Erstes Bundesliga-Heimspiel 2022 gegen den HC Erlangen am Sonntag

Mittwoch die starke Heim-Premiere gegen Montpellier, jetzt kehrt auch die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zurück in die Wunderino Arena: Am Sonntag empfängt der THW Kiel den HC Erlangen zum ersten Liga-Heimspiel 2022 in eigener Halle. Anwurf des Spiels gegen den Tabellen-13. ist um 16 Uhr. Da für dieses Spiel bis auf wenige Ausnahmen, die gesondert informiert wurden, alle Dauerkarten storniert wurden, gibt es unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT noch Karten in nahezu allen Kategorien. Die THW-FANWELT öffnet am Sonntag um 13 Uhr auch für den Ticketverkauf.

Szilagyi: "Mannschaft braucht die Unterstützung"

Ungewohnte Voraussetzungen für ein Bundesliga-Heimspiel: Weil die aktuelle Corona-Landesverordnung eine Beschränkung auf maximal 3435 Zuschauer für den THW Kiel beinhaltet, musste der Handball-Rekordmeister erstmals in seiner Geschichte - bis auf wenige Ausnahmen - alle rund 9000 Dauerkarten für die Partie gegen den HC Erlangen ungültig erklären und stattdessen einen freien Verkauf der Tickets starten. "Das ist eine besondere Situation, eine von vielen in diesen Zeiten", sagt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. "Ich hoffe trotz allem darauf, dass wir am Sonntag viele Fans bei uns in der Wunderino Arena begrüßen können. Unsere Mannschaft braucht die Unterstützung von den Rängen, der HC Erlangen ist eine kampfstarke Mannschaft, die sich sicherlich einiges für das Spiel vorgenommen hat."

Hitziges Hinspiel

Patrick Wiencek erzielte im Hinspiel zwei Tore

Wie unangenehm zu spielen die Franken sein können, bewiesen sie im Hinspiel in Nürnberg: Zwar siegte der THW Kiel im September klar mit 30:20 (siehe Spielbericht), musste aber in der hitzigen Atmosphäre der Partie gegen die aggressiv zu Werke gehende Erlanger Abwehr ordentlich einstecken. "Das war kein leichtes Spiel", erinnert sich Patrick Wiencek an die kraftraubenden 60 Minuten von Nürnberg. "Und Sonntag wird es gewiss nicht leichter: Erlangen hat in dieser Saison gezeigt, dass sie für jede Mannschaft gefährlich werden können." In der Tat: So holte der HCE beispielsweise in Flensburg einen Punkt, besiegte den Vize-Meister im Pokal auf dem Weg zur ersten Teilnahme am REWE Final4, unterlag in der Liga in Magdeburg nur mit einem Tor und startete nach der EM mit einem 29:29-Remis bei den Rhein-Neckar Löwen sowie einer hart umkämpften 26:30-Niederlage gegen Flensburg in das Jahr 2022. Dass Erlangen trotzdem "nur" auf Rang 13 der Tabelle steht, lag an einer Schwächephase im Spät-Herbst: Ab Mitte November sammelten die Schützlinge von Trainer Michael Haaß 3:11 Punkte an. Ein Negativstrudel an der Regnitz, einem Nebenfluss des Mains, drohte den HCE aus der Bundesliga zu spülen. Die Vorstellungen von Haaß deckten sich nach Klubangaben nicht mehr mit den Vorstellungen des HC Erlangen. Es folgte die Trennung vom ehemaligen Nationalspieler- und ein ehemaliger Kieler rückte in das Zentrum der sportlichen Verantwortung: Raul Alonso.

Raul Alonso jetzt auch Trainer beim HCE

Engagiert wie eh und je: Raul Alonso

Nach fast vier Jahren Co-Trainer- und Trainertätigkeit beim HC Meshkov Brest in Belarus heuerte der inzwischen 43-Jährige im vergangenen Sommer beim HC Erlangen an. Geplant war eigentlich nur der Job als Sportdirektor. Es kam wieder einmal ganz anders. Jetzt ist Alonso in Personalunion auch noch hauptamtlicher Trainer der Franken. "Wir sind froh, dass Raúl viel Spaß an der täglichen Arbeit mit unserer Mannschaft gefunden und letztlich in die Fortsetzung der anstrengenden und zeitraubenden Doppeltätigkeit eingewilligt hat", freut sich Geschäftsführer René Selke und fügte hinzu: "Raúl ist ein im positiven Sinne Handballverrückter, der sich sieben Tage die Woche 24 Stunden mit Handball beschäftigt. Einen Handballfreak und ausgewiesenen Fachmann wie ihn haben wir beim HCE dringend gebraucht." Alonso ist seit 2015 der fünfte Trainer bei den Mittelfranken.

Wiedersehen mit zwei weiteren ehemaligen Zebras

Zudem gibt es am Sonntag ein Wiedersehen mit zwei weiteren Ex-Zebras: Neben Kreisläufer Sebastian Firnhaber, der seit 2019 das HCE-Trikot trägt, wurde jüngst auch Kim Sonne Hansen verpflichtet. Der 29-jährige Keeper wechselte vom dänischen Erstligisten Ribe-Esbjerg nach Erlangen. "Wir wollten in diesen ungewissen Zeiten von Corona die wichtige Torhüter-Position mit der höchstmöglichen Qualität absichern und in der Lage sein, eventuelle Ausfälle kompensieren zu können", kommentierte Alonso die Maßnahme. Ein besonderes Augenmerk sollten die Zebras am Sonntag aber auch auf zwei starke Rückraumspieler richten. Simon Jeppsson hat als linker Rückraumspieler schon 101 Tore erzielt, auf der anderen Seite agiert Christoph Steinert (97 Treffer) ebenso torhungrig. Letztmals im HCE-Trikot wird Petter Øverby in Kiel auflaufen. Der Norweger wechselt ab Sommer als Kreisläufer zum THW. Der 29-Jährige traf zwar erst 17 Mal, weist aber aktuell mit 87,5 Prozent die beste Trefferquote bei den Gästen auf.