EM 2018: Zweiter Spieltag
Am zweiten Turniertag der Handball-Europameisterschaft in Kroatien sind auch die restlichen "Zebras" mit ihren Nationalmannschaften in das Turnier gestartet. Während Patrick Wiencek, Steffen Weinhold und Andreas Wolff mit der deutschen Mannschaft einen 32:19-Kantersieg gegen Montenegro feierten (siehe Spielbericht), setzte im zweiten Spiel der "Deutschland-Gruppe" C für den glänzend Regie führenden Miha Zarabec und seine Slowenen eine knappe 24:25-Niederlage. Slowenien ist am Montag (18:15 Uhr, live im Handballbahnhof und in der ARD) nächster Gegner der deutschen Mannschaft. Am Abend begann die EM auch für die beiden dänischen Olympiasieger Niklas Landin und Rene Toft Hansen, die auf Ungarn trafen. Nach einer weitestgehend ausglichenen ersten Hälfte gewannen die Dänen letztlich klar mit 32:25 (14:12).
Mazedonien schlägt Zarabec' Slowenen
Man of the Match: Miha Zarabec
Im zweiten Spiel der Gruppe C setzte sich Mazedonien gegen Slowenien mit 25:24 (11:11) durch. Hitzige Partie, aufgeheizte Atmosphäre, insgesamt 17 Zeitstrafen, aber am Ende nichts Zählbares für den WM-Dritten mit dem Kieler Miha Zarabec.
Dabei hatte Slowenien den besseren Start erwischt, legte von Beginn an vor und erhöhte nach sieben Minuten auf 4:2. Selbst eine doppelte Unterzahl überstand die Mannschaft um Miha Zarabec - vor allem dank der großartigen Reflexe von Keeper Matevz Skok. Ziga Mlakar erhöhte sogar auf 5:2, ehe Mazedonien nach knapp 13 Minuten endlich das erste Feldtor gelang. Zuvor war Topstar Kiril Lazarov zwei Mal vom Siebenmeterstrich erfolgreich gewesen. Diese Drei-Tore-Führung hatte auch beim 11:8 noch Bestand, danach brachte der mazedonische Torhüter Nikola Mitrevski (am Ende mit 45 Prozent) die slowenischen Angreifer zur Verzweiflung, er war mit verantwortlich für einen Zwischenspurt, den Filip Taleski von den Rhein-Neckar Löwen mit dem 11:11-Halbzeitstand krönte.
Nach dem Wechsel machten die Mazedonier genau dort weiter, wo sie vorher aufgehört hatten: Vier Treffer in Folge bedeuteten Halbzeit übergreifend einen 7:0-Lauf 15:11. Die Slowenen wirkten konsterniert. Dann gab es Platz auf dem Parkett. Und die Sieben von Trainer Veselin Vujovic kämpfte sich zurück. Ein Wackler - ein Tor: Zarabec stellte auf 15:16 aus Sicht der Slowenen. Der Anschluss. Feiner Pass von Zarabec auf Cingesar - 16:17. Und für den Ausgleich zeichnete der 1,77 Meter große Spielmacher des THW Kiel, der anschließend zum "Spieler des Spiels" gewählt wurde, dann wieder selbst verantwortlich. Zarabec war Antreiber, Passgeber und Torschütze (3). Blagotinsek zum 21:20 - die erste Führung der Slowenen im zweiten Abschnitt (52.). Beim 25:24 (57.) hatte bei diesem Krimi allerdings wieder Mazedonien die Nase vorn, es sollte nach einer hektischen Schlussphase auch das Endergebnis sein.
Weiter geht es für Slowenien am Montag (18:15 Uhr, live im Kieler Handballbahnhof und in der ARD) gegen Deutschland, während Mazedonien um 20:30 Uhr auf Montenegro trifft (live im Internet-Stream unter www.sportdeutschland.tv).
Dänemark schlägt Ungarn
Am Abend traf der Olympiasieger Dänemark im Spitzenspiel der Gruppe D auf Ungarn. In Varazdin entwickelte sich von Beginn an eine spannende und temporeiche Partie, die die Dänen nach umkämpften ersten 30 Minuten zur Pause mit 14:12 in Führung sah. Super-Star Mikkel Hansen hatte nach einem rüden Foul gegen Lekai Glück, dass er nach 32 Minuten "nur" für zwei Minuten auf die Bank musste. Die numerische Überzahl nutzten die Ungarn durch Bartok zum Anschluss, aber Magnus Landin, der im kommenden Sommer zum THW Kiel wechseln wird, stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Weil der "kleine" Landin im Gegenzug aber ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte, kamen die Magyaren durch Ligetvari zum lang ersehnten 16:16-Ausgleich. Dann allerdings schwang sich Green, für den etwas glücklosen Niklas Landin gekommen, im dänischen Tor zu großer Form auf und ebenete seinem Team den Weg zu einem 3:0-Zwischenspurt auf 19:16 (38.). Als der bis dato überragende Hansen nach 42 Minuten nach der dritten Zeitstrafe vom Feld musste, schien das seinen Mannschaftskollegen einen weiteren Kick zu geben: Sie bauten den Vorsprung beim 22:17 durch Lindberg auf 22:17 (45.) aus. Auch in der Folge hatten die Dänen die besseren Antworten, legten nach Morten Olsens Hüftgeschoss zum 26:20 (51.) sogar sechs Tore zwischen sich und den Gegner. Spätestens nach einer weiteren Green-Parade und dem 28:21 durch Svans Heber (53.) war die Begegnung entschieden. Am Ende feierte Dänen-Coach Nikolaj Jacobsen einen 32:25-Erfolg gegen die von Ljubomir Vranjes betreuten Ungarn - ein Auftakt nach Maß für den Titel-Mitfavoriten, zu dem Rasmus Lauge (7) und Mikkel Hansen (6) die meisten Tore beisteuerten.
Weiter geht es für Rene Toft Hansen, der insgesamt knapp 40 Minuten eingesetzt wurde, und Niklas Landin am Montag (20:30 Uhr, live im Internet-Stream unter www.sportdeutschland.tv) gegen Tschechien, das zum Auftakt beim 15:32 gegen den Vize-Europameister Spanien seine höchste EM-Niederlage aller Zeiten kassiert hatte. Im ersten Spiel der Gruppe D am Montag geht es für Ungarn um 18:15 Uhr gegen Spanien um wichtige Punkte für das Weiterkommen. Auch diese Partie wird live im Stream bei www.sportdeutschland.tv zu sehen sein.