fbpx

Mit Elan, Tempo und Willen gegen Montpellier zum Gruppensieg und 4:0-Hauptrunden-Punkten

European League

Mit Elan, Tempo und Willen gegen Montpellier zum Gruppensieg und 4:0-Hauptrunden-Punkten

Letztes Spiel in der Vorrundengruppe B der EHF European League mit Finalcharakter: Der THW Kiel holt mit Tempo, Elan, Willen und einer bärenstarken Abwehr einen wichtigen Sieg gegen den Mitkonkurrenten Montpellier HB! Die Zebras setzten sich am Dienstagabend vor 5533 begeisterten Fans in der Kieler Wunderino Arena nach einer Handball-Gala in den zweiten 30 Minuten mit 27:18 (14:11) gegen den zweifachen Champions-League-Sieger durch. Damit feierten die Schwarz-Weißen den Gruppensieg. Da die Punkte gegen die direkten Konkurrenten mit in die Hauptrunde genommen werden, startet der THW Kiel nun mit 4:0 Zählern in die Hauptrunde des Wettbewerbs. Ab Februar treffen die Kieler dann zusammen mit Montpellier auf die SG Flensburg-Handewitt und Bidasoa Irun aus Spanien - eine der stärksten Gruppen in der Geschichte der EHF European League.

Überragende Abwehr mit Andreas Wolff

Vier männliche Handballspieler in dunklen und weißen Trikots liefern sich auf einem blauen Hallenplatz ein intensives Spiel. Ein dunkel gekleideter Spieler hält den Ball, während er von zwei weiß gekleideten Spielern eng verteidigt wird; ein weiterer steht in der Nähe und schaut zu.Sieggarant war die großartige Abwehr der Kieler um ihren Chef Veron Nacinovic mit dem überragenden Andreas Wolff als letzter Instanz dahinter. Eine Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft in der zweiten Halbzeit sorgte für nicht enden wollenden Jubel auf den Rängen. Als bester Kieler Torschütze zeichnete sich Elias Ellefsen á Skipagötu aus, der sechsmal ins Schwarze traf. Zudem überzeugte Kiels junge Garde: Der 18-jährige Rasmus Ankermann wurde in der 20. Minute ins Feuer geschickt, meldete sich mit einem Doppelschlag ins Spiel, war dann durchweg belebendes Element im Kieler Angriff und traf insgesamt fünfmal. Auf der rechten Seite bekam Linkshänder Jesse Dahmke mehr als 30 Spielminuten, sorgte ebenfalls für Tempo und Druck. Am Ende hatte der 21-Jährige drei Tore auf seiner Habenseite. "Es hat einen Riesenspaß gemacht", freute sich Ankermann nach den letzten 60 Vorrunden-Minuten in der EHF European League. "Wenn ich ins Spiel komme, gebe ich immer 100 Prozent, und vor dieser tollen Kulisse ist es einfach nur ein tolles Erlebnis."

Mühsamer Kieler Start

Ein Handballspieler in einem roten Trikot feiert leidenschaftlich auf dem Spielfeld, ballt die Faust und schreit, während im Hintergrund eine verschwommene Menge und andere Spieler zu sehen sind.Verzichten musste Trainer Filip Jicha in der wegweisenden Partie weiterhin auf Hendrik Pekeler (Achillessehne), Emil Madsen (Knorpelschaden) und Nikola Bilyk, der weiterhin Probleme mit seiner Leiste hat. Außerdem ließ der Kieler Erfolgstrainer á Skipagötu zunächst auf der Bank, der Färinger war durch eine Erkältung geschwächt. Für den jungen Färinger übernahm Kapitän Domagoj Duvnjak die Regie im Angriff. Allerdings taten sich die Zebras anfangs schwer, ins Spiel zu finden. Bence Imre schaltete nach abgewehrtem Wurf von Eric Johansson zwar am schnellsten, brachte den Ball auch zur 1:0-Führung im gegnerischen Tor unter. Aber die Gäste hatten mit Frankreichs Nationaltorhüter einen Könner zwischen den Pfosten: Charles Bolzinger stand Kieler Treffern mit drei Paraden am Stück im Weg. Veron Nacinovic überlistete seinen ehemaligen Team-Kameraden Bolzinger noch zum 2:2, dann aber setzten sich die Südfranzosen bis zur 12. Minute auf 5:2 ab. Gut, dass Andreas Wolff im Tor der Kieler seinem Gegenüber in nichts nachstand, Parade an Parade reihte und so den Abstand überschaubar hielt.

