KN: "Werde ein paar Tage brauchen, um die Frustration zu bewältigen"
Neu-Ulm. Rune Dahmke vom Handball-Rekordmeister THW Kiel steht nicht im EM-Kader. Der 24-jährige Linksaußen wurde am Sonntag bereits am Morgen von Bundestrainer Christian Prokop aus dem bislang 20-köpfigen Aufgebot aussortiert und nicht für den 16 Spieler umfassenden Kader für die Europameisterschaft in Kroatien nominiert. Für Dahmke ist es bereits der dritte Nackenschlag im Nationaltrikot. Für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro war der Europameister von 2016 nicht berücksichtigt worden. Und bei der WM vor einem Jahr in Frankreich musste er schon in der Vorrunde aus taktischen Gründen die Heimreise antreten.
Dahmke zum dritten Mal aus taktischen Erwägungen aussortiert
Herr Dahmke, Sie verpassen erneut ein großes Turnier, wurden im letzten Moment aussortiert ...
Rune Dahmke: ... zum dritten Mal in Folge nach Olympia 2016 und der WM 2017. Ja, Uwe Gensheimer ist eine Institution, ist wichtig für die Mannschaft. Aber ich bin trotzdem sehr enttäuscht. Es wurde ja viel über Chancengleichheit gesprochen, aber ich konnte kaum spielen, mich zeigen.
Dabei hatte die Formkurve nach Ihrer Nicht-Berücksichtigung im Oktober nach oben gezeigt. Nervt das umso mehr?
Ich habe beim THW meine Leistung gebracht, habe aber auch bei der Nationalmannschaft gut trainiert, alles aus mir herausgeholt. Ich weiß, dass es nicht an mir liegen kann.
Wie werden Sie diesen erneuten Rückschlag verarbeiten? Kann Ihre Freundin (die norwegische Nationalspielerin Stine Oftedal, d. Red.) für Sie da sein?
Stine muss selbst im Verein in Ungarn ran. Ich habe noch nicht mit Alfred ( THW-Trainer Alfred Gislason, d. Red. ) gesprochen. Theoretisch müsste ich am Montag in Kiel zum Training erscheinen. Aber ich glaube, dass ich ein paar Tage brauchen werde, um diese Frustration zu bewältigen.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.01.2017, Foto: Sascha Klahn)