Viertelfinale! THW gewinnt bei den Rhein-Neckar Löwen
THW lässt Löwen nicht davonziehen
Doch die unglaublich intensiven ersten 30 Minuten sollten vor 10.712 Zuschauern nur der Auftakt für eine zweite Hälfte auf unglaublichem Niveau gewesen sein. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter, beide Teams kämpften und spielten auf einem absoluten Topniveau. Allein das Glück fehlte den "Zebras" weiterhin, die dadurch auch den Neustart etwas verpatzten: So scheiterte Ekberg erneut mit einem Strafwurf an Palicka, und kurz darauf setzte Bilyk den Ball an das Gehäuse - allein sieben Mal scheiterte der THW im Laufe der Partie am Gebälk. So gingen die Gastgeber durch einen Petersson-Schlagwurf mit 14:12 und durch den überragenden Ekdahl Du Rietz mit 15:13 und 16:14 in Führung. Doch die Kieler ließen die Löwen nicht davonziehen: Weinhold fackelte bei angedrohtem Zeitspiel den Ball aus 10 Metern ins Netz, Ekberg traf aus spitzem Winkel. Auch die Löwen machten Fehler: So zirkelte Palicka den Ball am leeren Tor vorbei und verpasste damit das 18:15. Auf der anderen Seite kam Nilsson für Bilyk in die Partie - und machte gleich das 16:17.
Dreimal Erfahrung doch einsatzbereit
Für eine Überraschung hatte der THW Kiel am Vormittag bei der so genannten technischen Besprechung gesorgt, bei der beide Teams ihren Kader für das Spiel benennen müssen: Nach dem Abschlusstraining hatten sowohl Rene Toft Hansen als auch Steffen Weinhold und Domagoj Duvnjak in Absprache mit der medizinischen Abteilung entschieden, sich in den Dienst der Mannschaft stellen zu können. Alle drei standen dann am Abend auch in der Startformation - allerdings war für Toft Hansen die Partie nach sechs Minuten beendet. Nach einem harten Abwehraktion gegen Alexander Petersson sah der Däne eine vertretbare Rote Karte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Partie optimal für die Zebras begonnen: Sofort waren Duvnjak mit einem Steal und Weinhold mit dem 1:0 in der partie, Duvnjak legte das 2:0 nach, und Rechtshänder Nikola Bilyk tankte sich durch die Defensive und netzte mit der linken Hand zum 3:0 ein. Satte 5:46 Minuten dauerte es, bis Hendrik Pekeler erstmals für die Gastgeber erfolgreich war.
Hin und Her
Die kamen nach Weinholds 4:1 immer besser in die Partie, weil Torhüter Andreas Palicka an die Hinspiel-Leistung anknüpfte - aber auch, weil die Kieler wieder viele Chancen liegen ließen. Nachdem der heute glücklose Ekberg mit einem Siebenmeter an Palicka gescheitert war, traf Gudjon Valur Sigurdsson zum 5:5-Ausgleich (15.). Die Partie nahm an Rasanz zu: Vujin und Nilsson brachten die Zebras in Führung, aber Groetzki und Pekeler, der den Ball nach einem Ekberg-Pfostentreffer von der Mittellinie unter die Latte des verwaisten Kieler Kastens nagelte, glichen aus. Nach einem weiteren technischen Fehler der Kieler Offensive war es erneut Sigurdsson, der die Löwen per Gegenstoß beim 8:7 erstmals in Führung brachte. Kurz darauf war Petersson der Nutznießer einer langen Fehlerkette auf beiden Seiten: 9:7.
