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Riesen-Handballparty zum Abschied von zwei Kieler Legenden

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Riesen-Handballparty zum Abschied von zwei Kieler Legenden

Steffen Weinhold und Niclas Ekberg hatten sich ein großes Handballfest zum Abschied aus Kiel gewünscht. Sie bekamen eine Riesen-Handballparty mit Show, Spaß, unzähligen Legenden und knapp 8500 Fans in der Wunderino Arena. Am Ende wurde es sentimental. "Als kleines Kind träumt man davon, in solch einer Halle vor solch einem Publikum spielen zu können", sagte Steffen Weinhold an die Kieler Fans gewandt, "und ich hoffe, dass Ihr diese Mannschaft weiter so unterstützt, damit auch die Kinder von heute ihren Träumen nacheifern können." Und Niclas Ekberg, der sich nach zwölf Jahren als Rekordtorschütze der Zebras in Richtung Ystad verabschiedete, gestand: "Ich habe zwölf Jahre lang bei jedem Einlaufen in diese Halle Gänsehaut gehabt - und das nur wegen Euch. Auf Wiedersehen!" 

Star-Aufgebot und Olympia-Ehrung

Max Wislander, Stefan Lövgren, Marcus Ahlm, Dominik Klein, aber auch Ljubomir Vranjes und Holger Glandorf aus Flensburg oder die Nationalmannschafts-Wegbegleiter Uwe Gensheimer und Martin Strobel: Alle waren gekommen, um gemeinsam mit 8445 Zuschauern und den beiden Kieler Legenden einen grandiosen Abschied zu feiern. Und der begann schon bei der Vorstellung: Mit einem Riesen-Jubel wurden nicht nur die Zebras, sondern alle Gäste des Teams 18/13 und der aktuelle THW Kiel um seine vier Neuzugänge Andreas Wolff, Bence Imre, Emil Madsen und Lukas Zerbe empfangen. Orkanartig wurde der Jubel bei Ex-Zebra-Coach und Bundestrainer Alfred Gislason, den Silbermedaillen-Gewinnern Rune Dahmke und Andreas Wolff sowie den Olympiasiegern Niklas und Magnus Landin, die vor Anpfiff der drei Drittel geehrt wurden. 

Launige Partie mit unzähligen Legenden

Das Spiel wurde zu einer launigen Show von Handballgrößen, bei der auch die Zebras munter mitspielten. Trotz aller freundschaftlichen Verbindungen und dem Spaßcharakter war auch den Legenden im schwarzen Trikot noch immer der sportliche Ehrgeiz zu spüren: Da lieferten sich Marcus Ahlm, Patrick Wiencek und Petter Överby wilde Duelle am Kreis, da hatte Dominik Klein einen Heidenspaß, Andreas Wolff und Samir Bellahcene mit immer neuen Trickwürfen zu überwinden, da netzte Max Wislander wie zu alten Zeiten ein, da zogen auch Filip Jicha und Christian Sprenger noch einmal das Trikot über, um gegen ihre Zöglinge anzutreten. Unterbrochen wurde das muntere Treiben immer mal wieder durch einen "Videobeweis", Verlosungen, das Fußballspiel "Alt gegen ganz Alt" oder das ungleiche Siebenmeter-Duell von Ekberg gegen die zwei THW-Torhüter Wolff/Bellahcene: Zwei waren dann doch einer zuviel für den unglaublich coolen Siebenmeter-Versenker Ekberg.

Schiedsrichter-Verabschiedung läutet Tränen-Zeremonie ein

Dann wurde es feierlich, als THW-Ehrenspielführer Stefan Lövgren und Flensburgs Jacob Heinl den beiden Schiedsrichtern Sebastian Grobe und Adrian Kinzel die rote Karte zeigten: Nach 442 Einsätzen an der Pfeife wurden die beiden Referees von den Fans mit stehenden Ovationen in ihr Karriereende verabschiedet. Wenig später war dann auch für Steffen Weinhold und Niclas Ekberg die Zeit gekommen: Nach 59:13 Minuten beendete Lövgren das Spiel, das der aktuelle THW Kiel 31:33 verlor, alle Spieler bildeten einen Halbkreis um die beiden Kieler Linkshänder, die sichtlich um Fassung rangen. Erst recht, als beide dann nacheinander verabschiedet wurden und Rune Dahmke mit einer Band aus Weinholds Freunden "Back home" intonierte.

