Klarer Erfolg: THW Kiel steht im First-Four-Finale
Der THW Kiel ist letztlich souverän in das Finale des First-Four-Turniers im DHB-Pokal eingezogen: Vor 1390 Zuschauern in der ausverkauften Rundsporthalle in Baunatal besiegte der Titelverteidiger den Gastgeber GSV Eintracht Baunatal klar mit 43:23 (19:13), wobei die Baunataler 20 Minuten lang immer wieder Lücken im Kieler Deckungsverbund fanden. Bester Torschütze gegen den Drittligisten war Rune Dahmke mit acht Treffern. Am Sonntag kämpfen die Zebras nun gegen den Zweitligisten TV Emsdetten um den Achtelfinal-Einzug. Anwurf ist um 15 Uhr, es gibt noch Tickets an der Tageskasse, und www.sportdeutschland.tv überträgt im kostenlosen Internet-Livestream.
THW mit Problemen
Würdiger Rahmen: Die Rundsporthalle war ausverkauft
Im ersten Pflichtspiel der Saison setzte THW-Trainer Filip Jicha zunächst auf die beiden Neuzugänge Dario Quenstedt im Tor und Pavel Horak, der im Abwehr-Angriff-Wechsel Miha Zarabec defensiv ersetzte. Die ersten Akzente setzten aber die Gastgeber: Gabriel klaute dem THW-Angriff den Ball und traf zur 1:0-Führung für den GSV, die Geburtstagskind Harald Reinkind, der am Samstag seinen 27. Geburtstag feierte, mit dem ersten schwarz-weißen Treffer der Saison aber postwendend ausglich. Dennoch: Die Kieler hatten im ersten Durchgang lange Zeit vor allem in der Abwehr Probleme mit dem Drittligisten, der auch nach dem 5:2 durch den starken Lukas Nilsson (9.) den Faden nicht abreißen ließ: Mit einem Doppelschlag verkürzte Reinhardt und Gabriel auf 4:5, wenig später glich Weiß sogar wieder aus (7:7, 13.).
Zur Pause sechs Tore vorn
20 Minuten lang hielt Baunatal dagegen
Filip Jicha nahm nach dem 9:9 durch den erneut frei am Kreis auftauchenden Rehberg, mit vier Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft im ersten Durchgang, wechselte nach einer Viertelstunde durch, brachte bis auf Quenstedt und Zarabec eine komplett neue Mannschaft auf das Feld. Zudem agierte nun die 6-0-Variante etwas offensiver. Dennoch brauchte es einige Zeit, bis sich die Maßnahmen auch auf dem Tableau niederschlugen. Beim 11:12 durch Rehberg war Baunatal dann zum letzten Mal in Reichweite des THW Kiel: Bis zur Pause setzten sich die Zebras, bei denen Quenstedt zwei Siebenmeter hielt, vor allem durch den quirligen Zarabec und den sicheren Schützen Rune Dahmke sowie eine konsequentere Defensiv-Arbeit noch auf 19:13 ab.
Kieler machen kürzeren Prozess
Lukas Nilsson traf fünf Mal
Nach dem Wechsel stand Niklas Landin im Kasten der Kieler und führte sich gleich mit einigen sehenswerten Paraden gut ein - und seine Vorderleute machten jetzt wesentlich kürzeren Prozess mit den Baunatalern: Nilsson hämmerte den Ball zum 20:13 in die Maschen, Pekeler traf per Gegenstoß zum 21:13, Domagoj Duvnjak verwandelte eine schnelle Mitte zum 22:14, Ole Rahmel versenkte einen Konter, Steffen Weinhold tat es ihm nach - nach nur fünf Minuten der zweiten Hälfte war der Vorsprung auf zehn Tore angewachsen. Zwar erzielte der Drittligist in Unterzahl per Kempa den schönsten Treffer des Tages, gegen die nun wesentlich zielstrebiger zur Sache gehenden Kieler hatte er aber keine Chance. Nilsson bediente Rahmel mit einem weiten Pass aus der eigenen Hälfte zum 29:19, traf selbst von Halbrechts zum 32:19. Dahmke sah Wiencek am Kreis: 35:21.
Wiencek knackt die 40-Tore-Marke
Klarer Erfolg für Niclas Ekberg und die Zebras
Nach dem Tor von Trogisch zum 22:35 - ein Wurf, der für die Schiedsrichter zu schnell war, sodass Niklas Landin und Filip Jicha die Referees auf den Treffer hinwiesen - ließ Baunatal seine Fans neun Minuten lang nicht mehr jubeln. Den 40. Kieler Treffer erzielte Wiencek nach einem tollen Rahmel-Pass aus dem Rückraum, den 20-Tore-Vorsprung stellte erstmals Dahmke mit dem 42:22 her. Am Ende durften die Gastgeber sich noch über eine Reihe Paraden von Horn freuen, ehe GSV-Trainer Matthias Deppe, selbst glühender THW-Fan, Filip Jicha zum auch in der Höhe verdienen Sieg gratulierte.
Finale am Sonntag gegen Emsdetten
Schwieriger dürfte die Aufgabe am Sonntag werden: Um 15 Uhr wartet der Zweitligist TV Emsdetten auf die Kieler. Die Münsterländer hatten sich am Samstag in einer torreichen Partie mit 35:33 (19:15) gegen den Drittligisten Dessau-Roßlauer HV durchgesetzt. An der Seitenlinie des TVE steht mit Daniel Kubes ein ehemaliges Zebra, das zudem eng mit Filip Jicha befreundet ist: Die Begegnung am Sonntag wird live bei sportdeutschland.tv übertragen und von Fabian und Christian vom Dorff geleitet. Nur der Sieger zieht in das Achtelfinale des DHB-Pokals ein. Weiter geht's, Kiel!
DHB-Pokal, First-Four-Halbfinale, 17.08.2019: THW Kiel - GSV Eintracht Baunatal: 43:23 (19:13)
THW Kiel: N. Landin (31.-60., 11 Paraden), Quenstedt (1.-31., 5/2 Paraden); Duvnjak (1), Reinkind (2), M. Landin, Kristjánsson (1), Weinhold (2), Wiencek (5), Ekberg (4/3), Rahmel (5), Dahmke (8), Zarabec (4/1), Horak, Bilyk, Pekeler (6), Nilsson (5); Trainer: Jicha
GSV Eintracht Baunatal: Ziebert (1.-30. Minute/3 Paraden), Mügge (31.-50./1 Parade), Horn (ab 50./5 Paraden); Weiß (3), Thier (n.e.), Rehberg (5), Helbig (1), Kurtz (n.e.), Gbur (2), Trogisch (2), Vogel (3), Räbiger (n.e.), Geßner (2/1), Reinhardt (2), Gabriel (3); Trainer: Deppe
Schiedsrichter: Oliver Frankholz / Philipp Frankholz
Strafzeiten: THW: 1 (Landin (38.)) / GSV: 2 (Reinhardt (36.), Gbur (44.))
Siebenmeter: THW: 4/4 / GSV: 3/1 (Quenstedt hält Trogisch (6.) und Gessner (29.))
Spielfilm: 0:1, 1:2 (2.), 5:2 (9.), 5:4 (10.), 7:5 (12.), 7:7 (13.), 9:9 (15.), 10:10 (17.), 12:11 (22.), 16:11 (25.), 17:13 (28.), 19:13;
21:13, 24:14 (34.), 26:16, 27:17 (39.), 29:18 (42.), 31:18, 33:19 (46.), 35:22 (50.), 42:22 (58.), 43:23.
Zuschauer: 1390 (ausverkauft) (Rundsporthalle, Baunatal)