Samstag ist der THW Kiel zu Gast bei GWD Minden
Weiter geht die wilde Fahrt: Auch die nächste Partie des THW Kiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist ein Auswärtsspiel. Im 55. Pflichtspiel der Saison sind die Zebras am Samstag bei GWD Minden gefordert. Die Gastgeber kämpfen vehement um den Klassenerhalt, auch deshalb werden die Grün-Weißen alles in die Partie gegen den amtierenden Champions-League-Sieger legen. Der Anwurf in der Kreissporthalle in Lübbecke, in der erstmals seit Monaten wieder gut 500 Fans ihre Mannschaft unterstützen dürfen, ertönt um 20:30 Uhr. Sky überträgt live.
80. Duell beider Teams
Im Hinspiel war zum ersten Mal in der Geschichte die Wunderino Arena komplett ohne Zuschauer
Im November war das Hinspiel der beiden Traditionsmannschaften das erste Geisterspiel in der Geschichte des THW Kiel. Die Zebras hatten damals, einen Tag vor Beginn des Lockdowns, im Sinne des Zuschauer-Schutzes vor einer Corona-Infektion freiwillig auf Fans verzichtet. Jetzt wird die Begegnung in der Kreissporthalle Lübbecke die erste sein, in der GWD Minden wieder Zuschauer begrüßen kann: Rund 500 werden am Samstag dabei sein, die Karten waren innerhalb weniger Minuten vergriffen. So bekommt das 80. direkte Duell beider Teams seit dem ersten Aufeinandertreffen im Jahr 1967 akkustisch den Rahmen, den es verdient (siehe Gegnerstatistik im ausführlichen THW-Archiv). Und die Partie am Sonnabend könnte für die Gastgeber sogar historisch werden: In der "ewigen Bundesligatabelle" hat die Mannschaft von Trainer Frank Carstens bisher 999 Punkte gesammelt und könnte mit einem Erfolg die magische 1000-Punkte-Marke durchbrechen.
Duvnjak: "Rest der Saison wird brutal schwer"
Bester GWD-Torschütze: Christoffer Rambo
Das wollen die Kieler natürlich unbedingt verhindern. Denn auch nach der körperlich wie mental schmerzhaften Niederlage in Magdeburg wollen die Zebras weiter den Druck auf den Tabellenführer hochhalten. "Man muss davon ausgehen, dass sich Flensburg das nicht mehr nehmen lässt", sagt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. "Wenn sie ihren Vorsprung durchbringen, haben sie es verdient, den Titel zu holen." Gleichwohl, betont der Österreicher, sei die Saison noch nicht zu Ende: "Wenn Flensburg etwas liegen lässt, müssen wir da sein." Dafür braucht es am Samstag aber unbedingt zwei Punkte in Lübbecke. "Wir sind der THW. Für dieses Trikot werden wir bis zum Ende alles geben“, verspricht Kapitän Domagoj Duvnjak und fügt an: "Der Rest der Saison wird brutal schwer." Insbesondere, weil nach nunmehr 54 Partien inzwischen niemand im Kader des amtierenden Champions-League-Siegers mehr ohne Blessuren aufläuft. Zudem verletzte sich Top-Torschütze Niclas Ekberg in Magdeburg am Knie, sodass er wie der Langzeitverletzte Nikola Bilyk nicht im Endspurt helfen kann. Duvnjak gibt sich trotz allem kämpferisch: "Es ist unser Job und unsere Pflicht, da zu sein, wenn Flensburg uns eine Möglichkeit gibt."
Gastgeber kämpfen um den Klassenerhalt
Liga-Rekordmann Carsten Lichtlein
Die Gastgeber, die nach sechs Spielen ohne Niederlage Mitte Mai eigentlich schon gerettet schienen, sind inzwischen der "roten Linie" wieder bedenklich nahe gekommen. Denn nach dem 30:30 gegen Melsungen, dem 30:29 gegen Erlangen und dem 28:27 gegen Hannover kassierte Minden ein unglückliches 24:25 beim Bergischen HC, eine deutliche Heim-Niederlage gegen Magdeburg und ein 21:24 in einem hitzigen Duell in Leipzig, während die Konkurrenz beständig punktete. So schmolz der Vorprung auf die Eulen Ludwigshafen auf nur noch zwei Punkte zusammen, und Minden ordnet weiter alles dem Ziel Klassenerhalt unter. Dabei helfen soll auch die Erfahrung von zwei Weltmeistern: Carsten Lichtlein und Christian Zeitz führen die junge Truppe um Nationalspieler Juri Knorr in diese entscheidenden Partien vor dem Saisonende. Bester Torschütze der Mindener ist Christoffer Rambo (164) vor Knorr (136) und Rechtsaußen Kevin Gulliksen. Max Staar (Knöchel) sowie Miljan Pusica und Christoph Reißky (beide Kreuzbandriss) werden aller Voraussicht nach am Samstag nicht mitwirken können.
Sky überträgt aus Lübbecke
Den Kader der Ostwestfalen stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Dieses endete - trotz der Geisterkulisse - gegen eine stark ersatzgeschwächte Mindener Mannschaft mit einem klaren 41:26-Sieg für den THW Kiel (siehe Spielbericht). "Samstag wird sicher ein ganz anderes Spiel", ist Duvnjak überzeugt. "Wir müssen alles in die Partie hineinlegen, was noch geht, um die Punkte mit nach Kiel zu nehmen." Die Kieler Mannschaft reist nach Lübbecke, wo GWD Minden aufgrund der noch immer gesperrten Kampa-Halle seine Heimspiele austrägt. Das Spiel wird am Samstag um 20:30 Uhr in der Kreissporthalle angepfiffen, THW-Fans können die Partie live bei Sky verfolgen. Geleitet wird diese von den beiden Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz. Auf geht's zu GWD Minden, Kiel!