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Test gegen Barcelona

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Test gegen Barcelona

Der THW Kiel hat einen echten Härtestest in der Saison-Vorbereitung klar gewonnen: Vor 6.532 Zuschauern in der Kölner LANXESS arena besiegten die Kieler am Sonntagnachmittag bei "Helden des Handballs" den spanischen Rekordmeister FC Barcelona mit 35:29 (18:14) und feierten damit nach dem Ende des Trainingslagers einen tollen Erfolg für das Selbstbewusstsein. In der Neuauflage des letztjährigen Champions-League-Viertelfinals waren Nikola Bilyk und Rune Dahmke (je 5 Treffer) die erfolgreichsten Torschützen auf THW-Seite, für den FC Barcelona traf Dika Mem (7) am häufigsten.

Tolles Rahmenprogramm

Der Tag hatte für die Spieler des Rekordmeisters früh begonnen: Am Morgen trainierten sie mit 150 Kindern, die ihre Teilnahme am star Kids-Training gewonnen hatten, im weiten Rund der LANXESS arena, gaben den Nachwuchs-Handballern viele Tipps und Tricks mit auf den Weg. Anschließend schrieben sie fleißig Autogramme und bescherten den Kindern so wohl ein einprägsames Ferien-Erlebnis. In Stimmung für den Klassiker brachten dann zwei Promi-Teams die Fans: Team "Blacky" von Christian Schwarzer, in dem unter anderem Hockey-Olympiasieger Mo Fürste, Volleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann, die ehemaligen Fußball-Profis Hans Sarpei und Patrick Owomoyela, Ex-Zebra Henning Fritz und Comedian Matze Knoop aktiv waren, besiegte im Dreikampf aus Fußball, Basketball und Handball die Auswahl von Stefan Kretzschmar mit 15:14. Im Team "Kretzsche" gingen unter anderem THW-Assistenztrainer Christian Sprenger, Comedian Oli Pocher, Sänger Pietro Lombardi, Ex-SG-Linksaußen Lars Christiansen, Sky-Moderator Wolff-Christoph Fuss, Fußballer Ansgar Brinkmann oder Basketball-Nationalspieler Steffen Hamann auf Torejagd. Der entscheidende Treffer bei diesem kurzweiligen, interessanten Vergleich erzielte Handball-Weltmeister Pascal Hens.

THW ohne vier

Am Ende der langen Testspiel-Reise zeigten sich die "Zebras" in der Neuauflage des letztjährigen Viertelfinal-Klassikers gegen den FC Barcelona mit großer Spielfreude. Ohne Patrick Wiencek, Rene Toft Hansen, Raul Santos und Domagoj Duvnjak legten die Kieler von Beginn an richtig los: Vor allem Steffen Weinhold und Rune Dahmke sorgten für ordentlich Betrieb in der kräftig zupackenden Barca-Abwehr. So zog der THW Kiel nach einem Ekberg-Gegenstoß auf 4:1 (5.) davon. In der Abwehr wurde auf Seiten der Kieler ebenfalls aggressiv gedeckt. Die Folge: Drei Zeitstrafen bis zum Wechsel und insgesamt sieben Siebenmeter für Barcelona in den ersten 30 Minuten. So blieben die Katalanen vor allem dank der Strafwürfe dran, verkürzten durch einen Doppelschlag von Dolenec und Mem auf 10:11 (20.). Zum Ausgleich sollte es allerdings nicht langen, denn Andreas Wolff spielte im Tor des THW eine starke erste Hälfte, parierte insgesamt zehn schwere Bälle - darunter auch zwei Siebenmeter. Wolffs Parade und der genaue Pass auf Rune Dahmke läutete den nächsten Zwischenspurt ein: Der Linksaußen verwandelte sicher, Lukas Nilsson ließ einen Strahl in den Winkel folgen, ehe erneut Dahmke nach einer famosen Körpertäuschung das 15:10 erzielte (24.). Und hätten die Kieler in Unterzahl nicht zwei Treffer in den verwaisten Kasten kassiert, wäre zur Pause sogar etwas mehr als die klare 18:14-Führung drin gewesen.

