Rückspiel gegen Szeged: Sonntag geht es um alles oder nichts!
"Zebras" brennen auf das Rückspiel
Am Sonntag geht es nicht weniger als um die Erfüllung eines Traums. Des THW-Traums, erneut nach Köln zu fahren, wenn dort Ende Mai die besten vier Mannschaften Europas beim "VELUX EHF Final4" den Thron des Champions-League-Siegers besteigen wollen. "Beim Finalturnier der Champions League dabei zu sein, ist das größte, was man im Vereinshandball erleben kann", sagt Domagoj Duvnjak. "Ich möchte mit dem THW Kiel unbedingt nach Köln!" Dafür müssen die "Zebras" und ihre Fans am Sonntag gegen MOL-Pick Szeged alles geben. "Wir haben die erste Halbzeit dieses Viertelfinales verloren. Das war ärgerlich, aber umso mehr freuen wir uns auf die zweite Hälfte. Dann, wenn wir mit unseren Fans im Rücken spielen. Für solche Partien trägt man das THW-Trikot", gab sich Kapitän Filip Jicha, der am Sonntag seinen 33. Geburtstag feiert, direkt nach dem Hinspiel kämpferisch.
Zebraherde hofft auf grandiose Unterstützung
Die komplette "Zebraherde" baut auf die Unterstützung der grandiosen schwarz-weißen Fans - auch Henrik Lundström. Der 35-Jährige, inzwischen eigentlich als Manager für den schwedischen Erstligisten Redbergslids Göteborg verantwortlich, hatte nach einem Jahr Handballfeld-Pause im Hinspiel sein Comeback in der "VELUX EHF Champions League" gegeben. Lundström, der die Königsklasse schon dreimal mit dem THW Kiel gewinnen konnte, machte ein starkes Spiel und erzielte vier Treffer aus vier Versuchen. "Ich habe in Kiel viele solcher Entscheidungs-Spiele erlebt. Unsere Fans werden uns den Rücken stärken“, ist sich Lundström sicher. Auch Steinar Ege, "Comebacker" Nummer zwei im Zebra-Trikot, hofft auf die Kieler Fans: "Wir brauchen sie. Unsere Zuschauer können für uns auf dem Feld zu einem Extra-Mann werden!" Und Joan Canellas ergänzt: "Unsere Fans müssen uns helfen - nur gemeinsam können wir es nach Köln schaffen!"
Rund um das Spiel
Aufgrund des Frühjahrsmarktes steht am Sonntag der Wilhelmplatz nicht als Parkfläche für Besucher des Spiels zur Verfügung. Es empfiehlt sich daher, etwas früher anzureisen - auch weil im Foyer Europaplatz ein Sonderverkaufs-Stand mit besonderen Angeboten auf die THW-Fans wartet: Unter anderem gibt es Champions-League-Komplettpakete aus Trikot und Hose für 65 Euro. Außerdem werden Champions-League-Hosen für 12 Euro und diverse adidas-Sporttextilien der vergangenen Saison ab 10 Euro angeboten. Wichtig: Artikel werden mit und ohne Beflockung angeboten – allerdings nur solange der Vorrat reicht!
THW braucht Sieg mit drei Toren Unterschied
Die Unparteiischen der Begegnung sind Oyvind Togstad und Rune Kristiansen. Die beiden Norweger leiten ihre vierte Partie mit Kieler Beteiligung. Als offizielle Delegierte der Europäischen Handball Föderation (EHF) reisen Sotiris Migas aus Griechenland und Anton Schlick aus Österreich nach Kiel. Die Ausgangslage vor "zweiten Halbzeit" dieses Viertelfinal-Krimis ist klar: Nach der 29:31-Hinspielniederlage benötigen die "Zebras" einen Sieg mit mindestens drei Toren Vorsprung, wenn der Traum von Köln wahr werden soll. Zwei Tore vor reichen, wenn die Gäste weniger als 29 Tore werfen. 60 Minuten Spannung und Dramatik stehen Kiel ins Haus. 60 Minuten Handball pur. Ein Spiel, in dem die "Zebras" auch auf ihren "Hexenkessel" Sparkassen-Arena bauen. Sonntag gilt es: Auf geht's, Kiel!
