Zebras in der EM-Hauptrunde: Norwegen und Slowenien souverän
Das war ganz souverän: Norwegen und Slowenien sind mit klaren Erfolgen in die Hauptrunde der Handball-Europameisterschaft gestartet und führen die Gruppe II an. Schweden erlebte in Malmö gegen Portugal hingegen ein Debakel und kann sich kaum noch Hoffnungen auf einen Halbfinal-Einzug machen.
Debakel für Schweden
10135 Zuschauer in Malmö wollten die Blau-Gelben gegen Portugal zum Sieg schreien. Doch daraus wurde nichts: Schweden erlebte vor eigenem Publikum ein Debakel und dürfte mit der Medaillenvergabe in ihrer Hauptstadt Stockholm nichts mehr zu tun haben. Nach einem 9:12 zur Pause setzte Portugal im zweiten Durchgang beinahe durchgängig auf den siebten Feldspieler. Eine taktische Maßnahme, mit der die Gastgeber nie zurecht kamen. Weil auch Portugals Torhüter Alfredo Quintana erneut einen starken Tag hatte und aufgrund seiner elf Paraden einmal mehr zum "Man of the match" gewählt wurde, gab es für Schweden eine saftige 25:35-Klatsche und den letzten Platz in der Gruppe II. Bete Torschützen waren Fabio Magalhaes und Joao Ferraz (je 6). Lukas Nilsson spielte 24 Minuten und traf drei Mal.
Slowenien besiegt Island
Ein starker Miha Zarabec, ein überragender Dean Bombac und eine außergewöhnliche Teamleistung haben Slowenien im vierten Spiel der EM den vierten Sieg beschert. Gegen Island entwickelte sich ein packendes Spiel, in dem die Slowenen beim 15:14 zur Pause knapp die Nase vorn hatten. Nach dem Wechsel zog die erfahrene Mannschaft von Neu-Trainer Ljubomir Vranjes schnell mit drei Toren weg, erhöhte im weiteren Verlauf auf einen Sechs-Tore-Vorsprung und verteidigte diesen bis zum Schluss. Mit 4:0 Punkten liegen die Slowenen in der Tabelle nur knapp hinter Norwegen. "Player of the match" wurde Bombac, der allein neun Mal traf. Drei Treffer erzielte der ebenfalls starke Kieler Zarabec. Für Island war Elisson sechs Mal erfolgreich.
Norwegen weiter überragend
Im vierten EM-Spiel konnte Norwegen erstmals nicht auf die vollständige Unterstützung von den Rängen bauen. Im schwedischen Malmö musste das bisher dreimal erfolgreiche Team gegen Ungarn ran - jene Überraschungsmannschaft also, die zuvor Island bezwungen und Dänemark ausgeschaltet hatte. Doch an diesem Abend hatten die Ungarn nichts zu bestellen: Norwegen fegte wie ein Sturm über das Parkett, führte schnell 4:0 und setzte sich über 12:4 bis zur Pause auf 20:12 ab. Die Partie war nach 30 Minuten faktisch entschieden, auch wenn die Ungarn im zweiten Durchgang deutlich besser mithalten konnten. Am Ende rückten die Skandinavier aber durch den 36:29-Erfolg an die Spitze der Gruppe II. Einmal mehr überragend war das Rückraum-Duo Sander Sagosen (7 Tore und 9 Vorlagen)/Harald Reinkind. Der Kieler Linkshänder warf in 34 Minuten fünf Tore und bereitete zwei weitere vor.