Gislason wechselt durch

Wie in den bisherigen Testspielen tauschte Alfred Gislason auch in Köln nach der Pause sein Personal: Für den starken Dahmke kam Neuzugang Emil Frend Öfors, für Ekberg Neuzugang Ole Rahmel, Weinhold machte im Angriff Platz für Marko Vujin, und im Tor löste Niklas Landin Andreas Wolff ab. Zunächst nutzte Barca die Umstellung zu zwei schnellen Toren - urplötzlich waren die Katalanen wieder in Reichweite und hatten zudem durch eine Zeitstrafe gegen Christian Dissinger die Chance, noch weiter zu verkürzen. Doch weit gefehlt: Dieses Mal waren die Zebras hellwach, Emil Frend Öfors erzielte nach einem Traum-Rückhandanspiel von Nikola Bilyk das 19:16, ehe Bilyk dann hinten mit einem Steal das 20:16 durch Rahmels Gegenstoß einläutete. Nun ging es auf und ab - beide Mannschaften lieferten sich einen heißen Tanz auf dem Kölner Final4-Parkett. Vujin sorgte mit seinen Schlagwürfen ein ums andere Mal für ein lautes Raunen im Publikum, Landin zeigte im Eins-gegen-Eins mehrfach seine Klasse, und nach Victor Tomas' 21:23 (41.) wurde es deutlich: Dissinger, Vujin, Firnhaber, Zarabec, Rahmel und Frend Öfors - im Minutentakt erhöhte der THW nun das Torekonto und entschied mit diesem 6:0-Lauf bis zur 47. Minute die Partie. Weil aber beide Teams bis zum Schluss weiter Vollgas gaben, wurde es ein richtiges Torfestival: 64 Treffer durften die Fans bejubeln, ehe direkt nach dem Schlusspfiff die dritte Halbzeit für die Zuschauer begann: Zu hunderten fluteten sie das Spielfeld und gingen bein den Zebras auf Autogrammjagd.  

Testspiel in Köln: THW Kiel - FC Barcelona (ESP): 35:29 (18:14)

THW Kiel: Landin (ab 31. Min./7 Paraden), Wolff (1.-30., 10/2 Paraden); Firnhaber (3), Weinhold (3), Dissinger (1), Ekberg (2/1), Zeitz (1), Frend Öfors (2), Rahmel (3), Dahmke (5), Zarabec (3/1), Vujin (4), Bilyk (5), Nilsson (2)

FC Barcelona: Perez de Vargas (1.-30., 5 Paraden, 1 Tor), Ristovski (ab 31., 4 Paraden); Tomas (5), Entrerrios (2), Sorhaindo, Arino, Rivera (4/2), N'Guessan (3), Syprzak, Hernandez, Dolenec (1/1), Mem (7), Morros, Lenne (3/1), Jallouz (2), Gomez (1/1)

Schiedsrichter: Brauer /Holm
Strafminuten: THW: 4 (Firnhaber (14.), 2x Dissinger (26., 32.), Zeitz (27.)) / Barcelona: 2 (Syprzak (7.), Dolenec (37.))
Siebenmeter: THW: 2/2; Barcelona: 8/5 (Wolff hält Rivera (14.) und Lenne (28.), Landin hält Rivera (36.))
Spielfilm: 1:0, 1:1, 4:1 (5.), 4:2, 6:2, 7:3 (10.), 7:5 (12.), 8:6, 10:6 (16.), 10:8, 11:10 (20.), 15:10 (25.), 15:12, 17:12 (27.), 18:14; 
18:16, 20:16 (33.), 20:18, 21:19 (39.), 23:19 (41.), 23:21, 29:21 (47.), 29:24 (50.), 33:24, 33:26, 35:29.

Zuschauer: 6532 (LANXESS arena, Köln).