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Spiel drei in fünf Tagen: Donnerstag empfängt der THW Kiel den HC Erlangen
Nicht einmal 45 Stunden nach dem Abpfiff des erfolgreichen European-League-Heimspiels gegen den FC Porto sind die Zebras erneut gefordert: Am Donnerstag empfängt der THW Kiel in der stärksten Liga der Welt den HC Erlangen zum dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen. Anwurf der Partie gegen die vehement um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste ist um 19 Uhr in der Wunderino Arena, DYN überträgt live. Fans, die die Zebras bei diesem neuerlichen Kraftakt unterstützen möchten, bekommen bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de, im offiziellen Online-Zweitmarkt von Fans für Fans sowie in der THW-FANWELT, die am Spieltag von 10 Uhr bis zum Anpfiff durchgehend geöffnet hat, noch Eintrittskarten.
Jicha: "Die Aufgabe steht - los geht's"
Der dichte Terminplan zwingt die Zebras einmal mehr zu einer ungewöhnlichen "Vorbereitung": Am Dienstagabend ging es für die Spieler des THW Kiel gegen Mitternacht nach Hause, am Mittwochnachmittag versammelte Trainer Filip Jicha seine Herde zu einer kombinierten Einheit aus Regeneration, Videostudium des HC Erlangen und kurzen taktischen Einweisungen. "Alles sehr dosiert, mehr ist in dieser kurzen Zeit und nach der langen Busfahrt zurück aus Wetzlar sowie dem Spiel am Dienstag nicht möglich", erklärt Jicha. "Wir werden nicht frischer und schleppen einiges aus den vergangenen Tagen mit. Aber: Mir macht dieses 'Basteln' unglaublich viel Spaß, und wir werden das Programm nicht als Ausrede gelten lassen: Die Aufgabe gegen den HC Erlangen steht. Los geht's!"
Erneut steckt Erlangen im Kampf um den Klassenerhalt
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Winter-Neuzugang: Viggo Kristjansson
Genau wie die Kieler in Wetzlar mussten auch die Erlanger am Wochenende eine Niederlage verdauen. Das Heimspiel gegen den HSV Hamburg verloren die für ihre harte Abwehrarbeit gefürchteten Franken deutlich mit 29:35, was den Abstand vom 17. Tabellenplatz zum rettenden Ufer nicht geringer werden ließ. Eigentlich hatte der HC Erlangen darauf gehofft, die schlechten Tage hinter sich gelassen zu haben. Nach einer miserablen Saison 2023/24, in der die Erlanger dem drohenden Abstieg nur knapp entgehen konnten und am Ende auf Rang 16 landeten, hatten die Franken in der neuen Spielzeit eigentlich anderes im Sinn als den erneuten Kampf um den Klassenerhalt. Der drittletzte Rang, das wurde vor dem Beginn der Spielzeit offen kommuniziert, sei eindeutig zu wenig für die Ambitionen des HC Erlangen. Stattdessen hörte man im Umfeld immer lauter werdende Forderungen, der Klub solle sich bei seinen Möglichkeiten doch eher für die Teilnahme am internationalen Geschäft wappnen.
Martin Schwalb an der Seitenlinie
Doch die Realität sagt etwas anderes aus, denn die Situation für den HC ist aktuell erneut dramatisch: Nur fünf Punkte aus 18 Spielen stehen auf der Habenseite. Eine Entwicklung, die niemand vorhersehen konnte. Und doch hate Johannes Sellin im Sommer davor gewarnt, die Ziele zu hoch zu stecken: "Es ist für uns vermessen, auf Europa zu schauen." Dem HCE stehe vielmehr etwas Demut gut zu Gesicht, meinte der Europameister von 2016, der von der Vereinsführung um den Aufsichtsratsvorsitzenden Carsten Bissel und Geschäftsführer René Selke als Novize plötzlich auf den Cheftrainer-Posten befördert worden war. Inzwischen sitzt auch Johannes Sellin nicht mehr als Chefcoach auf der Bank des HC Erlangen, zieht aber als Kaderplaner" weiter die Fäden im Hintergrund. Unter dem als "Retter" verpflichteten Martin Schwalb gewannen die Erlanger zum Amtseinstand im Oktober gegen den 1. VfL Potsdam zwar ihr erstes Spiel der Saison, viele weitere Erfolge konnten allerdings nicht mehr gefeiert werden, wenngleich der Heimsieg gegen Frisch Auf! Göppingen und der aufopferungsvolle Kampf gegen die SG Flensburg-Handewitt, gegen die man nach einem Halbzeit-Unentschieden dann doch noch verlor, für Aufsehen sorgten.
