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Niclas Ekberg erzielt sein 1000. Bundesliga-Tor

Bundesliga

Niclas Ekberg erzielt sein 1000. Bundesliga-Tor

Das Spitzenspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen die MT Melsungen bot dem aufmerksamen Beobacher viele Geschichten: Da war die frühe rote Karte gegen Domagoj Duvnjak, da war die Weltklasse-Leistung von Niklas Landin, da war die grandiose Stimmung in der Sparkassen-Arena, die die Zebras letztlich zum großartigen 38:26-Kantersieg trug. In all dem Trubel ging eine fantastische Geschichte beinahe ein wenig unter: Als Niclas Ekberg in der 39. Minute zum Siebenmeter antrat und seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Johan Sjöstrand überwand, hatte der THW Kiel beim 26:16 erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Ekberg reckte kurz den linken Wurfarm zum Jubel und stand wenige Sekunden später bereits wieder in der Deckung. Dabei war dieser Treffer, eines von insgesamt zehn Ekberg-Toren in dieser Begegnung, ein besonderer: Es war das 1000. Bundesliga-Tor des schwedischen Rechtsaußen!

Ekbergs ungewöhnlicher Kiel-Start

Rückblende: Am 24.8.2012 wurde Niclas Ekberg von Sabine Holdorf-Schust begrüßt

Als sich Niclas Ekberg am 24. August 2012 in der Geschäftsstelle den Mitarbeitern des THW Kiel vorstellte, war der damals 23-Jährige gerade als Torschützenkönig und Silbermedaillengewinner von den Olympischen Spielen in London zurückgekehrt. Sein damaliges sportliches Zuhause, der dänische Topclub AG Kopenhagen, existierte indes nicht mehr: Während Ekberg in London auf Torejagd für Schweden ging, meldete der dänische Hauptstadtverein Insolvenz an. "Wer weiß, wofür es gut war. Jetzt spiele ich dort, wo ich immer spielen wollte. In dieser unglaublichen Arena, in dieser unglaublichen Atmosphäre, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Das ist ein großer Schritt in meiner Karriere", hatte Ekberg kurz nach der Vertragsunterschrift beim THW Kiel gesagt - in bestem Englisch, denn Deutsch sprach er damals noch nicht: "In der Schule hatte ich Spanisch als zweite Fremdsprache. Das war wohl die falsche Wahl. Die größte Handballkultur gibt es eben in Deutschland." Sympathisch, bodenständig und mit viel Humor: So spielte sich Ekberg schnell in die Herzen der Fans. Und längst hat sich eine seiner Hoffnungen, nämlich in Kiel mit seiner großen Tradition schwedischer Top-Spieler eigene Spuren zu hinterlassen, erfüllt: "Niclas ist einer unserer Führungsspieler", sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi unlängst über den heute 30-jährigen Rechtsaußen.

385 Mal im THW-Trikot

1002 Mal jubelte Niclas Ekberg bisher in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga

Und das nicht nur auf dem Platz, auf dem Niclas Ekberg in inzwischen 385 Spielen das THW-Trikot trug. Satte vier Treffer pro Begegnung erzielte der Schwede dabei durchschnittlich - mit deutlich steigender Tendenz. In der vergangenen Saison war der "Kabinen-DJ" der Zebras im Schnitt 5,6 Mal pro Spiel erfolgreich, in dieser Spielzeit sind es bereits sechs Treffer pro Partie. Gegen die MT Melsungen übersprang der schwedische Nationalspieler, der derzeit in seinem Heimatteam eine Pause eingelegt hat, bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit die Zehn-Tore-Marke. Regelmäßig ist der Linkshänder, auch durch seine Eiseskälte beim Wurf vom Siebenmeter-Strich, erfolgreichster Werfer der Zebras. Mit 70 Treffern ist er aktuell bester Torschütze des THW Kiel in der "stärksten Liga der Welt", belegt ligaweit derzeit Rang fünf. Jetzt durchbrach er die magische 1000-Tore-Schallmauer in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga: Nach Steffen Weinhold ist Ekberg das zweite aktuelle Zebra, dem dieses Kunststück gelang. Der nächste THW-Spieler steht aber bereits in Warte-Position: Domagoj Duvnjak hat bisher 992 Bundesliga-Tore erzielt, 462 davon im Dress des HSV. Jetzt wird aber erst einmal Niclas Ekberg gefeiert, der 349 seiner Bundesliga-Treffer per Siebenmeter erzielte und bei aller Torejagd immer bescheiden ist: "Wichtig ist nicht, wer die Tore erzielt, sondern dass wir als Mannschaft gewinnen", sagte die Nummer "18" nicht nur nach dem Sieg gegen Melsungen. Herzlichen Glückwunsch zu jetzt 1002 Bundesliga-Toren, Niclas!