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Start-Ziel-Sieg: Starker Auftritt in Aalborg

Champions League

Start-Ziel-Sieg: Starker Auftritt in Aalborg

Am fünften Spieltag der EHF Champions League hat der THW Kiel deutlich mit 31:23 (17:9) bei Aalborg Handbold gewonnen. Beim zuvor viermal siegreichen dänischen Meister zeigten die Zebras drei Tage nach dem Derby-Erfolg gegen Flensburg erneut eine starke Leistung. Ãœberragender Mann beim Start-Ziel-Sieg war Sander Sagosen, der an seiner ehemaligen Wirkungsstätte elf Mal traf und von der EHF zum "Man of the match" gewählt wurde. Die Basis zu zwei wichtigen Auswärtspunkten legten die Zebras bereits im ersten Durchgang mit einer starken Defensiv-Performance, bei der sowohl Niklas Landin als auch Dario Quenstedt Ausrufezeichen setzten.

Landin knüpft an Derby-Leistung an

Starker Start: Niklas Landin entnervte auch Aalborgs Angreifer

Die Kieler starteten wie zuletzt im Derby mit Niklas Landin im Tor. Und der Däne knüpfte in seiner Heimat nahtlos an die Leistung vom vergangenen Sonntag an, entschärfte reihenweise freie Würfe der Gastgeber, die schon in der etwas hektischen Anfangsphase in die Bedrängnis gerieten. Auch, weil die Kieler Abwehr ein 3-2-1-Bollwerk auf schnellen Füßen dem ansonsten mit viel Tempo angreifenden dänischen Meister entgegenstellte. Domagoj Duvnjak war ein ewiger Störfaktor für kontrollierte Aalborger Angriffsbemühungen, und seine Nebenleute ließen ebenso wenig zu. Die Folge: Nach Saugstrups 2:3 (9.) agierten die Schwarz-Weißen vorne variabel, und sie hatten in einem Aalborger "Hall of fame"-Mitglied einen ganz starken Faktor: Sander Sagosen, der von 2014 bis 2017 seine Profi-Karriere in Aalborg startete, tankte sich durch die Abwehr, traf aus dem Rückraum, setzte seine Nebenleute in Szene. Als Niclas Ekberg aufmerksam einen Abpraller vom Block verwertete, war der 6:2-Zwischenstand ein Zeichen Kieler Dominanz.

Vorentscheidung bereits zur Pause

Nur neun Gegentore bis zur Pause: Der THW Kiel stellte eine starke Abwehr

Dabei blieb es auch: Acht Minuten später waren die Kieler bereits auf 10:4 enteilt, längst hatte Filip Jicha mit der intensiven Rotation seines Personals begonnen. Dadurch geriet der Spielfluss nur kurz ins Stocken, was Aalborg zu einem 3:0-Lauf nutzte. Danach waren aber wieder die Kieler am Drücker: Ekberg, Sagosen, Ekberg und Duvnjak - der Kieler Kapitän traf ins verwaiste Aalborger Tor, weil Aalborgs Coach Stefan Madsen angesichts des 7:14-Rückstandes mit dem siebten Feldspieler versuchte, die überragende Kieler Abwehr ins Wanken zu bringen. Diese blieb aber offensiv - und blitzschnell. Duvnjak traf mit dem Anwurf nach Christensens 8:14 zum 15:8, dann hielt der ebenfalls stark auftrumpfende Dario Quenstedt einen Juul-Lassen-Wurf - und verwandelte quer über das gesamte Feld zum 16:8. Nach einer weiteren Quenstedt-Parade war es Sagosen, der auf 17:8 erhöhte. Und auch wenn Antonsen noch ein Treffer mit dem Pausenpfiff gelang, war diese Partie trotzdem beim Wechsel schon vorentschieden.

Zebra bleiben konzentriert

Dario Quenstedt hielt - und traf!

Denn auch nach dem Wechsel ließen die Zebras nicht nach, auch wenn es phasenweise wild zuging in der Jutlander Bank Arena. Fehlwürfe, Paraden, Blocks - es ging hin und her. Als kurz nacheinander Reinkind und dann Duvnjak für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurden, brachte selbst die doppelte Unterzahl den THW Kiel nichts ins Wanken: Zarabec netzte gar zum 20:10 ein - die erste Zehn-Tore-Führung der Begegnung (37.). Wenig später dann feierte Neuzugang Oskar Sunnefeldt sein Königsklassen-Debüt: Der junge Schwede erzielte beim 23:14 seinen ersten Treffer im THW-Trikot mit der Nummer "9", und nach Ekbergs Steal und Wienceks Gegenstoß lagen die Kieler beim 25:15 (47.) erneut mit zehn Treffern vorn.

Sunnefeldts Königsklassen-Debüt

Traf zwei Mal: Oskar Sunnefeldt

Nun schlichen sich kurzfristig einige Fehler in das Kieler Spiel ein, die aber zu verschmerzen waren: Immer, wenn es wie beim 22:27 durch Samuelsson brenzlig zu werden drohte, waren die Schwarz-Weißen in der Lage, eine "Schippe" draufzupacken. Quenstedt parierte gegen Christensen, Sagosen traf ins leere Tor. Patrick Wiencek legte den Ball mit einem Monster-Block für Duvnjak vor, der dann allerdings Bevan Calvert den Vortritt zum 29:23 ließ. Die Schlusspunkte setzten dann der Debütant und der Rückkehrer: Sunnefeldt markierte das 30:23, Sagosen mit der Sirene und seinem elften Treffer krachend den 31:23-Endstand. Während die Kieler im vierten Spiel ihren dritten Sieg feierten, kassierten die Gastgeber gegen starke Zebras ihre erste Niederlage in der EHF Champions League. 