Viertelfinal-Ticketverkauf startet Freitag
Der freie Vorverkauf und der Verkauf an Champions-Card-Inhaber mit Vorkaufsrecht für das Viertelfinal-Hinspiel (19.-23. April) gegen den FC Barcelona startet am Freitag, 31.3., um 13 Uhr. Das Vorkaufsrecht gilt bis Freitag, 7. April. Bis zu diesem Zeitpunkt muss das Vorkaufsrecht an der Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig), auf der THW-Geschäftsstelle (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr) oder im Online-Ticketshop eingelöst sein. Nach Ablauf der Frist gehen alle nicht gewandelten Tickets der Champions-Card-Inhaber in den freien Verkauf, der ebenfalls am 31. März um 13 Uhr startet. Tickets gibt es ab 13,50 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, bei CITTI, in der KN-Kundenhalle, in den famila-Märkten, im THW-Online-Ticketshop und unter der Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Auf geht's, Kiel!
Ausgeglichene erste Hälfte
Gut, dass Duvnjak die Übersicht behielt: Sein Traumpass fand in Wiencek einen dankbaren Abnehmer - insgesamt aber war die Chancenverwertung beim THW optimierungsfähig. So warf Zeitz weit über das leere Löwen-Tor - Duvnjak machte es kurz darauf besser: Seine Bogenlampe vom eigenen Kreis schlug zum 10:10 ein. Die Löwen konterten durch Mensah, der starke Bilyk glich aus. Pekeler zog den Ball über Landins Scheitel zum 12:11 in die Maschen, Bilyk bediente Wiencek zum Ausgleich. Und der Kieler Kreisläufer hätte den THW noch vor der Pause in Führung bringen können, doch zunächst landete sein Heber an der Latte, ehe Palicka den Nachwurf entschärfte. Nach 30 unglaublich intensiven Minuten lagen die Löwen beim 12:12 in der Gesamtrechnung noch immer mit einem Tor vor den Kielern.
Santos' frecher Leger
Packende Partie
Dramatik in der Schlussphase
Nach Spannung folgt Dramatik: Erst brachte der wie aufgedreht spielende Vujin seine Farben mit 25:24 in Führung, dann klaute Christian Zeitz in der Abwehr den Ball. Doch Ekberg setzte den Gegenstoß an die Latte, weshalb sich den Löwen die erneute Chance auf den Ausgleich bot: Schmid übernahm Verantwortung, fand aber seinen Meister in Landin. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende fand Vujin dann Wiencek am Kreis, und der Nationalspieler markierte das so wichtige 26:24 - damit hatten die "Zebras" mehr Auswärtstore als die Löwen im Hinspiel erzielt. Nun reichte ein Sieg mit einem Tor Unterschied für das Viertelfinale. Doch die Löwen sollten nicht mehr jubeln - auch wenn es dramatisch blieb. Landin hielt einen freien Wurf von Ekdahl du Rietz, Appelgren tat es ihm auf der Gegenseite gegen Bilyk nach. 90 Sekunden waren da noch zu spielen, und von diesen agierten die Löwen nach Wienceks harter Zeitstrafe 65 Sekunden in Überzahl.
Der Rest war Jubel
Die große Chance zum Anschluss bot sich Hendrik Pekeler, doch sein Wurf an die Lattenunterkante prallte auf, statt hinter die Torlinie. Die Entscheidung, auch wenn die Löwen nach einem Zeitspiel der "Zebras" noch einmal in Ballbesitz kamen. Doch Landin machte auch den finalen Wurf der Mannheimer zunichte - der Rest war grenzenloser Jubel in Schwarz-Weiß. Völlig losgelöst eilte die Zebraherde in Richtung ihres Kapitän-Gespanns aus "Dule" Duvnjak und Niklas Landin, bahnte sich die Freude irre schnell ihren Weg in die zuvor angespannten Gesichter auf dem Feld und der Bank. Mit einer unglaublichen Energieleistung und dem persönlichen Einsatz der angeschlagenen Spieler hatten die Schwarz-Weißen die SAP-Arena gestürmt: Der THW Kiel steht zum 13. Mal in Folge im Viertelfinale der VELUX EHF Champions League!