THW verliert Heimspiel gegen den dänischen Meister
Landin fehlt erneut
Fehler prägen die erste Halbzeit
Die Partie begann, wie sie endete: Mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Und doch erwischten die Kieler den besseren Start, legten dank eines gut aufgelegten Domagoj Duvnjak ein schnelles 4:1 (9.) und 6:2 (12.) vor. Doch bereits in dieser Phase war zu spüren, dass im Offensivspiel der "Zebras" ordentlich Sand im Getriebe knirschte. Die Gäste indes legten mit zunehmender Spielzeit ihre Nervosität ab - allen voran die erfahrenen Michael Knudsen, Nikolaj Markussen und Sebastian Skube: Sie organisierten die quälend lange vorgetragenen BSV-Angriffe, an deren Ende sie oft die Lücke in der an sich solide stehenden Kieler Deckung fanden. Tor um Tor robbten sich die Dänen nun heran, waren beim 5:7 (18.) erstmals wieder in Reichweite. Der THW, bei dem viel gewechselt wurde, um nach anstrengenden Wochen die Belastung auf vielen Schultern zu verteilen, konterte mit Ekberg und Bilyk zum 9:5. Neun Minuten waren da im ersten Durchgang noch zu spielen.
Rasmussens Pakt mit dem Gebälk
Und diese neun Minuten waren ein Vorgeschmack auf das, was die Fans auch nach der Pause erwarten sollte: Die BSV-Deckung rührte Beton an, hinter dem sich Rasmussen immer mehr steigerte. Nur dem ansonsten glücklosen Marko Vujin und Bilyk sollte in den neun Minuten bis zum Wechsel noch ein Tor gelingen, während die Gäste trotz eines stark haltenden Andreas Wolff gleich fünfmal einnetzen konnten. Die Waage neigte sich langsam in Richtung der Gäste, die mehr als 400 dänischen Fans witterten Morgenluft. Auch, weil Pfosten und Latte des BSV-Tores offensichtlich einen Pakt mit Schlussmann Sören Rasmussen geschlossen hatten: Gleich vier Mal scheiterten die Kieler vor dem Wechsel am Gebälk, nach der Pause, in die der THW mit einer knappen 11:10-Führung ging, wurde es nicht besser: Christian Zeitz' Wurf prallte vom Innenpfosten an den Innenpfosten und an Rasmussens Beine - allein den Weg ins Tor fand er nicht.
Dänen gehen in Führung
So schafften die Gäste in der 34. Minute den Ausgleich und wurden immer selbstbewusster. Die Kieler hielten dagegen, gingen in Unterzahl bei einem Gegentreffer von Damgaard durch Raul Santos, Christian Sprenger und Duvnjaks Tempogegenstoß mit 15:13 in Führung, legten nach dem erneuten Ausgleich durch Santos und Ekbergs verwandelten Siebenmeter das 17:15 nach. Doch irgendwie war der sprichwörtliche Wurm drin: Die Abpraller nach Wolff-Paraden landeten bei Knudsen, und nach Zeitz' 109 km/h-Fackel in den Winkel erwischte Hundstrup einen viel zu hohen Pass auf den Kreisläufer und netzte per Heber zum 18:18 ein. Rasmussen hielt daraufhin einen Duvnjak-Wurf fest, wofür sich Thomsen im Gegenstoß bedankte. In der 48. Minute waren die Dänen erstmals nach dem 1:0 wieder in Führung.
Nächster Stopp: Magdeburg
Rasmussen wird zur Wand
Nun war es Zeit, dem zweimal der Ausgleich gelang. Nach dem 20:20 (52.) traf Nielsen zur BSV-Führung, dann wurde ein Zeit-Wurf geblockt, was Knudsen zum 22:20 vergoldete. Noch war aber genug Zeit für die "Zebras", dem Spiel eine Wende zu geben. Erst Recht nach Ekbergs Siebenmeter-Tor zum 21:22 - doch Rasmussen hatte etwas dagegen. Er wurde nun zur unüberwindbaren Mauer, knöpfte Wiencek und Santos mit einer Doppelparade freie Bälle ab, wiederholte dieses Kunststück kurz darauf noch einmal gegen Dissinger und Santos, während Knudsen mit seinem siebten Treffer alles klar machte. Am Ende jubelten die Gäste über einen verdienten 24:21-Erfolg, während sich die Kieler enttäuscht bei ihrem Publikum bedankten.