Youngster bringen Tempo ins Kieler Spiel

Ein Handballspieler in einem weißen Trikot bereitet sich auf den Wurf vor, während er von einem Gegner in einem blauen Trikot mit der Nummer 13 während eines Hallenspiels verteidigt wird, wobei im Hintergrund Zuschauer zu sehen sind.Jicha reagierte früh auf die anfängliche Flaute im THW-Angriffsspiel, beorderte á Skipagötu nach elf Minuten auf die Platte. Eine Maßnahme, die augenblicklich fruchtete. Jetzt gesellte sich Tempo ins THW-Spiel, Torchancen waren die Folge: Eric Johansson, großartig von á Skipagötu freigespielt, traf. Bence Imre ließ einen erfolgreichen Tempogegenstoß zum 4:5 in der 14. Minute folgen. Richert erhöhte zwar noch einmal auf 6:4 für die Gäste, dann aber kam der THW-Angriff - angetrieben von einem bärenstarken Wolff und á Skpiagötu richtig ins Rollen, zumals die beiden Youngster Ankermann und Dahmke sofort für belebende Aktionen sorgten. Ankermann jubelte nach erst vier Minuten Spielzeit bereits über sein drittes Tor. Die "weiße Wand" feierte Kiels jungen Rückraumspieler, der auch in der Abwehr Schwerstarbeit ablieferte, Lücken stopfte und sich den Riesen im Team der Franzosen entgegenwarf. Und dahinter steigerte sich Andreas Wolff in Weltklasseform, wurde schon in der ersten Halbzeit zum Alptraum für die Angreifer aus Montpellier. Der Kieler Schlussmann hielt bis zum Pausenpfiff neun Bälle auf.

Drei-Tore-Führung zur Pause

Ein männlicher Handballspieler in einem weißen Trikot bereitet sich darauf vor, den Ball zu werfen, während er von einem Gegner in einem blauen Trikot mit der Nummer 27 verteidigt wird. Die Aktion findet auf einem Hallenplatz mit einer unscharfen Menschenmenge im Hintergrund statt.Das war die Basis für den schnellen 4:0-Lauf, der die Zebras bis zur 21. Minute auf 8:6 davon galoppieren ließ. Vor den Augen von Ministerpräsident Daniel Günther und Handball-Bundestrainer Alfred Gislason – beide vom Publikum mit viel Applaus begrüßt – bekamen die Kieler die Partie jetzt in ihre Hände. Auch, weil die Abwehr um Kapitän Domagoj Duvnjak Schwerstarbeit verrichtete. Bence Imre erwies sich vorn als treffsicher von Rechtsaußen, steuerte bis zur Halbzeit fünf Tore bei. Er und á Skipagötu, der nach einm Ballgewinn in Überzahl überlegt zum 14:11 ins leere Tor von Montpellier Handball traf, sorgten schließlich für die verdiente Halbzeitführung der Zebras.

Traumstart in Durchgang zwei

Drei männliche Handballspieler treten während eines Spiels gegeneinander an; der Spieler in Weiß befindet sich zwischen zwei Spielern in Blau und Rot, alle konzentriert und in Bewegung. Die Zuschauer sind im Hintergrund unscharf.Den ersten Treffer im zweiten Abschnitt markierte der französische Nationalspieler Valentin Porte. 14:12. Dann schnappten wieder die Fallen in der Kieler Abwehr zu, die verschob, das es eine wahre Pracht war. In der Nacinovic, Överby und Lukas Laube abräumten, was abzuräumen war. Und natürlich: Wolff, Wolff, immer wieder Andy Wolff. Der THW-Torhüter ließ mit Glanztaten in Serie die Halle jubeln und den MHB-Angriff verzweifeln. Rune Dahmke, Rasmus Ankermann und Jesse Dahmke trafen - die Kieler starteten furios in die zweite Hälfte, führten nach 39 Minute mit 17:12, ließen dann einen weiteren 3:0-Lauf zum 20:13 in der 44. Minute folgen. Mit Toren für das Fotoalbum: Á Skipagötu vollendete ein überragendes Solo, Nacinovic war Endstation einer großartigen Ballstafette, und als Zeitspiel drohte, nahm Jesse Dahmke sich ein Herz, zog ab: Tor und Jubel auf den Rängen.

Frühe Vorentscheidung

Eine Gruppe männlicher Handballspieler in weißen und schwarzen Trikots feiert auf einem Hallenplatz. Ein Spieler in einem roten Trikot steht in der Mitte, umgeben von klatschenden und jubelnden Mitspielern. Im Hintergrund sind Zuschauer zu sehen.Der THW Kiel bot jetzt Tempohandball vom Feinsten, war auch beim Rückzug auf schnellen Beinen unterwegs, gestattete den Gästen so in den ersten 14 Minuten der zweiten Halbzeit ganze zwei Tore. Als Rasmus Ankermann in der 45. Minute nach Ballklau sein fünftes Tor erzielte, zum 21:13 einnetzte, war die Vorentscheidung früh gefallen. Der Rest war Ergebnisverwalten mit sehenswerten Handball-Showeinlagen. Das erneute Solo von á Skipagötu, der Dreher von Eric Johansson - und die Paraden von Andy Wolff. Am Ende hatte der Kieler Torhüter seiner Liste 16 Striche hinzugefügt. Die Franzosen schüttelten ihre Köpfe, die Zebras feierten ihren Sieg und den klaren Platz eins in der Gruppe mit ihren Fans und nehmen alle möglichen vier Punkte mit in die Hauptrunde ins neue internationale Jahr.