Weinhold bedankt sich bei den Trainern

Den Auftakt machte Steffen Weinhold, der nicht nur reich beschenkt wurde, sondern gemeinsam mit der Familie im Mittelpunkt stand, sich bei seiner Frau Ina bedankte und an sie gerichtet sagte: "Es ist ein Glück, dass wir nun drei echte Kieler mit nach Hause nehmen." Alle drei Kinder, auch die von Niclas Ekberg, wurden in Kiel geboren. Einen besonderen Dank richtete er unter anderem auch an die medizinische Abteilung des THW Kiel: "Ohne sie hätte ich nie so lange Handball spielen können." Und natürlich an Alfred Gislason, der ihn nach Kiel geholt hatte: "Du hast an mich geglaubt. Viktor, Filip und Christian haben mir ebenfalls das Vertrauen geschenkt, dass wir diese gemeinsamen Momente erleben konnten, die nie in Vergessenheit geraten werden."

Heinl enthüllt Weinholds Banner

Weinhold schloss mit einem Dank an all seine Mitspieler: "Mit Euch Siege zu feiern, Niederlagen zu verarbeiten und miteinander für ein Ziel zu kämpfen - daraus sind Freundschaften entstanden, die die Handballzeit überdauern werden." Eine davon ist die mit Jacob Heinl, der einer der besten Freunde Weinholds geworden ist. Ihm wurde die Ehre zuteil, Weinholds großes Ehrenbanner unter der Hallendecke zu enthüllen. "Das dürfte historisch sein", bemerkte der erstaunte "Raffi" zurecht. "Dass ein Flensburger dieses Plakat enthüllen darf, macht es noch ein stückweit besonders."

Wislander enthüllt Ekis Banner

Niclas Ekberg erinnerte sich an seine Ankunft 2012: „Das war ziemlich turbulent, da ist viel passiert für den jungen Niclas. Alfred hat dann gesagt: ‚Wir holen dich‘. Und dann bin ich hier zwölf Jahre festgeklebt. Vielen Dank für das Vertrauen. Und danke an Alfred, Filip, Hinrich und Sprengi, dass Ihr mein handballerisches Denken nach vorn gebracht habe. Mein Tank ist voll mit Informationen.“ Und natürlich bedankte auch „Eki“ sich bei seinen Mitspielern, die die lange Reise mit ihm gemeinsam gestaltet hätten: „Ihr bedeutet mir unglaublich viel, ohne Euch hätte ich nicht so  viel erreichen können.“ Seinen Stellenwert in der Kieler Handball-Geschichte unterstrich dann die Enthüllung seines Banners mit der „18“ unter dem Hallendach: Kein geringerer als Weltjahrhundert-Handballer Max Wislander, Vorgänger Ekbergs als bester Bundesliga-Torschütze, entrollte das Banner, das mit dem „13“-Banner fortan alle Handballer und Fans in der Wunderino Arena an zwei Kieler Legenden erinnern wird: Danke Niclas Ekberg, danke Steffen Weinhold!

Tor-Statistik Team 18/13

Team 18/13: Niklas Landin (n.e.), Peter Gentzel (3 Paraden), Mattias Andersson (5 Paraden), Mikael Appelgren (7 Paraden); Magnus Wislander (4), Uwe Gensheimer (2),  Sven Ehrig (1), Anders Eggert (2), Tobias Karlsson, Holger Glandorf (2), Lasse Svan (4), Dalibor Doder, Steffen Weinhold (1), Marcus Ahlm (2), Martin Strobel (1), Ljubomir Vranjes (2), Niclas Ekberg (4), Lars Kaufmann, Michael Spatz, Pavel Horak (1), Momir Ilic (2), Dominik Klein (3), Marko Vujin (2), Trainer Alfred Gislason, Glenn Solberg 

Support-Team 18/13:
6 Piotr Przybecki POL
10 Stefan Lövgren SWE
20 Csaba Szücs  SVK
21 Jacob Heinl GER
23 Philipp Reuter GER