Erste Niederlage: THW verliert in Wetzlar
Keine Schonung für Wiencek und Duvnjak
Nur 48 Stunden nach dem Auftaktsieg in Stuttgart mussten die "Zebras" im Wetzlarer Hexenkessel antreten. Schon früh musste THW-Trainer Alfred Gislason deshalb seine Hoffnungen über Bord werfen, die angeschlagenen Domagoj Duvnjak (Knie), Patrick Wiencek (angebrochener Daumen) und Niklas Landin (Rücken) unter Umständen schonen zu können. Denn die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr: Als Lukas Nilsson erstmals das HSG-Tor traf, waren fünf Minuten gespielt und die Mittelhessen bereits mit 3:0 in Führung. Benjamin Buric hatte da bereits einen Siebenmeter gehalten. Der Nachfolger von Andreas Wolff im Kasten der Grün-Weißen sollte sich in der Folge zum Schreckgespenst der "Zebras" entwickeln.
Hoher Pausenrückstand
Denn egal, was den Kielern gegen die harte, schnelle Abwehr der Wetzlarer auch einfiel: Buric hatte noch ein Wörtchen mitzureden, parierte insgesamt neun Bälle im ersten Durchgang. Die "Zebras" offenbarten im Angriff erneut Abstimmungsprobleme, und in der Abwehr bekamen sie keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler. Dahinter hatte Wolff wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Gislason reagierte nach 14 Minuten bereits mit einer Auszeit, was Nilsson prompt mit dem 4:5-Anschluss belohnte. Der THW war im Spiel, und blieb es auch bis zum 6:7 durch Marko Vujin (18.). Doch es blieb dabei: Wetzlar hatte die besseren Lösungen, zwang den THW zu Würfen aus großer Distanz und nutzte eine erneute fünfminütige Torflaute der Kieler zur 9:6-Führung. Dann wurde es bitter: Durch Tore von Ferraz und Hahn zog Wetzlar auf 12:7 davon, spielte sich förmlich in einen Rausch. Gut, dass Vujin mit der Pausensirene zumindest noch der 10:15-Anschluss gelang.
THW kämpft sich ins Spiel
THW lässt Chancen liegen
Als Kohlbacher neun Minuten vor dem Ende auch noch das 24:18 nachlegte, begannen die Feierlichkeiten auf den Tribünen ohrenbetäubend zu werden. Doch noch gaben sich die "Zebras" nicht geschlagen. Gislason setzte auf den siebten Angreifer, und auch Wolff konnte sich nach dem Zurückeilen in den Kasten jetzt auszeichnen. Doch im Angriff ließ der THW weiterhin zu viele Chancen liegen. In einer hektischen Schlussphase reichte es so nur noch zum 22:25-Anschluss durch Christian Zeitz, für das Drehen der Partie reichte es aber nicht mehr: Lipovina machte mit seinem Tor zum 26:22 (58.) alles klar - die Fans in der Rittal-Arena feierten den ersten Sieg gegen den THW seit 14 Jahren überschwänglich.