WM: Deutschland mit Sieg gegen Serbien
Das Ende der Vorrunde war ein Spaziergang: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat die Vorrunde der Heim-Weltmeisterschaft mit einem klaren Sieg abgeschlossen. Gegen Serbien feierte die DHB-Auswahl am Donnerstagabend einen 31:23 (16:12)-Erfolg, konnte Kräfte sparen und verabschiedete sich erfolgreich von 13.500 Fans in der Berliner Mercedes-Benz-Arena. Bester Torschütze in einer Partie, die sportlich für den weiteren Turnierverlauf ohne Belang war, war Matthias Musche mit fünf Treffern. Weiter geht es für die deutsche Mannschaft am Samstagabend (20:30 Uhr live in der ARD) in Köln, wo es in der Hauptrunde in jedem Spiel um wichtige Zähler für den Halbfinal-Einzug geht.
Schonung für Wiencek und Pekeler
Zwei Treffer in 18 Minuten: Patrick Wiencek
Bundestrainer Christian Prokop musste gegen Serbien auf den Kieler Steffen Weinhold verzichten, der sich beim Unentschieden-Krimi gegen Frankreich eine Adduktoren-Zerrung zugezogen hatte. Trotzdem beließ es Prokop beim bisher bekannten Kader, Kai Häfner nahm neben Weinhold auf der Tribüne Platz. Auf dem Feld hingegen verschaffte der Bundestrainer denjenigen Spielzeit, die bisher eher wenig zum Einsatz gekommen waren. Der junge Franz Semper stand ebenso in der Startformation wie Silvio Heinevetter, während die "Vielspieler" Uwe Gensheimer, Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler jeweils nur gut 20 Minuten und Andreas Wolff nur bei einem Siebenmeter zum Einsatz kamen. Beide Kieler nutzten diese Phase zu jeweils zwei Treffer. Dass Prokop diese Begegnung entspannt angehen konnte, lag am brasilianischen 35:26-Sieg gegen Korea am Nachmittag, durch den die Südamerikaner den Sprung in die Hauptrunde schafften und Serbien somit auch der letzten theoretischen Möglichkeit des Weiterkommens beraubten.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase machten Gensheimer, Wiencek und Drux aus einem 4:5-Rückstand eine 6:4-Führung, die Milic nach 15 Minuten zwar noch mit dem 7:7 kontern konnte, doch mit einem 5:2-Lauf vor dem Wechsel setzte sich die DHB-Auswahl bis zur Pause auf 16:12 ab. Im zweiten Durchgang wurde es dann zunächst richtig deutlich: Bis auf 26:16 (50.) Minute zog die deutsche Mannschaft davon, ehe Prokop die entschiedene Partie noch für einige Experimente nutzte und unter anderem den siebten Feldspieler brachte. Das funktionierte nicht wie erhofft, und so konnten die Serben zumindest noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. "Es waren fünf fantastische Spiele oder zehn fantastische Tage", zog Bundestrainer Christian Prokop eine positive Zwischenbilanz. "Es war eine schwere Vorrundengruppe. Dass wir da so durchgehen mit der 3:1-Punkte-Ausbeute und dem guten Torverhältnis - das ist eine ganz tolle Sache", sagte er.
Samstag startet die Hauptrunde
Entspannter Vorrunden-Ausklang: Deutschland verabschiedete sich mit einem Sieg aus Berlin
Am Freitag wird der DHB-Tross nach Köln reisen, wo am Samstagabend (20:30 Uhr, live in der ARD) die erste Hauptrunden-Partie vor 19.000 Fans in der ausverkauften Lanxess-Arena ansteht. Gegner ist Island, das sich am Abend mit einem hart erkämpften 24:22-Sieg gegen Mazedonien das Hauptrunden-Ticket sicherte. In Kiel können Handball-Fans wieder gemeinsam vor der Großbildleinwand im Handballbahnhof die Daumen für Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Andreas Wolff & Co. drücken. Das kostenlose Public Viewing im beheizten Handballbahnhof beginnt um 20 Uhr mit dem WM-Warm-up. Auf geht's die Hauptrunde, Kiel!
Statistik, WM 2019, 5. Vorrunden-Spieltag: Deutschland - Serbien: 31:23 (16:12)
Deutschland: Heinevetter (14 Paraden, 1 Tor), Wolff (1 Siebenmeter, keine Parade); Gensheimer (2/1), Lemke, Wiencek (2), Wiede (3), Pekeler (2), Strobel (1), Fäth (2), Groetzki, Semper (2), Musche (5/2), Böhm (3), Kohlbacher (4), Drux (4)
Serbien: Cupara (7 Paraden, 1 Tor), Milosavljev; Pusica , Vorkapic (3), Orbovic, Vujic (2), Radivojevic (2), Nenadic, N. Ilic (6/4), Mosic (2), V. Ilic (2), Nikolic, Kukic (2), Milic (2), Marsenic (1), Obradovic
Schiedsrichter: Pavicevic / Raznatovic (MNE)
Siebenmeter: Deutschland: 5/3 (Gensheimer scheitert zwei Mal) / Serbien: 4/4
Zeitstrafen: Deutschland: 3 (3x Drux) / Serbien: 7 Pusica, 2x Vujic, Nenadic, 2x Mosic, Kukic)
Zuschauer: 13.500 (ausverkauft) (Mercedes-Benz-Arena, Berlin)