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Starker Weinhold: Deutschland holt in Kiel den Supercup

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Starker Weinhold: Deutschland holt in Kiel den Supercup

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der 19. und wahrscheinlich letzten Auflage des Supercups ihren Titel aus dem Jahr 2013 erfolgreich verteidigt: Vor 4511 begeisterten Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena gewann die DHB-Auswahl das Finale gegen die bis dato ebenfalls zweimal siegreichen Slowenen mit 31:28 (17:11). Ein Kieler drückte der Partie seinen Stempel auf: Steffen Weinhold erzielte insgesamt fünf Treffer, darunter in einer spannenden Schlussphase das vorentscheidende Tor zum 29:26 (57.).

Jubel-Orkan bei der Vorstellung

Schon vor dem Anpfiff des Deutschland-Spiels hatte Kiel die interne Wertung der drei Standorte gewonnen: 4511 Zuschauer hatten bereits beim ersten Spiel des Tages, dem 32:29-Erfolg von Brasilien gegen Serbien, die THW-Spieler begeistert begrüßt: Marko Vujin erzielte 3/2 Tore, Rogerio Ferreira machte für Brasilien ebenfalls drei Tore. Ein erster Stimmungs-Höhepunkt war erreicht - es sollte ein Gänsehaut-Moment folgen: Bei der Begrüßung der DHB-Auswahl wurden Steffen Weinhold, der sein erstes DHB-"Heimspiel" als "Zebra" bestritt, und Torhüter Andreas Wolff, ab 2017 ein Kieler, begeistert empfangen. Ein Jubel-Orkan fegte durch die altehrwürdige Arena, als mit THW-Youngster Rune Dahmke der erste gebürtige Kieler seit 26 Jahren im Nationaltrikot der deutschen Mannschaft vorgestellt wurde. 

Dahmke kommt spät

Während Wolff und Weinhold von Beginn an spielten, musste Dahmke bis zur 59. Minute warten: Erst nach 58:05 Minuten schickte ihn Bundestrainer Dagur Sigurdsson aufs Feld, was mit stehenden Ovationen und "Rune, Rune"-Sprechchören gefeiert wurde. Zum Torerfolg reichte es aber nicht mehr, auch wenn Steffen Weinhold in der Schlusssekunde mit einem Pass auf Dahmke den Weg dazu ebnen wollte. "Ich habe alles versucht, aber es hat nicht mehr gereicht", sagte Weinhold mit einem Schmunzeln. Für Rune Dahmke war dies trotzdem ein ganz besonderer Moment: "Ich habe in den vergangenen Tagen mehr gespielt, als ich erwartet und gehofft hatte. Heute in die Sparkassen-Arena mit dem Adler auf der Brust einlaufen zu dürfen, war großartig!"

Supercup, 08.11.15: Deutschland – Slowenien: 31:28 (17:11)

Deutschland: Lichtlein, Wolff; Kneer, Gensheimer (3/2), Lemke (1), Reichmann (3), Wiede, Weinhold (5), Strobel, Schmidt (2), Fäth (6), Groetzki (4), Müller, Dahmke, Späth, Ernst, Pieczkowski, Kohlbacher (7) Slowenien: Skok, Lesjak, Ferlin; Cingesar, Marguc (7/4), Cehte (5), Dolenec (3), Poteko, Miklavcic (1), Miha Zvizej (2), Luka Zvizej (1), Gaber, Zorman (5/3), Sostaric (1), Bezjak (1), Stas Skube, Mavkovsek (2) Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien) Zeitstrafen: 4:12 Minuten (Strobel, Schmidt – Poteko/4, Miklavcic, M. Zvizej, L. Zvizej) Siebenmeter: 3/2:8/7 (Gensheimer scheitert an Skok – Dolenec an den Pfosten) Spielfilm: 5:3 (7.), 7:6 (12.), 10:6 (16.), 15:8 (24.), 17:11;
18:14 (37.), 20:16 (41.), 23:20 (45.) 25:23 (50.), 28:26 (56.), 31:28. Zuschauer: 4511 (Sparkassen-Arena, Kiel)

Weinhold zur Entscheidung

Von der Bank aus sah Dahmke eine DHB-Auswahl, die nahtlos an ihre starke Leistung gegen Serbien anzuknüpfen schien. Andreas Wolff ("Ich habe die tolle Stimmung in Kiel genossen") parierte stark, und Steffen Weinhold traf und traf. Ãœber Weinholds 6:4 setzte sich die deutsche Mannschaft bis auf 15:8 (24.) ab und kassierte für sehenswerten Handball häufig Szenenapplaus. Sloweniens Trainer Veselin Vujovic reagierte mit zwei Auszeiten in fünf Minuten - allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Mit einer 16:11-Führung für die DHB-Auswahl wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause wurden die Slowenen, bei der EM in Polen Vorrundengegner der deutschen Mannschaft, stärker: Selbst in doppelter Ãœberzahl schaffte es die Sigurdsson-Sieben nicht, sich entscheidend abzusetzen. Beim 25:23 zehn Minuten vor dem Ende war die Partie wieder offen - dann kam Steffen Weinhold: In seiner unnachahmlichen Art erzielte er das 26:23, holte eine Zeitstrafe gegen die Gäste heraus und netzte nach einem tollen Solo zum 29:26 (57.) ein - die Entscheidung. 

Rückenwind auf dem Weg zur EM

Der Erfolg im Supercup gibt der deutschen Mannschaft, die zahlreiche Youngster an die Mannschaft herangeführt hat, Rückenwind auf dem Weg zur Europameisterschaft in Polen. "Wir haben gute Ansätze gezeigt", sagte Steffen Weinhold. "Aber wir wissen, dass noch viel Arbeit auf uns zukommt. Heute haben wir uns noch zu viele einfache Tore eingefangen. Wir müssen noch an der Abstimmung arbeiten." Bundestrainer Dagur Sigurdsson war "insgesamt zufrieden" mit dem Auftreten seines Teams: "Gegen Slowenien war das schwerste der drei Spiele. Die Mannschaft hat die Konzentration hochgehalten und die richtige Einstellung gezeigt – an allen drei Tagen."