Handball-WM in Ägypten: Freud' und Leid bei den Zebras
Zum Abschluss der Hauptrunde lagen Freud' und Leid bei den Zebras in Ägypten dicht beeinander. Während Norwegen durch einen hart erkämpften 33:31-Erfolg gegen Island und die portugiesische Niederlage gegen Frankreich doch noch auf den Viertelfinal-Zug aufsprang, musste Miha Zarabec mit Slowenien die frühzeitige Heimreise antreten: Das 25:25 gegen Ägypten, bei dem die Slowenen zwischenzeitlich schon deutlich geführt hatten, verhalf dem Gastgeber in die K.o.-Runde. In dieser stehen auch die souveränen Dänen mit Niklas und Magnus Landin und Oskar Sunnelfeldt im erweiterten schwedischen Kader, während THW-Kapitän Domagoj Duvnjak mit Kroatien ausgeschieden ist.
Norwegen feiert - jetzt gegen Spanien
Was für ein Herzschlag-Finale in der Hauptrunden-Gruppe III: Norwegen hatte nach dem 29:28-Erfolg gegen die zuvor unbesiegten Portugiesen und dem lockeren 36:23 gegen Algerien ein "Endspiel" gegen Island. In diesem ließen es vor allem die beiden Kieler Norweger wieder richtig krachen: Sander Sagosen (8 Tore) und Harald Reinkind (6) legten mit ihren Treffern den Grundstein zum 35:33-Erfolg - und dennoch war ein wenig Zittern angesagt. Hätte im abschließenden Vorrunden-Spiel Portugal gegen Frankreich gewonnen, wären die Norweger draußen - doch am Ende konnte der nächste norwegische Schritt gefeiert werden: Frankreich gewann deutlich mit 32:23 und sicherte sich damit den Sieg in Gruppe III. Im Viertelfinale treffen die Franzosen am Mittwoch (20:30 Uhr, live bei www.sportdeutschland.tv) auf Ungarn. Mit über vier Stunden Spielzeit ist Sander Sagosen nach Kristian Björnsen der am zweitlängsten eingesetzte Norweger. Sagosen eindrucksvolle Bilanz: 50 Turniertreffer und 37 (!) Vorlagen. Auch Harald Reinkind, der bisher 22 Treffer erzielte, gehört mit 3:48 Stunden auf der Platte zu den "Viel-Spielern". Im Viertelfinale geht es für Nowegen am Mittwoch gegen Europameister Spanien - ein absolutes Hammer-Duell, das ebenfalls ab 20:30 Uhr live auf www.sportdeutschland.tv zu sehen sein wird.
Kroatien geschockt - Dänemark Gruppensieger
Geschockt ging Kroatien um THW-Kapitän Domagoj Duvnjak in der Hauptrunden-Gruppe II in die abschließende Begegnung gegen Dänemark. Was als Top-Duell um den Gruppensieg geplant war, wurde für den Mit-Favoriten Kroatien zum Abschiedsspiel. Denn nach dem 28:18-Sieg gegen Bahrain hatten die Kroaten überraschend deutlich mit 19:23 gegen Argentinien verloren. Direkt nach dem Spiel hatte zudem Nationaltrainer Lino Cervar seinen Rücktritt nach der WM angekündigt und damit die Verantwortung für das mögliche Hauptrunden-Aus der Kroaten übernommen. Dieses wurde am letzten Spieltag durch die 26:38-Klatsche gegen Dänemark, das sich zuvor mit dem 34:27 gegen Japan vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert hatte, besiegelt. Bis zur Pause hatten die Kroaten noch Hoffnung schöpfen können, nach dem kroatischen 15:17 nach 30 Minuten machte Dänemark dann aber kurzen Prozess. Kroatien ist damit erstmals seit 18 Jahren nicht unter den besten acht Teams eines Turniers. Für "Dule" ist die WM nach 4:09 Stunden Einsatzzeit, 8 Toren und 17 Assists damit beendet. Dänemark um die beiden Kieler Niklas und Magnus Landin kämpft jetzt im Viertelfinale am Mittwoch (17:30 Uhr) gegen Gastgeber Ägypten um den Halbfinal-Einzug (live auf www.sportdeutschland.tv) .
