wael Jallouz, der dafür von den rund 20 mitgereisten Schlachtenbummlern frenetisch gefeiert wurde.