31:27 gegen Katar: Deutschland feiert Auftaktsieg bei der Handball-WM
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden einen Auftakt nach Maß gefeiert: Gegen Katar gab es einen 31:27 (18:13)-Erfolg, bei dem die DHB-Auswahl über weite Strecken der Partie dominierte, aber im zweiten Durchgang durch Fehler im Angriff einen deutlicheren Sieg verpasste. Bester Torschütze war Spielmacher Juri Knorr mit acht Treffern. Ein starker Rückhalt war Ex-Zebra Andreas Wolff, der 15 Würfe hielt, kurz vor Schluss aber angeschlagen vom Feld musste.
DHB-Teams mit klarer Pausenführung
Im ersten Turnierspiel trotzte die deutsche Mannschaft der Nervosität und drückte der Partie vom Anpfiff an den Stempel auf. Aus einer starken Defensive heraus baute das Team um Bundestrainer Alfred Gislason sukzessive die Führung aus und ging mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause: Lukas Mertens traf nach einer Wolff-Parade spektakulär mit dem Halbzeitpfiff zum 18:13.
Deutschland bringt Katar zurück ins Spiel
Auch nach dem Wiederanpfiff jubelten zunächst nur die vielen deutschen Fans in Katowice: Als Häfner zum 22:16 traf, schien bereits nach 35 Minuten eine Vorentscheidung gefallen. Doch das war ein Trugschluss: Zwar erspielte sich die deutsche Mannschaft weiterhin klare Chancen, doch der Wetzlarer Torhüter Anadin Suljakovic und ein insgesamt fahrlässiger Abschluss vereitelte entspannte Mienen auf der deutschen Bank. Auch, weil Katar sich nach geglückten Defensiv-Aktionen oder Wolff-Paraden zahlreiche Abpraller sichern konnte. Die Folge: Mit einem 4:0-Lauf kam die Weltauswahl aus Katar beim 20:22 (39.) wieder in Schlagdistanz, fortan wurde es ein offener Schlagabtausch: Deutschland blieb feldüberlegen, konnte sich aber nicht mehr absetzen. Nader Saleh traf per Tempogegenstoß zum 25:26 (51.). Es drohte eine Nervenschlacht, die jedoch durch die Treffer von Weber und Kohlbacher abgewendet werden konnte. Knorr traf zur erneuten Vier-Tore-Führung, und Andi Wolff macht mit seiner Parade in der 58. Minute alles klar. Allerdings musste der deutsche Torhüter danach auf die Bank: Die Wolffs Wade bereitete Probleme, der Keeper humpelte aus der Halle.
Sonntag geht es gegen Serbien
"Ich hoffe, dass die Physiotherapeuten ihn bis Sonntag wieder fit bekommen", sagte Gislason nach der Partie. Am Sontag trifft die deutsche Mannschaft um 18 Uhr (live in der ARD) im zweiten Vorrundenspiel auf die starken Serben. Gegen Serbien, so Gislason, müsse man das eigene Level über 60 Minuten halten. "Gegen Katar gab es Phasen in der zweiten Halbzeit, in der wir im Angriff viel zu schnell Fehler machen. Und hinten haben wir dann dumme Tore nach Abprallern kassiert, das darf uns gegen Serbien nicht wieder passieren." Kiels Linksaußen Rune Dahmke könnte dann sein WM-Debüt 2023 feiern, gegen Katar kam er nicht zum Einsatz.
Foto: Sascha Klahn
WM, 1. Spieltag: Deutschland - Katar 31:27 (18:13)
Deutschland: Wolff (15 Paraden), Birlehm (keine Parade); Golla (3), Knorr (8/4), Köster (2), M'Bengue, Weber (2). Groetzki (4), Häfner (5), Dahmke (n.e.), Mertens (4), Steinert, Kohlbacher (2), Drux, Witzke (1); Trainer: Gislason
Katar: Lepenica (3 Paraden); Suljakovic (6 Paraden); Nader Saleh (1), Madadi (6/3), Capote (5), Memisevic (4), Gacevic (1), Tarek Abdalla (3), Mallash (1), Sami, Y. Ali (4), Hassaballa, Heiba (2), Shebel, Zakkar; Trainer: Rivera
Schiedsrichter: Gubica / Milosevic (Kroatien)
Strafzeiten: Detuschland 1 / Katar 4
Siebenmeter: Deutschland 4/4 / Katar 3/3
Zuschauer: 3500 (Spodek, Katowice (POL))