Palicka vor Rückkehr
"Sonntag geht es für uns um alles oder nichts. Wir brauchen im Rückspiel vor allen Dingen unsere Fans. In Szeged flog fast das Dach weg, solch eine Atmosphäre brauchen wir Sonntag über volle 60 Minuten auch", hofft THW-Geschäftsführer Thorsten Storm auf einen brodelnden Hexenkessel in Kiel. THW-Trainer Alfred Gislason muss im Rückspiel gegen Szeged auf Dominik Klein (Kreuzbandriss) und Johan Sjöstrand, der am Malta-Fieber erkrankt ist, verzichten. Dafür hofft Andreas Palicka auf ein Comeback: "Normalerweise dauert der Heilungsprozess bei meiner Verletzung zwischen sechs und acht Wochen, ich mache jetzt seit vier Wochen Reha. Ich habe trotzdem große Hoffnung, dass ich beim Rückspiel gegen Szeged mein Comeback feiern kann." Neben Kim Sonne wird auch Steinar Ege wieder im Kader stehen.
Noch Tickets erhältlich
KN: Letzter Schritt zum Final4 wird zur Schwerstarbeit
Kiel. Ein Schritt trennt den deutschen Handballmeister THW Kiel noch von einem der ganz großen Ziele der Saison: Ein Spiel steht zwischen den Kielern und dem Erreichen des Final4 der Champions League in Köln. 60 Minuten harter Kampf warten auf die Zebras und ihre Fans. Denn nach der 29:31-Niederlage braucht der THW morgen (19.30 Uhr, Sparkassen-Arena) einen Heimsieg gegen MOL Pick Szeged aus Ungarn, um wie in den vergangenen drei Jahren in Folge bei dem Großereignis in der Kölner Lanxess-Arena (30./31. Mai) dabei zu sein. "Es ist der letzte Schritt nach Köln. Aber diesen muss man sich verdienen", sagt THW-Trainer Alfred Gislason und ergänzt: "Dieses Spiel gegen Szeged ist eines der wichtigsten in der gesamten Saison." Gegen die "gute und erfahrene Mannschaft" aus Ungarn wird es eine große Aufgabe, so Gislason, das Ergebnis aus dem Hinspiel umzudrehen. Ein Zwei-Tore-Vorsprung muss her, wenn Szeged weniger als 29 Treffer erzielt. Mindestens drei müssen es sein, sollte sich das Torergebnis der Gäste auf über 30 schrauben. "Dafür müssen wir alles geben", so Gislason. Mit dem eigenen Angriff war der THW-Trainer im Hinspiel zufrieden, auch wenn der Abschluss nicht immer gelang: "Wir müssen diese Angriffsarbeit wiederholen und beim Torwurf noch konzentrierter sein. Sechs verworfene Großchancen dürfen wir uns nicht wieder erlauben." Und in der Abwehr gilt es, vom Anpfiff weg zu einer geschlossenen Reihe zu finden. "Die Torhüter brauchen die Unterstützung. Wir hoffen, dass Palle (Torhüter Andreas Palicka, d. Red.) wieder spielen kann. Das wäre eine große Verstärkung. Er hat bereits im Training getestet." Weiter fehlen wird definitiv Johan Sjöstrand (Malta-Fieber). Und mit Verletzungen plagen sich Rune Dahmke (Fußgelenk) und Rasmus Lauge, der sich im Training eine Bauchmuskel-Zerrung zugezogen hat. Da kann Gislason aufatmen, dass Henrik Lundström nach seinem spontanen Comeback in Ungarn mit vier Treffern einen großen Auftritt hatte. "Als wäre er nie weg gewesen", so Gislason, der darauf hofft, dass das norwegische Schiedsrichter-Gespann morgen anders als das weißrussische Duo im Hinspiel die Pfiffe wegen Zeitspiels gerecht auf beide Seiten verteilt. Die Szegediner, die heute via Frankfurt und Hamburg nach Kiel reisen, gehen die Aufgabe in der Kieler Arena mit großem Respekt an. "Wir müssen unsere Leistung im Vergleich zum Hinspiel noch steigern - vor allem in der Abwehr. Wir müssen an uns glauben, dürfen keinen Ball verloren geben und müssen schnell im Rückzugsverhalten sein. Wenn wir in einer Halle wieder dieser eine Chance haben wollen, dann müssen wir eine großartige Performance abliefern", sagt Szegeds Trainer Juan Pastor. (Von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2015)