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KN: Ein Derby voller Kurzweil

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KN: Ein Derby voller Kurzweil

Neumünster. Der Flens-Cup bleibt in Flensburg. Der THW Kiel musste sich am Dienstagabend der SG Flensburg-Handewitt mit 25:28 (11:14) geschlagen geben. Ein Nordderby als frühes Testspiel mit müden Beinen, kreativen Köpfen und ein paar Experimenten. Die Kurzweil blieb am Ende vor 2800 Handball-Fans in den Neumünsteraner Holstenhallen der große Sieger.

THW Kiel verliert Testspiel gegen die SG

Schon zur Halbzeitpause drängte sich am Rande des ersten Handballspiels in den Holstenhallen seit 2004 auch THW-Manager Thorsten Storm ein Derby-Gefühl auf: "Die Spieler stecken mitten in der Vorbereitung, aber wenn sich diese beiden Mannschaften gegenüberstehen, ist schon eine Menge Adrenalin im Spiel." Adrenalin, Tempo, gesunde Härte - auf Seiten der Kieler machte besonders Neuzugang Miha Zarabec den Ball schnell, während Sebastian Firnhaber (mit der neuen Rückennummer 9) den verletzten René Toft Hansen im Abwehr-Innenblock vertreten musste. "Er wurde ins kalte Wasser geworfen, hat gleich die ersten drei Feldtore bei sich bekommen, dann aber gut gespielt, das freut mich", lobte THW-Coach Alfred Gislason nach 60 Minuten. Dennoch, der Handlungsbedarf im Mittelblock bleibt evident, Patrick Wiencek ist zum Durchspielen gezwungen. Aber, so Gislason, man werde nichts überstürzen: "Ohne Duvnjak und Toft Hansen ist unsere Abwehr wackelig, aber wir werden nur einen Spieler holen, der auch die nötige Qualität besitzt."

Abwehr hin oder her - gespielt wurde in Neumünster vor den friedlich nebeneinander feiernden Fanlagern der beiden erbitterten Nord-Rivalen auch für die Galerie. Lukas Nilsson mit Traumpass auf Niclas Ekberg, Riesenparade Mattias Andersson im Flensburger Tor (20.); Ole Rahmel mit (ebenfalls traumhaftem) Pass auf Patrick Wiencek zum 16:17 (38.) aus Kieler Sicht; Dreher Christian Dissinger zum 17:20 (42.); oder Zarabec’ Klasse-Vorlage auf Christian Zeitz (19:22/46.) - in diesem Abend steckte auch eine gehörige Portion Spaß und am Ende die um sich greifende Müdigkeit. Das konnte auch Kiels neuer Schweden-Import Emil Frend Öfors nicht leugnen: "Das ist die härteste Vorbereitung, die ich je erlebt habe, aber jedes Training ist wichtig", sagte der Linksaußen, der drei Tore erzielte, erschöpft. Die Trainer jedenfalls zeigten sich nach dem Match, das die SG im Schluss-Spurt vom 26:25 (58.) zum 28:25-Endstand für sich entschied, beide zufrieden. SG-Coach Maik Machulla als Sieger sowieso ("Ein tolle Atmosphäre, ein gutes Spiel, das hat Spaß gemacht"). Aber auch Alfred Gislason, der in der Schlussphase auch eine 5:1-Deckung mit Firnhaber an der Spitze probierte, konnte einige Erkenntnisse aus der Darbietung seiner Mannschaft gewinnen: "Die Rückraumspieler haben noch Nachholbedarf, die Abwehr auch, Zarabec ist eine Alternative."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 02.08.2017, Foto: Sascha Klahn)