Niederlage im Förde-Gipfel: Zebras verpassen das Final Four
Ausgleich nach 13 Minuten
Das 86. Landesderby begann, wie man es erwartet hatte: Es ging hitzig, emotional und leidenschaftlich zu. 10.285 Fans, darunter gut 600 aus Flensburg, machten Stimmung und sahen die SG zunächst im Vorteil: Nach fünf Minuten führten die Gäste mit 4:1, ehe die Kieler in die Spur fanden. Marko Vujin verwandelte einen Gegenstoß, und nach Niklas Landins Parade gegen Mogensen war es Christian Dissinger, der den 3:4-Anschluss schaffte (9.). Die Flensburger konterten mit der Schnellen Mitte, doch nach Dissingers 5:6 und Rune Dahmkes Treffer in Überzahl war die Partie wieder ausgeglichen (13.).
Kiel bleibt dran
Domagoj Duvnjak, der mit einem gerissenen Außenband an den Start ging und hart attackiert wurde, gelang beim 7:7 der erneute Gleichstand. Dann schlug Svan wieder aus einem Nullwinkel zu, Mattias Andersson parierte einen Wurf und bediente erneut den dänischen Rechtsaußen, der am herauseilenden Landin vorbei zog und ins leere Tor traf. Andersson hielt dann einen Dahmke-Wurf fest, was Glandorf zur 10:7-Führung der SG verwertete (16.). Früh musste Gislason mit der Auszeit reagieren. Der Kieler Coach wechselte durch: Dominik Klein, Joan Canellas, Igor Anic und Steffen Weinhold kamen. Und die Maßnahmen griffen: Duvnjak bediente Anic zum 8:10, und Canellas verwandelte einen Siebenmeter zum 9:10. Zuvor hatte Rasmus Lauge einen Konter von Weinhold mit einem Foul gestoppt, hatte für das harte Einsteigen aber keine Zeitstrafe erhalten.
Klein erzielt erneuten Ausgleich
Dafür gab's Pfiffe von den Kieler Fans, die den Dänen aber nicht beeindruckten: Mit einem Doppelschlag brachte er seinen neuen Verein wieder mit drei Toren in Führung. Doch der THW schien nun bissiger: Weinhold traf, und der ehemalige Flensburger schnappte sich in der Defensive den Ball und bediente Klein zum 11:12, dem der Kieler Linksaußen per Gegenstoß kurz darauf den erneuten Ausgleich folgen ließ (22.). Doch in Führung gehen sollte der THW nicht, denn kurz darauf musste Duvnjak wegen eines angeblichen Gesichtstreffers gegen Henrik Toft Hansen für zwei Minuten auf die Bank. Kurios: Nicht der etwa zwei Meter vom Geschehen an der Mittellinie entfernte Feldschiedsrichter verhängte die Zeitstrafe, sondern der auf der Grundlinie stehende Torschiedsrichter. Nicht die einzige Entscheidung an diesem Abend, mit der sich die Unparteiischen den Zorn der Kieler Fans zuzogen.
Drei Tore zurück
Sonnabend Auswärtsspiel in Lemgo
Klein muss verletzt raus
Nach dem Wechsel kam Katsigiannis für Landin - und führte sich mit einer Parade gegen Lauge auch glänzend ein. Allerdings: Der ehemalige Kieler war vor seinem Wurf mit Klein zusammengeprallt, der Linksaußen verließ an seinem 32. Geburtstag humpelnd das Feld und konnte nicht wieder eingesetzt werden. Ekberg und Vujin vom Siebenmeterstrich verkürzten auf 17:19 (33.) - dann versetzte Kentin Mahé dem THW in Unterzahl zwei ganz schmerzhafte Treffer, ehe Andersson gegen Ekberg parierte. Glandorf räumte daraufhin Duvnjak aus dem Weg, der lange am Ellenbogen behandelt werden musste, und traf zum 22:17 (35.). Eine Vorentscheidung? Nein. Der THW kehrte mit Ekbergs Steal-Gegenstoß und Vujins 19:22 zurück, war nach dem 20:23 des immer stärker werdenden Duvnjak, einer Katsigiannis-Parade und Ekberg-Gegenstoß sogar wieder auf zwei Treffern dran (41.).
Flensburg zieht weg
Doch der Konter folgte prompt durch Glandorf, den die Kieler Defensive nicht in den Griff bekam - und dann hatten die "Zebras" auch noch Pech: Nach einer tollen Freiwurf-Variante scheiterte Anic am Lattenkreuz, und Lauge traf zum 25:21. Noch einmal stemmte sich Duvnjak mit einem Doppelschlag gegen die drohende Niederlage, ehe Lauge, Andersson mit einer Parade gegen Weinhold und Svan mit dem 28:23 (50.) die Weichen endgültig auf einen SG-Sieg in der Sparkassen-Arena stellten. Vier Minuten später war die Entscheidung gefallen: Andersson hielt einen Siebenmeter von Vujin, und Henrik Toft Hansen erzielte das 31:25 (55.). Der Rest war Flensburger Jubel über den höchsten Auswärtssieg in der Derbygeschichte und pure Kieler Enttäuschung über das erneute Verpassen des Final Four.