Quenstedt kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück
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Herbst-Neuzugang: Dario Quenstedt
Allerdings: Knappe Niederlagen wie gegen die HSG Wetzlar (22:25) oder im Hinspiel gegen den HSV Hamburg (27:28) sorgten neben großem Verletzungspech mit dafür, dass es beim HCE aktuell brenzlig ist. Schlimm erwischt hat es den algerischen Nationaltorwart Khalifa Ghedbane: Er musste am Knie operiert werden und wird voraussichtlich gleich mehrere Monate ausfallen. Kapitän und Kreisläufer Sebastian "Flamme" Firnhabers Rehabilitation nach einem Kreuzbandriss macht nach zwischenzeitlichen Komplikationen nunmehr sehr erfreuliche Fortschritte, mit dem Ex-Kieler und -Altenholzer kann aber erst zur neuen Saison wieder gerechnet werden. In Kiel mit dabei sein wird aber ein weiterer ehemaliger Kieler: Im November holte der HCE nach Ghedbanes Verletzung Dario Quenstedt (zuletzt TSV Hannover-Burgdorf) aus dem Ruhestand zurück.
HCE holte im Winter drei Verstärkungen
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Winter-Neuzugang: Milos Kos
Überhaupt lässt man bei den Franken nichts unversucht, die Mission Klassenerhalt zum Erfolg zu führen. Noch während der WM-Pause rüstete man in Erlangen personell stark auf und setzte mit gleich drei Neuzugängen neue Impulse im Team: Mit Viggo Kristjansson (kam für eine sechsstellige Ablösesumme vom SC DHfK Leipzig), Milos Kos (von Champions-League-Teilnehmer RK Zagreb) und Finn Zecher (vom TuS N-Lübbecke) soll es nun in Richtung Klassenerhalt gehen. Gehen mussten dafür der schwedische Rückraumspieler Jonathan Svensson (zur MT Melsungen), U-21-Weltmeister Stephan Seitz (nach Leipzig) sowie Kreisläufer Stefan Bauer (nach Nordhorn). Doch das Verletzungspech blieb dem HCE auch bei den Neuzugängen treu: Kristjansson wird die ersten Spiele der Rückrunde wegen einer Knieverletzung verpassen. Sellin sprach nach dessen Trainingsunfall von "Glück im Unglück".
Noch Tickets erhältlich
So oder so: Dem THW Kiel steht am Donnerstag die dritte schwere Aufgabe in nicht einmal fünf Tagen ins Haus. Geleitet wird die Begegnung von Martin Thöne und Marijo Zupanovic, DYN überträgt ab 19 Uhr live."Das ist ein dickes Brett, das es zu bohren gilt", hatte THW-Kapitän Patrick Wiencek vor dem erfolgreichen Hinspiel (37:28, siehe Spielbericht) gesagt. "Daran hat sich nichts geändert", bekräftigt Wiencek heute. "Erlangen ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft, die ohne Druck nach Kiel fährt und sich seit dem Wochenende auf uns vorbereiten konnte, während wir am Dienstag noch gegen Porto ran mussten. Aber wir haben ein Heimspiel, und das wollen wir mit unserer 'weißen Wand' unbedingt gewinnen!" Fans, die den Zebras beim Kraftakt gegen Erlangen in der Wunderino Arena zu zwei Punkten verhelfen möchten, können sich bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de sowie in der THW-FANWELT, die am Spieltag von 10 Uhr bis zum Anpfiff durchgehend geöffnet hat, noch ihre Plätze sichern. Weiter geht's gegen Erlangen, Kiel!