Olympia: Deutschland nach Erfolg gegen Ägypten Gruppensieger
DHB-Auswahl verpasst Großchancen
Bundestrainer Dagur Sigurdsson schenkte dieses Mal Christian Dissinger von Beginn an das Vertrauen. Und der Kieler, wie seine Mannschaftskameraden in ungewohntem Blau auf der Platte, dankte es ihm mit tollen Anspielen auf Uwe Gensheimer und seinen von einer Magden-Darm-Grippe genesenen THW-Kollegen Patrick Wiencek sowie mit insgesamt drei Treffern im ersten Durchgang. Die DHB-Auswahl startete allerdings fahrig: Hinten hielt Andreas Wolff stark, aber vorne ließen Gensheimer, Wiencek und Reichmann klare Chancen liegen. In der Defensive fand man zudem anfangs kein Mittel gegen das Kreisläufer-Spiel der Ägypter. Trotzdem führte die deutsche Mannschaft nach Dissingers Kracher 5:3 (9.), nach Wienceks Treffer 6:4 (11.), und kurz darauf mit 10:7 (16.). Doch die Ägypter blieben dran, verkürzten auf 10:11.
Wolff in EM-Gala-Form
Dann startete Wolff seine große Schluss-Show der ersten Halbzeit. Erst parierte der Kieler Torhüter einen Gegenstoß des ehemaligen Flensburgers El Ahmar, dann schnappte er sich einen Wurf von Abouebaid, was Reichmann in das 14:10 ummünzte. Und als Wolff dann auch noch einen El Ahmar-Wurf in die lange Ecke fing und er damit einen erneuten Gegenstoß von Reichmann einleitete, war die DHB-Auswahl beim 15:10 (28.) auf klarem Weg in Richtung Gruppensieg. Allerdings: Zwei technische Fehler brachten die Ägypter auf 12:15 ran, und nach Dissingers Fehlwurf kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit war es erneut Wolff, der mit einer Riesen-Parade die Drei-Tore-Führung zur Pause sicherstellte. Eine Quote von mehr als 53 Prozent gehaltener Bälle - Wolff war in diesen ersten 30 Minuten erneut in EM-Gala-Form.
Mittwoch das Viertelfinale
Deutschland zieht weg
Die starke Abwehr war einer der Grundsteine für den klaren ErfolgDie Wiederbeginn gehörte der deutschen Mannschaft: Mit einem Doppelschlag brachte Kai Häfner die "Bad Boys" mit 21:16 (37.) in Führung. Doch erneut sorgten Konzentrationsprobleme dafür, dass eine Vorentscheidung auch dadurch nicht fiel - mit einem 3:0-Lauf verkürzten die Ägypter wieder auf 18:21. Gut, dass Tobias Reichmann weiter seine Wurfausbeute nach oben schraubte: Mit Tor Nummer fünf erzielte er das 22:18, mit Treffer Nummer sechs das 23:19. Es blieb bei den vier Toren Führung, weil Weinhold von halblinks unter starker Bedrängnis ein Traumtor erzielte und Reichmann auch defensiv sein Sprungvermögen unter Beweis stellte.
4:0-Lauf zur Entscheidung
Zufrieden mit dem Erreichten - und heiß auf die kommenden Aufgaben: die DHB-Bad-BoysMit zunehmender Spieldauer erlahmte die Gegenwehr der ägyptischen Mannschaft angesichts einer nun konzentriert zu Werke gehenden DHB-Auswahl. Letztlich brachte ein Vier-Tore-Zwischenspurt von 25:22 auf 29:22 (53.) die Entscheidung. Erst traf Häfner bei angezeigtem Zeitspiel mit einem Knickwurf, dann netzte Pekeler von Außen ein, Wolff hielt seinen insgesamt 14. Ball und schickte Gensheimer gleich zweimal in Folge auf die Gegenstoß-Reise. Das war es: Souverän und mit einer starken Abwehrleistung hatte die DHB-Auswahl Ägypten nicht zur Entfaltung kommen lassen und sicherte sich den so wichtigen vierten Erfolg im fünften Spiel.
Olympia, 5. Vorrunden-Spieltag: Deutschland - Ägypten: 31:25 (15:12)
Ägypten: Hendawy, Kalil; Abouebaid, Ramadan (2), Eissa (1), Amer (3), Elbassiouny (1/1), Hashem, Elmasry, Elderaa, Elahmar (5), Shebib (4), Mohamed (2), Sanad (7/2) Schiedsrichter: Gjeding/Hansen (Dänemark)
Siebenmeter: 3/3:3/6 (Wolf hält gegen Eissa, Amer, Mohamed)
Zeitstrafen: 18:6 Minuten (Dissinger/4, Gensheimer, Wiencek, Wiede, Weinhold, Strobel, Drux, Pekeler/ Abouebaid, Elderaa, Shebib)
Spielfilm: 2:3 (6.), 5:3 (10.), 7:4 (13.), 10:7 (18.), 11:9 (20.), 15:10 (28.) 15:12;
21:15 (37.), 21:18 (42.), 24:21 (48.), 29:22 (54.), 29:24 (56.), 31:25
Zuschauer: 5000 (Future-Arena, Rio de Janeiro (BRA))