Kurze Pause vor dem Weihnachts-Wahnsinn

Die Zebras können nach der Hatz der vergangenen Wochen mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus und weiten Reisen jetzt einmal kurz durchschnaufen: Das Wochenende ist spielfrei, erst am kommenden Mittwoch sind die Kieler wieder gefordert. Dann ist der TVB Stuttgart zu Gast in Kiel, für diese Begegnung gibt es bei CITTI, in der THW-FANWELT und online unter www.thw-tickets.de noch Karten. Mit dem Nord-Süd-Duell startet der Weihnachts-Wahnsinn in Schwarz-Weiß mit insgesamt sieben Partien in den 16 Tagen bis zum zweiten Weihnachts-Feiertag: Nach dem Heimspiel gegen den TVB geht es nach Lemgo (14.12.), zum Pokal-Viertelfinale nach Berlin (18.12.), zu Hause gegen Hannover (20.12.), nach Magdeburg (23.12.) und zum Jahresabschluss zu Hause gegen den HC Erlangen (26.12.). Weiter geht’s gegen Stuttgart, Kiel!

Text: Reimer Plöhn / Fotos: Sascha Klahn

EHF European League, Gruppenphase, 6. Spieltag: THW Kiel – Montpellier HB (FRA): 27:18 (14:11)

THW Kiel: Perez de Vargas (n.e.),Wolff (1.- 60., 18 Paraden); Duvnjak, Reinkind, Landin (n.e.), Överby, J. Dahmke (3), Laube, Johansson (2), Ankermann (5), R. Dahmke (1), Zerbe (1/1), á Skipagötu (6), Imre (5), Nacinovic (4); Trainer: Jicha
Montpellier HB: Bolzinger (1.-60., 13/2 Paraden), Godard-Capdeville (n.e.); Simonet (3), Villeminot (1), Moraes (2), Thurin, Casado (1), Lenne, Richert (2), Monte dos Santos (4), Caille, Porte (2), Balaguer (1), Becker-Fischer, Plantin (1), Prat (1); Trainer: Mathé

Schiedsrichter: Andreu Marin / Ignacio Garcia (ESP)
Zeitstrafen: THW: 4 (2x Nacinovic (18., 39.), Reinkind (21.), Duvnjak (45.)) / MHB: 3 (Monte dos Santos (26.), Thurin (28.), Moraes (48.))
Siebenmeter: 3/1 (Bolzinger hält 2x Imre (12., 28.)) / MHB: 0
Spielfilm: 1:0, 1:2 (3.), 2:2, 2:5 (9.), 4:6 (15.), 8:6 (21.), 10:8, 11:10 (25.), 13:10 (26.), 14:11;
2. Hz: 14:12 (33.), 17:12 (38.), 21:13 (45.), 23:15 (48.), 24:17, 26:17 (58.), 27:18
Zuschauer: 5533 (Wunderino Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel: 

THW-Trainer Filip Jicha: Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. In den ersten zehn Minuten waren wir noch nicht in dem Modus, den du in solch einem Spiel brauchst. Dann haben wir aber Stück für Stück eine mächtige Deckung hingestellt, hinter der Andi ein starker Torhüter war. Vor allen Dingen die Kommunikation zwischen Abwehr und Torwart war ein Schlüssel heute. Vorn haben wir aber eine ebenso massive Montpellier-Deckung getroffen, die hart zu knacken war. Mit Elias haben wir Tempo und Power in unser Spiel bekommen. Und ich bin sehr zufrieden natürlich auch mit unseren Youngsters. Rasmus kam früh, hat in den vergangenen Tagen außerordentlich trainiert und das heute auch auf dem Feld gezeigt. Auch Jesse hat mit Elan gespielt, und Veron ebenfalls ein außerordentliches Spiel gezeigt.

Montpelliers Trainer Erick Mathé: Der THW Kiel hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Ich war natürlich sehr glücklich über unseren Start, weil wir präzise und mit hoher Intensität gespielt haben. Unser Matchplan hat eigentlich funktioniert: Wir haben sehr gute Chancen kreiert, sind dann aber zu oft an Andreas Wolff gescheitert, der viele Würfe im Eins-gegen-Eins weggenommen hat.

Montpelliers Bryan Monte dos Santos: Unsere erste Halbzeit war gut, und wir wollten das Spiel heute natürlich gewinnen. Wir sind aber an einem sehr guten Kieler Team gescheitert, in dem auch Veron eine gute Rolle gespielt hat. Es war mir eine Freude, heute wieder gegen ihn zu spielen – er ist nicht nur ein starker Gegner, sondern auch ein Freund.

THW-Kreisläufer Veron Nacinovic: Es war ein besonderes Spiel für mich. Und ich bin sehr glücklich, dass wir das bessere Team waren und eine starke Leistung gezeigt haben. Daran hatten Andy und unsere Youngsters Jesse und Rasmus großen Anteil.