THW Kiel reist zum Spitzenspiel nach Magdeburg
Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nimmt in den kommenden Tagen richtig Fahrt auf: Für den THW Kiel steht am Sonnabend das erste Auswärtsspiel der noch jungen Saison auf dem Programm. Und dieses hat es in sich, reisen die Zebras doch zum SC Magdeburg. "Das ist eine der schwersten Auswärtshallen der Welt", sagt THW-Trainer Filip Jicha. "Wir reisen mit Respekt vor dem Gegner an, aber wir wollen die Herausforderung annehmen!" Anwurf in der ausverkauften Getec-Arena ist am Sonnabend um 18:10 Uhr. Alle Handball-Fans in Deutschland können den Kracher zwischen dem SCM und den Schwarz-Weißen kostenlos im Free-TV verfolgen: Neben Sky überträgt nämlich auch die ARD-Sportschau live.
Mammutaufgabe Magdeburg
Die Kieler stehen jetzt vor einer Mammutaufgabe: Am Samstag müssen sie im Topspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beim SC Magdeburg antreten. "Die Getec Arena wird brennen, für die Magdeburger ist es das Spiel des Jahres", weiß Sky-Experte Stefan Kretzschmar. "Es wird eine der schwersten Auswärtshürden, die Kiel zu bewältigen hat - vielleicht sogar die schwerste." In der Tat warten die Kieler seit mehr als zwei Jahren auf einen Liga-Erfolg gegen die Magdeburger, auswärts gewannen sie zuletzt im April 2015 zwei Punkte in der Börde (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Anwurf in der Getec-Arena ist Samstag um 18:10 Uhr, geleitet wird die Begegnung von Christoph Immel und Ronald Klein. "Es wird ein packendes Match, in dem beide Mannschaften alles für den Erfolg geben werden", sagt THW-Kreisläufer Patrick Wiencek. "Wir wollen endlich wieder in Magdeburg gewinnen - dafür muss Samstag aber alles passen!"
Besonderes Spiel für Dario Quenstedt
Freut sich auf das Spiel in seiner Heimat: Dario Quenstedt
Auch THW-Torhüter Dario Quenstedt weiß um die Schwere der Aufgabe: "Die Getec-Arena macht es jeder Mannschaft schwer", sagt der in Magdeburg geborene und dort bis zuletzt spielende 29-Jährige. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dieses Spiel sei für mich eines wie jedes andere." Die Rückkehr in seine Heimat werde sehr emotional, erklärt der sympathische Neuzugang der Kieler: "Freunde werden dort sein, meine Familie - das wird ein ganz besonderes Spiel." Und dennoch möchte Quenstedt natürlich helfen, dass der THW Kiel endlich wieder beide Punkte aus Magdeburg mit zurück an die Förde nehmen kann: "Ich habe vielleicht einen kleinen Vorteil, weil ich die Wurfbilder der Magdeburger Spieler ganz gut kenne." Zumindest derjenigen, die in der vergangenen Saison zweimal den THW Kiel geschlagen haben. Denn vor dieser Spielzeit hat der SCM noch einmal aufgerüstet: Gleich sechs neue Spiele begrüßte Trainer Bennet Wiegert zum Trainingsauftakt in der Börde.
Sechs Neuzugänge
Neuzugang aus Schweden: Tobias Thulin
Für Quenstedt verpflichteten die Sachsen-Anhaltiner den 24 Jahre alten schwedischen Nationaltorhüter Tobias Thulin vom ehemaligen Wislander-Club Redbergslid IK. Für Robert Weber, in den vergangenen Jahren Torschütze vom Dienst beim SCM, kam Rechtsaußen Tim Hornke vom TBV Lemgo. Hornke gehörte mit 215 Treffern in der abgelaufenen Spielzeit zu den besten Torschützen der Liga. Den Weggang von Mads Christiansen, der in seine dänische Heimat zu Aalborg Handbold zurückkehrte, kompensierten die Magdeburger mit der Verpflichtung von Christoph Steinert: Der 29 Jahre alte Linkshänder war zuletzt im rechten Rückraum des HC Erlangen aktiv. Gleich doppelt verstärkt hat sich der letztjährige Tabellendritte am Kreis: Neben Zeljko Musa, seit 2015 bei den Magdeburgern, stehen Wiegert ab sofort mit 2,05-Meter-Mann Erik Schmidt (zuletzt Füchse Berlin) und Moritz Preuss vom VfL Gummersbach, der sich allerdings in der Vorbereitung das Kreuzband riss und lange ausfällt, gleich zwei weitere Alternativen für Abwehr und Angriff zur Verfügung. Und im linken rückraum sorgt der Nordmazedonier Filip Kuzmanovski für Gefahr. "Wir sind gut aufgestellt", kommentierte Wiegert vor der Saison die Kaderzusammenstellung.
THW reist zum Tabellenführer
Bisher unterstrichen die Ergebnisse des SCM diese Aussage: Zum Auftakt gab es ein lockeres 38:26 gegen den Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten, beim TBV Lemgo drehte man einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand in einen klaren 32:24-Erfolg, und am Mittwoch folgte ein 39:27-Schützenfest gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Die Tormaschinerie des SC Magdeburg läuft also bereits auf Hochtouren, und mit 6:0-Zählern und der beeindruckenden Tordifferenz von +32 hatte sich der SCM nach drei Spieltagen an die Spitze der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gesetzt. "Der SCM ist gut in die Spielzeit gestartet", sagt Jicha. "Aber dieses Spiel ist genau das, was wir suchen. Es gibt doch nichts schöneres im Handball als ein solches Spitzenspiel. Wir haben uns intensiv auf Magdeburg vorbereitet. Das wird eine richtig schwere Aufgabe, bei der wir kühlen Kopf bewahren müssen." Weiter geht's in Magdeburg, Kiel!