Slowenien trauert
Traurig verabschiedeten sich die Slowenen am Sonntag aus Ägypten: Nach dem 31:21 gegen Nordmazedonien zum Hauptrunden-Auftakt hatte sie ein 28:28 gegen Schweden, bei dem Miha Zarabec mit fünf Treffern eine überragende Partie ablieferte, unter Zugzwang gebracht. Im abschließenden Spiel benötigten Zarabec & Co. unbedingt einen Sieg gegen Ägypten. Zur Pause lag Slowenien, das stark ersatzgeschwächt in diese Begegnung ging, mit 12:8 vorn und baute diese Führung sogar noch auf 15:10 aus. Eine Zeitstrafe gegen Mackovsek brachte sie dann vollkommen aus dem Tritt, drei Treffer in den verwaisten slownischen Kasten brachten die Gastgeber heran, die ihrerseits dann in Führung gingen. Am Ende jubelten die Ägypter über das 25:25 wie über einen Sieg. Kein Wunder: Durch diesen Teilerfolg schafften sie als Zweiter der Gruppe IV den Viertelfinal-Einzug. Als Gruppenerster qualifizierten sich die Schweden, die die Schlusspartie locker mit 34:20 gegen Russland gewannen. Oskar Sunnefeldt wurde dabei nicht berücksichtigt. Die Skandinavier treffen am Mittwoch um 20:30 Uhr (live auf www.sportdeutschland.tv) auf Qatar. Für Miha Zarabec endete das Turnier nach 2:31 Spielzeit und der persönlichen Bilanz von 14 Toren und 8 Vorlagen.
Deutschland mit Unentschieden zum Abschluss
In der Hauptrunden-Gruppe I verabschiedete sich die deutsche Mannschaft mit einem 23:23-Unentschieden gegen Polen von der WM. Für beide Teams hatte die letzte Begegnung in Ägypten nur noch statistischen Wert, da bereits am Spieltag zuvor alle Viertelfinal-Plätze an den Gruppensieger Spanien und Ungarn vergeben worden waren. Gegen die Polen lief die DHB-Auswahl lange Zeit einem Rückstand hinterher, hatte in der Schlussphase aber mehrfach den Sieg in der Hand. Am Ende verpassten es beide Teams in der Schlussminute, den entscheidenden Wurf zum Erfolg zu setzen. Bereits am Dienstag wird die DHB-Auswahl nun die Heimreise nach Deutschland antreten.
Handball-WM, Hauptrunde, 3. Spieltag: Polen - Deutschland 23:23 (12:11)
Deutschland: Wolff, Heinevetter; Gensheimer (3), Golla (2), Knorr, Firnhaber (1), Weber (4), Michalczik, Groetzki, Häfner (1), Schiller (3/1), Kühn (1), Böhm, Kastening (1), Schmidt (4), Drux (3)
Polen: Kornecki, Morawski, Krajewski (5/3), Walczak (1), Sicko (4), Majdzinski, Ossowski, Czuwara, Pilitowski (2), Moryto (3), Daszek (3), Maciej Gebala (3), Przybylski (1), Dawydzik, Tomasz Gebala (1), Chrapkowski
Schiedsrichter: Pavicevic/Raznatovic (Montenegro)
Zeitstrafen: Deutschland 8 Minuten (Drux/4, Kühn, Firnhaber) - Polen 10 Minuten (Przybylski /4, Walczak, M. Gebala, Chrapkowski)
Siebenmeter: Deutschland: 2/1 (Schiller verwirft) - Polen: 4/3 (Moryto scheitert an Wolff)