Königsklassen-Kracher gegen Veszprem am Mittwoch

War zufrieden: THW-Trainer Filip Jicha

Die Zebras machten sich direkt nach der Begegnung in ihrem Mannschaftsbus auf die Heimreise. Denn die nächste Aufgabe wartet bereits: In der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga geht es am Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen um wichtige Auswärtszähler. Anwurf zum dritten THW-Spiel innerhalb von sechs Tagen ist um 20:30 Uhr, Sky überträgt wie gewohnt live aus dem Euregium. Im Wechsel zwischen heimischer Liga und der EHF Champions League rückt dann am Mittwoch ein echter Königsklassen-Kracher in Kiel in den Fokus: Zu Gast ist ab 18:45 Uhr der Titelfavorit Telekom Veszprem. Für die Begegnung gegen die mit Weltstars gespickte ungarische Mannschaft gibt es bereits Tickets im freien Vorverkauf  (im Online-Ticketshop und in der THW-FANWELT) - genauso übrigens wie das am Sonntag, 1. November, stattfindende Heimspiel gegen GWD Minden (16 Uhr, jetzt direkt Ticket sichern). Weiter geht's, Kiel! 

EHF Champions League, 5. Spieltag: Aalborg Handbold - THW Kiel: 23:31 (9:17)

Aalborg Handbold: Gade (25.-60., 6 Paraden), Aggefors (1.-25., 4 Paraden); Jakobsen, Samuelsson (5/2), Barthold, Claar, Sandell (2), Christensen (5), Saugstrup Jensen (2), Holst Jensen (2), Marcher, Christiansen (2), Möllgaard, Antonsen (1), Juul-Lassen (3); Trainer: Madsen 
THW Kiel: Landin (1.-25., 8/1 Paraden), Quenstedt (25.-60., 10 Paraden,1 Tor), Andersson; Duvnjak (2), Sagosen (11), Reinkind (1), M. Landin (1), Sunnefeldt (2), Weinhold (2), Wiencek (1), Ekberg (6/2), Dahmke, Zarabec (2), Calvert (1), Horak, Pekeler (1); Trainer: Jicha

Schiedsrichter: Stevann Pichon / Laurent Reveret (FRA)
Zeitstrafen: Aalborg: 1 (Jakobsen (50.)) / THW: 2 (Reinkind (36.), Duvnjak (36.))
Siebenmeter: Aalborg: 4/2 (Landin hält Juul-Lassen (15., Nachwurf verwandelt), Juul-Lassen an die Latte (36.)) / THW: 2/2
Spielfilm: 0:2 (2.), 1:2, 2:3 (9.), 2:6 (11.), 4:7 (15.), 4:10 (19.), 7:10 (23.), 7:14 (26.), 8:14, 8:17 (29.), 9:17;
10:17 (32.), 10:20 (37.), 12:20, 15:23 (45.), 15:15 (47.), 18:25, 20:27 (54.), 22:27, 22:29 (58.), 23:31.
Zuschauer: 450 (Jutlander Bank Arena, Aalborg (DEN))

Stimmen zum Spiel

THW-CL-Debütant Oskar Sunnefeldt: Das war ein starkes Spiel von uns. 

THW-Kapitän Domagoj Duvnjak: Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Heute hat vieles gut geklappt. Unsere Abwehr stand sehr gut, Niklas und später Dario waren überragend. Wir waren sehr beweglich, haben eine gute zweite Welle gespielt und deshalb auch verdient gewonnen. Wir sind sehr, sehr zufrieden. Das Spiel war aber auch für Oskar sehr, sehr wichtig. Er hat erst sechs, sieben Tage mit uns trainiert. Er braucht noch Zeit, alles ist neu für ihn. Das ist nicht leicht - aber wir helfen ihm alle. Heute hat er das richtig gut gemacht, wir sind sehr zufrieden mit ihm. 

THW-Torhüter Dario Quenstedt: Es war ein wenig überraschend für mich, dass ich eingewechselt wurde. Aber ich habe mit einem Tor und guten Paraden schnell ins Spiel gefunden. Das schnelle Tempo, das Aalborg gegangen ist, kam uns auch zugute. Denn dann können auch wir schnell spielen - wir haben dieses 'Tempo-Wettrennen' für uns entschieden und haben auch in der Höhe verdient gewonnen.  

THW-Trainer Filip Jicha: Um ehrlich zu sein, hatte ich nach den starken Leistungen in den ersten Champions-League-Spielen einen Riesen-Respekt vor Aalborg. Deshalb bin Ich sehr, sehr glücklich mit der Art und Weise, wie wir unsere Abwehr heute gespielt haben. Wir haben es geschafft, die starken Aalborger in die Positionen zu drücken, in denen wir sie haben wollten. Froh bin ich auch, dass wir heute alle Spieler einsetzen konnten. Wir hatten vor drei Tagen ein großes Spiel, und wir stehen bereits am Samstag wieder vor einer Herausforderung in Nordhorn. Kompliment an meine Spieler für dieses Spiel. 

Aalborgs Trainer Stefan Madsen: Glückwunsch an den THW Kiel für ein fantastisches Match. Wir haben es nicht geschafft, in der Offensive unser Spiel zu machen. Wir hatten große Probleme, gegen diese Defensive Lösungen zu finden. Die Kieler Abwehr hat einen großartigen Job geleistet, und wenn wir einmal durchkamen, war da ja noch Landin. Der Rückstand zur Pause war dann einfach zu groß, deswegen geht der klare THW-Sieg natürlich in Ordnung. Ein bisschen enttäuscht war ich über unsere Einstellung, unser Auftreten - jeder hat sich von der heutigen Partie mehr erwartet.