Wael Jallouz wechselt nach Barcelona
KN: "Willi" Jallouz verlässt Zebras in Richtung Barcelona
Altenhof. Als sich die Handballer des THW Kiels gestern auf der Anlage des Golf-Clubs Altenhof trafen, um die Saison 2014/2015 zu eröffnen, fehlte Wael Jallouz. Der Tunesier in Diensten des Rekordmeisters hatte am Mittwoch den Medizincheck beim FC Barcelona überstanden, gestern wurde sein Wechsel zum spanischen Spitzenclub offiziell bestätigt. Über die Vertragsinhalte vereinbarten die Vereine Stillschweigen, doch nach Informationen dieser Zeitung unterzeichnete der Rückraumspieler einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Katalanen, der ihm stattliche Spielzeiten garantiert. Wie bereits am 21. Juli berichtet, darf Jallouz, der sich in der vergangenen Saison als "Willi" in die Herzen der THW-Fans geworfen hatte, in der spanischen Liga pro Spiel mindestens 30 Minuten mitwirken. Ein Schachzug, den sich der FC Barcelona leisten kann. Das Starensemble, zuletzt viermal in Folge Meister geworden, beherrscht die kriselnde Liga Asobal seit Jahren nach Belieben. Von dieser ungewöhnlichen Regelung sollen lediglich die Spitzenspiele gegen Ademar Leon und Naturhouse La Rioja, Gruppengegner des THW Kiel in der Champions League, ausgenommen sein. "Als die Anfrage kam, haben wir uns gemeinsam mit ihm und seinen engsten Beratern zusammengesetzt und erörtert, was für Waels Zukunft das Beste sein könnte", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Wael muss viel spielen, um sich taktisch weiter zu entwickeln. Barca kann ihm Einsatzzeiten garantieren, das kann ich nicht. Deshalb sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass ein Wechsel das Beste ist." Der 23-jährige Nationalspieler war im Sommer 2013 aus Hammamet nach Kiel gewechselt, konnte sich hier aber trotz seiner außergewöhnlichen Athletik nicht durchsetzen. In 34 Liga-Spielen warf er lediglich 41 Tore. In der Schlussphase der Saison, in der die Kieler die Rhein-Neckar Löwen in einem dramatischen Wettlauf noch von der Spitze verdrängten, kam er gar nicht mehr zum Einsatz. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.07.2014)