KN: Den König der Löwen zieht’s nach Paris
Vor zwei Jahren war die Situation ähnlich - und doch ganz anders. Vor der Verlängerung seines ursprünglich bis 2014 datierten Vertrages hatten besonders die Fans mobil gemacht, Herzen mit der Nummer 3, der Trikotnummer Gensheimers, bei Heimspielen in die Höhe gehalten. Eine ganze Region warb damals um die Integrationsfigur der Löwen, der die Anfragen aus Kiel und Barcelona ablehnte. "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich in meiner Karriere noch einmal etwas Neues probieren möchte und für einen Wechsel ins Ausland nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist", sagte der 28-Jährige. Außergewöhnliche Liebesbekundungen der Fans hatte es in den Vorwochen nicht gegeben, irgendwie hatten alle mit der Entscheidung gerechnet. Der Klub mit Geschäftsführer Lars Lamade sah sich nicht in der Lage, die Forderungen des Spielers zu erfüllen, auch wenn das keine der Parteien bestätigen mag. Mit der lukrativen Offerte der Franzosen hätte der Vizemeister ohnehin nicht mithalten können. Der National-Linksaußen, der als 17-Jähriger zu den Löwen kam, wurde immer wieder auch mit dem THW in Verbindung gebracht. "Wir haben, seitdem ich in Kiel bin, kein Angebot für Gensheimer abgegeben", stellte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm klar. In den kommenden Monaten wird Gensheimer versuchen, sich mit dem nationalen Titel zu verabschieden, dem er bisher vergeblich hinterherhechelte: der deutschen Meisterschaft. (Von Michael Wilkening, aus den Kieler Nachrichten vom 26.09.2015, Foto: Archiv/Sascha Klahn)