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Erste Testspiel-Niederlage für den THW Kiel

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Erste Testspiel-Niederlage für den THW Kiel

In seinem sechsten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison hat der THW Kiel seine erste Niederlage kassiert. Am Mittwochabend unterlagen die "Zebras" beim dänischen Erstligisten BSV Bjerringbro-Silkeborg mit 32:34 (14:20). Neuzugang Joan Canellas war mit 8/2 Treffern erfolgreichster Torschütze bei den Kielern.

Palmarsson blieb zu Hause

Kurz nach der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz machte sich der THW-Tross auf den Weg ins rund 260 Kilometer entfernte Silkeborg. Nicht mit dabei war Aron Palmarsson, der aufgrund einer Zerrung zu Hause blieb. Ferner musste Alfred Gislason auch auf Patrick Wiencek verzichten - der Kreisläufer hatte sich am Wochenende beim Klaus-Miesner-Gedenkturnier bei einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler eine tiefe Kopfwunde zugezogen. Kapitän Filip Jicha war zwar vor Ort, kam in der Partie aber nicht zum Einsatz.

Weinhold und Klein auf Mitte

2.000 Zuschauer waren gespannt auf ihre neue Mannschaft, die sich gegen den deutschen Rekordmeister erstmals vor heimischer Kulisse präsentierte - mit insgesamt zehn (!) Neuzugängen, unter ihnen so illustre Namen wie Michael Knudsen, Sören Rasmussen (beide Flensburg) oder Sebastian Skube (Celje). Letzterer sollte letztlich einer der Schlüssel zum überraschenden Sieg für die Gastgeber werden, die in einer ausgeglichen startenden Partie volles Tempo gingen. Während Alfred Gislason experimentierte und unter anderem Steffen Weinhold und Dominik Klein auf der Rückraummitte aufbot, setzten sich die Gastgeber Ende des ersten Durchgangs mit vier Treffern in Folge bis zum 20:14-Pausenstand ab.

Endspurt kam zu spät

Die müden Kieler, allen voran der starke Joan Canellas, der sieben Mal erfolgreiche Klein und der sechsfache Torschütze Rene Toft Hansen, mobilisierten zwar nach Wiederanpfiff noch einmal ihre Kräfte, doch Bjerringbro-Silkeborg behauptete seinen Vorsprung bis zur 50. Minute. Der THW-Endspurt in der Schlussphase kam etwas zu spät. 

Statistik: Testspiel: 13.08.14, Mi., 18.30: BSV Bjerringbro-Silkeborg - THW Kiel: 34:32 (20:14)

Torschützen BSV Bjerringbro-Silkeborg (DEN): Skube (6), Christiansen (6), Hallberg (5), Oris (4), Hundstrup (4), Kirkegaard (4), Mortensen (3), Oersted (2); Trainer: Bredsdorff-Larsen THW Kiel: Sjöstrand (31.-60., 7 Paraden), Palicka (1.-25., 6 Paraden), Sonne (25.-30.); Duvnjak, Ranke (2), Toft Hansen (6), Sprenger (2), Weinhold, Ekberg (2), Canellas (8/2), Dahmke, Klein (7), Jicha (n.e.), Vujin (5/1); Trainer: Gislason Spielfilm: 1. Hz.: 5:3 (5.), 7:6 (11.), 11:10 (17.), 16:14 (24.), 20:14; 2. Hz.: 23:18 (36.), 25:20 (41.), 29:23 (48.), 33:30 (57.), 34:32. Zuschauer: 2.000 (Jysk-Arena, Silkeborg (DEN))

Kieler Nachrichten: 32:34 - Ausgelaugt und ohne Dynamik

Silkeborg. Drei Tage nach dem Finalsieg beim Klaus-Miesner-Turnier in Ilsenburg gegen die Rhein-Neckar Löwen (29:23) tauchte der von einer intensiven Vorbereitung gezeichnete Handballmeister THW Kiel in ein Loch ab. 2000 Zuschauer in der Jysk Arena in Silkeborg durften deshalb Zeugen eines verdienten 34:32 (20:14)-Sieges ihrer jungen Mannschaft werden. Was sie verwunderte, war ihr BSV Bjerringbro/Silkeborg zuletzt lediglich Achter in der dänischen Liga geworden. Und Kapitän Michael Knudsen, nach seinem Champions-League-Sieg mit Flensburg in die Heimat zurückgekehrt, schaute nur zu. Er sah einen THW, der in der Deckung zu spät die richtige Einstellung fand. Mit Patrick Wiencek, dessen in Ilsenburg erlittene Kopfwunde ein Mitwirken ausschloss, fehlte eine zentrale Figur, doch das allein konnte die Passivität nicht erklären. Wiencek hatte die Kollegen begleitet, genau wie der Däne Rasmus Lauge, der in Silkeborg zum Nationalspieler reifte, bevor er im Sommer 2013 ein Kieler wurde. Mit dem Transfer ihres Stars kaufte sich der BSV auch ein Gastspiel der Kieler ein, die dieser Verpflichtung nun gerne nachkamen. "Das passt uns gut", sagte Trainer Alfred Gislason. "Wir haben nicht so viele Testspiele wie sonst." Lauge, der im Oktober sein Comeback geben soll, wurde frenetisch gefeiert. Es sollte der letzte Applaus für einen Kieler bleiben. Ohne Aron Palmarsson, der wegen einer Zerrung zu Hause geblieben war, und ohne Kapitän Filip Jicha, der seine Minuten an die Neuen abtrat, fehlte auch dem Angriff der Zebras die Dynamik. Am Ende konnte der achtfache Torschütze Joan Canellas, neben Dominik Klein einziger Lichtblick, die erste Niederlage im sechsten Testspiel nicht verhindern. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.08.2014)