Klarer Heimsieg mit Anlauf: THW bezwingt Göppingen
Dissinger und Wiencek müssen zuschauen
Mit Lukas Nilsson und Andreas Wolff hatte THW-Trainer Alfred Gislason nur zwei Neuzugänge in die Start-Aufstellung beordert, während Christian Dissinger und Patrick Wiencek die Partie verletzt nur von der Tribüne aus verfolgen konnten. Auf der Gegenseite hatte Magnus Andersson alles andere als die Qual der Wahl: Mit Tim Kneule, Zarko Sesum, Kapitän Manuel Späth, der sein erstes FAG-Spiel in zehn Jahren verpasste, und Daniel Fontaine musste er auf gleich vier Leistungsträger verzichten, sodass neben Trainer Andersson und dem Betreuerstab lediglich drei Feldspieler und ein Torwart auf der Bank Platz nahmen.
Nilsson mit vier Treffern in 15 Minuten
Trotzdem waren die Grün-Weißen nicht nach Kiel gekommen, um eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen abzuhalten. Das wurde bereits in der Anfangsphase klar: Mit einer aggressiven Abwehr, einem schnellen Rückzugsverhalten und lange vorgetragenen Angriffen stellten sie die "Zebras" vor Herausforderungen. Die nahm zunächst Lukas Nilsson an: Der 19-jährige Schwede fand in der ersten Viertelstunde gleich viermal die Lücke im gegnerischen Abwehrverbund, trug so seinen Teil zur 8:5-Führung bei, die Rene Toft Hansen nach einem Lattenkracher von Domagoj Duvnjak sogar auf 9:5 ausbaute. Doch die Kieler machten auch Fehler: Vor allem im schnellen Zusammenspiel lief es zunächst nicht richtig rund, und als Primoz Prost einige Rückraumwürfe entschärfen konnte, verkürzten die Gäste auf 9:10 (20.).
Göppingen gleicht aus
Weil die Fehlerquote bei den "Zebras" hoch blieb, gelang Frisch Auf durch einen Gegenstoß von Anton Halen sogar der Ausgleich. Gut, dass Marko Vujin mit einem wahren Hüftgeschoss das 13:12 erzielen konnte, kurz darauf mit einem Traumpass Ilija brozovic zum 15:14 bediente. Jetzt war Stimmung in der Bude - nicht zuletzt, weil Gislason nach 27 Minuten erstmals Christian Zeitz in einem Heimspiel einsetzte. Der Linkshänder klaute sich dann auch gleich einmal in unnachahmlicher Manier einen Pass der Göppinger und bediente Rune Dahmke zum 16:14-Pausenstand. Ein hartes Stück Arbeit im Glutofen Sparkassen-Arena lag hinter den "Zebras", weitere 30 Minuten harter Arbeit standen ihnen ins Haus.
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Zeitz packt den Hammer aus
Gislason reagierte und beorderte Blazenko Lackovic in die Abwehr und holte auch Raul Santos von der inaktiven Liste. Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte aber den Gästen: Adrian Pfahl glich zum 16:16 aus (32.), ehe die Kieler zum ersten Zwischenspurt ansetzten: Zeitz bediente Toft zum 17:16, Duvnjak tankte sich zum 18:16 durch die Defensive, und nach Bilyks 19:16 kam der große Moment des Christian Zeitz. Mit schnellen Schritten gings aufs Tor zu, und der Linkshänder packte den "Hammer" aus: Mit 107 km/h feierte Zeitz sein Heim-Tor-Debüt nach seiner Rückkehr an die Förde, was die Fans mit ohrenbetäubendem Jubel angemessen feierten. Dann jedoch brachten sich die "Zebras" nach einer Zeitstrafe für Duvnjak durch einen Wechselfehler noch einmal in Bedrängnis.
Wolff macht den Kasten dicht
Jetzt übernahm Steffen Weinhold das Ruder: In Bedrängnis netzte er zum 21:17 ein, und lief kurz darauf seinen Gegenstoß quasi durch drei Gegenspieler hindurch konsequent zu Ende: 22:18. Nach 46 Minuten hatten die Kieler den Schlüssel zum Sieg endgültig gefunden: Lackovic sorgte mit Brozovic für Stabilität in der Abwehr, und dahinter schwang sich Andreas Wolff zu großartiger Form auf. Reihenweise hielt der Kieler Keeper schwere Bälle, was seinen Kollegen Niklas Landin, zuvor im Spiel gegen Lemgo überragend, auf der Bank zum Jubeln brachte. Dann halfen auch noch die Gäste, die sich nach Kaufmanns Zwei-Minuten-Strafe für anschließendes heftiges Protestieren eine weitere Strafe einhandelten, was Duvnjak zu einem Wurf ins verwaiste Tor aus 30 Metern einlud: Beim 25:19 (49.) steuerte der THW einem weiteren klaren Sieg entgegen, den Wolff mit seinen Paraden und die Linkshänder Zeitz/Vujin unter Dach und Fach brachten.